Lebenslänglich. Thomas Riedel
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»Ja, Herrin«, seufzte Tamora schmunzelnd, während Solveig ein devotes »Ja, Mistress«, folgen ließ, indessen Violett der Verkäuferin an der Kasse ihre goldene Kreditkarte reichte.
Als die ›Harrods‹-Angestellte den Namen auf der Plastikkarte las, blickte sie mit vor Überraschung geweiteten Augen auf. »Mylady«, entfuhr es ihr, »ich hoffe, Sie haben alles gefunden, was Sie gesucht haben?« Sie bedeutete einer Kollegin zu ihr kommen, um ihr beim sorgfältigen Verpacken der Ware behilflich zu sein.
»Danke der Nachfrage, …«, sie las den Namen der Mitarbeiterin vom Namensschild ab, »Patricia. Josephine war uns wieder einmal sehr behilflich.« Sie hielt kurz inne und überlegte kurz. »Wäre es Ihnen wohl möglich den Einkauf für eine Weile zu deponieren«, wandte sie sich darauf mit einer Bitte an die Verkäuferin, »und veranlassen, dass er uns später zum Wagen getragen wird?«
»Aber selbstverständlich, Mylady. Das ist kein Problem und machen wir sehr gern. Wir können auch alles an ihre Adresse liefern, wenn Sie das wünschen«, bot sie freundlich an.
»Das wird nicht nötig sein, Patricia«, brachte sich Tamora darauf ein. »Wir wollen ja nicht noch einmal die Handwerker bemühen, um unsere Zufahrt aufzuarbeiten.« Damit spielte sie auf ihren letzten ausufernden Einkauf an und lachte ansteckend.
»Wir geben Bescheid, wenn wir in der Delikatessen-Abteilung fertig sind und aufbrechen«, ergänzte Violett schmunzelnd ihre an Patricia gerichtete Bitte.
*
»Ich werde es mir hier derweil gemütlich machen«, entschied Violett, nachdem sie für sich ein Plätzchen im Café im Untergeschoss ausgemacht hatte, wo sich Kunden mit heißen und kalten Getränken erfrischten – oder sofern sie es wünschten verschiedene köstliche Speisen, Salate, zahlreiche warme Gerichte und Kuchen munden lassen konnten. »Ihr beiden Hübschen erledigt, was zu erledigen ist. Mein Smartphone hat bereits mehrere Saltos geschlagen und bedarf meiner Beachtung.« Sie deutete mit beiden Händen eine wegschiebende Geste an. »Also seid brave Sklavinnen und nun … husch, husch!« Mit einem kecken Lächeln auf den Lippen gab sie den beiden einen leichten Klaps auf den Po, was Tamora direkt lustvoll aufstöhnen ließ.
»Mein Hunger, Herrin, wird durch meine unbändige Lust auf Euren wundervollen Leib und sein verborgenes Schatzkästchen nicht gerade weniger«, witzelte ihre Verlobte. In ihren Augen lag ein begehrliches Glitzern.
»Oh, ich weiß!«, schmunzelte Violett, während sie sich setzte und die Beine damenhaft aneinanderlegte, was ihre Nylons leicht und erregend rascheln ließ. »Ich werde mir inzwischen überlegen, ob ich geneigt bin, deiner vorhin ausgesprochenen Bitte zu entsprechen.« Ihre Geliebte anheizend strich sie sich dabei leicht mit den Fingerspitzen der rechten Hand über eines ihrer bestrumpften Beine. »Vielleicht sogar auf genau die erwähnte Weise … Na, ich will mal sehen, zu welcher Entscheidung ich gelange … Und jetzt solltet ihr beide loshuschen, sonst wird das heute nichts mehr!«
»Na, dann komm' mal mit, ›Solvi‹! Wir wollen unsere über Alles geliebte Herrscherin ja nicht enttäuschen«, griente Tamora. »Du machst die Ansagen was benötigt wird, und ich weise dir den Weg.« Nach einem schon fast überfallartigen, schnellen Kuss auf die Lippen ihrer Königin, huschte sie, mit Solveig im Schlepp, in die Delikatess-Abteilung des Warenhauses, ehe Violett ihr mahnend auf den Po langen konnte.
Na, wenn du mir da nicht gerade den Fehdehandschuh hingeworfen hast, meine Süße?, lächelte Violett in sich hinein. Du weißt genau, dass ich einer solchen Herausforderung nicht widerstehen kann … Und ja, du hast es verdient, dass ich mich dir heute einmal füge … Zeig' mir nachher mal, wie dominant mein süßes Kätzchen werden kann!
*
»An Gemüse brauchen wir Rote Beete und Zuckerschoten«, erklärte Solveig. »Die Rote Beete sollte möglichst schon eingelegt sein, aber bei der Auswahl«, sie schaute sich um und lächelte, ehe sie fortfuhr, »wird das sicher kein Problem sein … Dann Kartoffeln. Davon genug, damit sie auch für alle reichen.« Sie überlegte, durchrechnend, wie viel sie an Zutaten benötigte.
»Na, mach' dir deswegen mal keinen Kopf«, suchte Tamora die Anspannung ihres schwedischen Neuzugangs zu lockern, »wir werden schon nicht verhungern und vieles dürfte auch da sein. Unsere Küche ist immer gut bestückt.« Sie neckte Solveig und kniff ihr leicht in die Seite. »Du bist zwar jetzt das Küken in der Villa, aber bleib einfach locker … denk' bitte nicht laufend darüber nach was du tust oder wie das bei den anderen ankommt. Sei einfach du selbst … und bei dem Rest wird dir deine süße ›Cat‹ schon behilflich sein.«
»Ja, du hast sicher recht …«, rutschte es ihr flüsternd heraus, aber dennoch so laut, dass es ihre Herrin deutlich hören konnte.
Unwillkürlich lachte Tamora auf und legte ihr einen Arm um die schlanke Taille, um sie an sich zu ziehen. »Mir scheint, ihr beide habt euch nicht wirklich gesucht, aber dennoch gefunden … Das ist so süß!«
*
»Na, wie weit seid ihr mit euren Spielchen?«, erkundigte sich Violett telefonisch bei Courtney. »Wir sind hier gleich mit dem Shoppen fertig. Meine allerliebste Tammy und deine süße ›Solvi‹ kaufen gerade noch einige Lebensmittel ein … Das ist auch der Grund, warum ich dich anrufe, ›Cat‹.«
»Ja, Mistress?«, kam es fragend zurück.
»Solveig hat sich angeboten später für alle etwas aus ihrer Heimat zu kochen«, fuhr Violett fort, während sie die Schaumkrone von ihrem ›Latte Macchiato‹ schlürfte. »Du wirst ihr dabei nachher zur Hand gehen, hörst du?«
»Ganz wie Mistress wünscht«, bestätigte Courtney.
»Ja, Mistress wünscht!«, schmunzelte Violett in die Leitung. »Und Mistress kann dir versprechen, dass es ein sehr interessantes Kochen werden wird!« Jetzt lachte sie hell auf.
»Mistress will andeuten, dass ich mit ihr leiden werde, nicht wahr?«, kam Courtney gleich auf den Punkt.
»Exakt, genau das will deine Mistress andeuten«, nickte Violett, auch wenn ›Cat‹ sie gerade nicht sehen konnte. »Du kannst dir ja vorstellen, dass alle sehr gespannt sind, wie sehr du unseren Neuzugang magst.« Ein amüsiertes Lachen folgte.
»Verstehe, Mistress!« Wenngleich es nur zwei Worte waren, war deutlich herauszuhören, wie sehr Courtney sich über diese abendliche Planung freute. »Wie immer werde ich mein Bestes geben.«
»Nichts anderes habe ich erwartet, meine Liebe! … Dann leg' schon einmal die Würfel raus. Wir wollen den Spieleabend nicht ausfallen lassen, nicht wahr?«
»Selbstverständlich nicht. Die Mädels freuen sich doch immer alle auf den Mittwochabend«, erwiderte Courtney lächelnd.
»Dann sag' bitte den anderen Bescheid. Sie sollen sich in etwa neunzig Minuten im Salon einfinden … Und, ehe ich es vergesse, vergiss mir nicht, die Spieletruhe neben dem Sideboard auf den Tisch zu stellen … Kann gut sein, dass wir sie brauchen.«
Die Anspielung auf den Inhalt der mittelgroßen Runddeckeltruhe, die immer gut an ›Sex-Toys‹ gefüllt war, entlockte Courtney unbewusst ein lustvolles Aufstöhnen.