Das Nibelungenlied. Unknown

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Das Nibelungenlied - Unknown страница 18

Автор:
Жанр:
Серия:
Издательство:
Das Nibelungenlied - Unknown

Скачать книгу

jemals in Stürmen mochte sein geschehn;

      Man muß dem Auserwählten die Wahrheit zugestehn.

      Die stolzen Burgunden bestanden so die Fahrt,

      Daß sie vor allen Schanden die Ehre haben bewahrt.

      "Man sah von ihren Händen der Sättel viel geleert,

      Als so laut das Feld erhallte von manchem lichten Schwert.

      Die Recken vom Rheine die ritten allezeit,

      Daß ihre Feinde beßer vermieden hätten den Streit.

      "Auch die kühnen Tronjer schufen großes Leid,

      Als mit Volkskräften das Heer sich traf im Streit.

      Da schlug so Manchen nieder des kühnen Hagen Hand,

      Es wäre viel zu sagen davon in der Burgunden Land.

      "Sindold und Hunold in Gernotens Heer

      Und Rumold der kühne schufen so viel Beschwer,

      König Lüdger mag es beklagen allezeit,

      Daß er meine Herren am Rhein berief in den Streit.

      "Kampf, den allerhöchsten, der irgend da geschah,

      Vom Ersten bis zum Letzten, den Jemand nur sah,

      Hat Siegfried gefochten mit wehrlicher Hand:

      Er bringt reiche Geisel her in König Gunthers Land.

      "Die zwang mit seinen Kräften der streitbare Held,

      Wovon der König Lüdegast den Schaden nun behält

      Und vom Sachsenlande sein Bruder Lüdeger.

      Nun hört meine Märe, viel edle Königin hehr!

      "Gefangen hat sie beide Siegfriedens Hand:

      Nie so mancher Geisel kam in dieses Land,

      Als nun seine Kühnheit bringt an den Rhein."

      Ihr konnten diese Mären nicht willkommener sein.

      "Man führt der Gesunden fünfhundert oder mehr

      Und der zum Sterben Wunden, wißt, Königin hehr,

      Wohl achtzig blutge Bahren her in unser Land:

      Die hat zumeist verhauen des kühnen Siegfriedes Hand.

      "Die uns im Uebermuthe widersagten hier am Rhein,

      Die müßen nun Gefangene König Gunthers sein;

      Die bringt man mit Freuden her in dieses Land."

      Ihre lichte Farb erblühte, als ihr die Märe ward bekannt.

      Ihr schönes Antlitz wurde vor Freuden rosenroth,

      Da lebend war geschieden aus so großer Noth

      Der waidliche Recke, Siegfried der junge Mann.

      Sie war auch froh der Freunde und that wohl weislich daran.

      Die Schöne sprach: "Du machtest mir frohe Mär bekannt:

      Ich laße dir zum Lohne geben reich Gewand,

      Und zehn Mark von Golde heiß ich dir tragen."

      Drum mag man solche Botschaft reichen Frauen gerne sagen.

      Man gab ihm zum Lohne das Gold und auch das Kleid.

      Da trat an die Fenster manche schöne Maid

      Und schaute nach der Straße, wo man reiten fand

      Viel hochherzge Degen in der Burgunden Land.

      Da kamen die Gesunden, der Wunden Schar auch kam:

      Die mochten grüßen hören von Freunden ohne Scham.

      Der Wirth ritt seinen Gästen entgegen hocherfreut:

      Mit Freuden war beendet all sein mächtiges Leid.

      Da empfieng er wohl die Seinen, die Fremden auch zugleich,

      Wie es nicht anders ziemte dem Könige reich,

      Als denen gütlich danken, die da waren kommen,

      Daß sie den Sieg mit Ehren im Sturme hatten genommen.

      Herr Gunther ließ sich Kunde von seinen Freunden sagen,

      Wer ihm auf der Reise zu Tode wär erschlagen,

      Da hatt er nicht verloren mehr als sechzig Mann;

      Die muste man verschmerzen, wie man noch Manchen gethan.

      Da brachten die Gesunden zerhauen manchen Rand

      Und viel zerschlagener Helme in König Gunthers Land.

      Das Volk sprang von den Rossen vor des Königs Saal;

      Zu liebem Empfange vernahm man fröhlichen Schall.

      Da gab man Herbergen den Recken in der Stadt.

      Der König seine Gäste wohl zu verpflegen bat;

      Die Wunden ließ er hüten und warten fleißiglich.

      Wohl zeigte seine Milde auch an seinen Feinden sich.

      Er sprach zu Lüdegeren: "Nun seid mir willkommen!

      Ich bin zu großem Schaden durch eure Schuld gekommen:

      Der wird mir nun vergolten, wenn ich das schaffen kann.

      Gott lohne meinen Freunden: sie haben wohl an mir gethan."

      "Wohl mögt ihr ihnen danken," sprach da Lüdeger,

      "Solche hohe Geisel gewann kein König mehr.

      Um ritterlich Gewahrsam bieten wir großes Gut

      Und bitten, daß ihr gnädiglich an euern Widersachern thut."

      "Ich will euch," sprach er, "Beide ledig laßen gehn;

      Nur daß meine Feinde hier bei mir bestehn,

      Dafür verlang ich Bürgschaft, damit sie nicht mein Land

      Räumen ohne Frieden." Darauf boten sie die Hand.

      Man brachte sie zur Ruhe, wo man sie wohl verpflag.

      Und bald auf guten Betten mancher Wunde lag.

      Man schenkte den Gesunden Meth und guten Wein;

      Da konnte das Gesinde nicht wohl fröhlicher sein.

      Die zerhaunen Schilde man zum Verschluße trug;

      Blutgefärbter Sättel sah man da genug.

      Die ließ man verbergen, so weinten nicht die Fraun.

      Da waren reisemüde viel gute Ritter zu schaun.

      Seiner Gäste pflegen hieß der König wohl;

      Von Heimischen und Fremden lag das Land ihm voll;

      Er ließ die Fährlichwunden gütlich verpflegen:

      Wie hart war darnieder nun ihr Uebermuth gelegen!

      Die Arzneikunst wusten, denen bot man reichen Sold,

      Silber ungewogen, dazu das lichte Gold,

      Wenn sie die Helden heilten nach des Streites Noth.

      Dazu viel große Gaben der König seinen Gästen bot.

      Wer wieder heimzureisen sann in seinem Muth,

      Den bat man noch zu bleiben, wie man mit Freunden thut.

      Der König gieng zu Rathe, wie er lohne seinem Lehn:

      Durch sie war sein Wille nach allen Ehren geschehn.

      Da sprach der König Gernot: "Laßt sie jetzt hindann;

      Ueber sechs Wochen, das kündigt ihnen an,

      Sollten sie wiederkehren zu einem Hofgelag:

      Heil

Скачать книгу