Das Zwillingsparadoxon. Ron Müller
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Wolken schossen über den Himmel, aber es stürmte nicht. Ein Feuerzeug flammte auf und erlosch wieder, als es die Hitze an eine Zigarette weitergegeben hatte. Zu schnell für mein Auge. Ich sah es nicht, obwohl ich in die Richtung starrte, registrierte nur, wie die Frau Qualm ausstieß, die bis eben noch in ihrer Tasche nach etwas gesucht hatte.
Ein Rollladen fiel. Ich schaffte es nicht den Kopf rechtzeitig zu drehen, um einen Rest davon mitzubekommen.
Der Ort, an dem ich mich befand, hatte ein Mehrfaches von der Geschwindigkeit aufgenommen, bei der ich hätte Schritt halten können. So kam es mir zumindest vor. Doch es war nicht der Ort, der den Pulsschlag erhöht hatte. Ich war die Ursache.
Angst zerrte an meiner Lunge, lähmte sie. Ein Ausläufer des Schocks, der selbst auf dem Herzen lag und das Blut kaum noch voran schob. Alles in mir wurde derart langsam, dass ich hinter die Zeit zu geraten drohte.
Genauso fängt es an. Erst mit kaltem Schweiß. Später mit dem Unvermögen, dem Lauf der Zeit zu folgen, und dem ekelhaften Gefühl, welches immer dann eintritt, wenn nur noch Sekunden fehlen, bis man das Bewusstsein verliert – etwas, das sich nicht beschreiben lässt, weil es keine Übelkeit und kein Schwindel ist. Früher dachte man, es wäre die Konsequenz dessen, dass der Kreislauf absackte. Aber es war vielmehr das, was alle empfinden, sobald sie mit der Zeit nicht mehr synchron laufen. Eine Gratwanderung, bei der nur ein Quäntchen zu viel ausnahmslos im Tod endet.
Wie heilsam schien da die Ohnmacht, in die ich fiel, und die geeignet war, meinen Zustand ein weiteres Mal zu heilen. Wenn ich aufwachte, würde es wieder gut sein, mit mir und der Zeit.
Anfang Mai, vier Monate bevor Doktor Geiger starb, kam er das dritte Mal dem Tod nahe. Er verhielt sich nicht anders als jemand, der Kontakt mit dem Sekundenschlaf gemacht hatte.
Beim ersten Mal überkam ihn Entsetzen – der kurze Verlust des Bewusstseins hätte für ihn das Ende bedeuten können. Dann geschah es erneut und er gewöhnte sich an den Gedanken. Hoffte, dass es ihn auch in Zukunft sicher zurückbrächte. Bis er darauf vertraute und davon überzeugt war, dass er immer wieder unbeschadet aufwachen würde.
Vierter Teil
Zeit ist etwas, das alles ausfüllt, hattest du einmal gehört. Sie ist überall – nicht allerorts in gleicher Menge, aber es gibt nichts, das sich ohne sie belebt.
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