Das Nibelungenlied. Unknown

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Das Nibelungenlied - Unknown

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bat auch um Urlaub Siegfried von Niederland.

      Als dem König Gunther sein Wille ward bekannt,

      Bat er ihn gar minniglich, noch bei ihm zu bestehn;

      Wenn nicht um seine Schwester, so wär es nimmer geschehn.

      Dazu war er zu mächtig, daß man ihm böte Sold,

      So sehr er es verdiente. Der König war ihm hold

      Und all seine Freunde, die das mit angesehn,

      Was da von seinen Händen war im Streite geschehn.

      Er dachte noch zu bleiben um die schöne Maid;

      Vielleicht, daß er sie sähe. Das geschah auch nach der Zeit:

      Wohl nach seinem Wunsche ward sie ihm bekannt.

      Dann ritt er reich an Freuden heim in seines Vaters Land.

      Der Wirth bat alle Tage des Ritterspiels zu pflegen;

      Das that mit gutem Willen mancher junge Degen.

      Auch ließ er Sitz' errichten vor Worms an dem Strand

      Für Die da kommen sollten in der Burgunden Land.

      Nun hatt auch in den Tagen, als sie sollten kommen,

      Kriemhild die schöne die Märe wohl vernommen,

      Er stell ein Hofgelage mit lieben Freunden an.

      Da dachten schöne Frauen mit großem Fleiße daran,

      Gewand und Band zu suchen, das sie wollten tragen.

      Ute die reiche vernahm die Märe sagen

      Von den stolzen Recken, die da sollten kommen:

      Da wurden aus dem Einschlag viele reiche Kleider genommen.

      Ihrer Kinder halb bereiten ließ sie Rock und Kleid,

      Womit sich da zierten viel Fraun und manche Maid

      Und viel der jungen Recken aus Burgundenland.

      Sie ließ auch manchem Fremden bereiten herrlich Gewand.

* * * * *

      Fünftes Abenteuer

Wie Siegfried Kriemhilden zuerst ersah

      Man sah die Helden täglich nun reiten an den Rhein,

      Die bei dem Hofgelage gerne wollten sein

      Und den Königen zu Liebe kamen in das Land.

      Man gab ihrer Vielen beides, Ross und Gewand.

      Es war auch das Gestühle allen schon bereit,

      Den Höchsten und den Besten, so hörten wir Bescheid,

      Zweiunddreißig Fürsten zu dem Hofgelag:

      Da zierten um die Wette sich die Frauen für den Tag.

      Gar geschäftig sah man Geiselher das Kind.

      Die Heimischen und Fremden empfieng er holdgesinnt

      Mit Gernot seinem Bruder und beider Mannen da.

      Wohl grüßten sie die Degen, wie es nach Ehren geschah.

      Viel goldrother Sättel führten sie ins Land,

      Zierliche Schilde und herrlich Gewand

      Brachten sie zu Rheine bei dem Hofgelag.

      Mancher Ungesunde hieng der Freude wieder nach.

      Die wund zu Bette liegend vordem gelitten Noth,

      Die durften nun vergeßen, wie bitter sei der Tod;

      Die Siechen und die Kranken vergaß man zu beklagen.

      Es freute sich ein Jeder entgegen festlichen Tagen:

      Wie sie da leben wollten in gastlichem Genuß!

      Wonnen ohne Maßen, der Freuden Ueberfluß

      Hatten alle Leute, so viel man immer fand:

      Da hub sich große Wonne über Gunthers ganzes Land.

      An einem Pfingstmorgen sah man sie alle gehn

      Wonniglich gekleidet, viel Degen ausersehn,

      Fünftausend oder drüber, dem Hofgelag entgegen.

      Da hub um die Wette sich viel Kurzweil allerwegen.

      Der Wirth hatt im Sinne, was er schon längst erkannt,

      Wie von ganzem Herzen der Held von Niederland

      Seine Schwester liebe, sah er sie gleich noch nie,

      Der man das Lob der Schönheit vor allen Jungfrauen lieh.

      Er sprach: "Nun rathet Alle, Freund oder Unterthan,

      Wie wir das Hofgelage am besten stellen an,

      Daß man uns nicht schelte darum nach dieser Zeit;

      Zuletzt doch an den Werken liegt das Lob, das man uns beut."

      Da sprach zu dem Könige von Metz Herr Ortewein:

      "Soll dieß Hofgelage mit vollen Ehren sein,

      So laßt eure Gäste die schönen Kinder sehn,

      Denen so viel Ehren in Burgundenland geschehn.

      "Was wäre Mannes Wonne, was freut' er sich zu schaun,

      Wenn nicht schöne Mägdelein und herrliche Fraun?

      Drum laßt eure Schwester vor die Gäste gehn."

      Der Rath war manchem Helden zu hoher Freude geschehn.

      "Dem will ich gerne folgen," der König sprach da so.

      Alle, die's erfuhren, waren darüber froh.

      Er entbot es Frauen Uten und ihrer Tochter schön,

      Daß sie mit ihren Maiden hin zu Hofe sollten gehn.

      Da ward aus den Schreinen gesucht gut Gewand,

      So viel man eingeschlagen der lichten Kleider fand,

      Der Borten und der Spangen; des lag genug bereit.

      Da zierte sich gar minniglich manche waidliche Maid.

      Mancher junge Recke wünschte heut so sehr,

      Daß er wohlgefallen möchte den Frauen hehr,

      Das er dafür nicht nähme ein reiches Königsland:

      Sie sahen die gar gerne, die sie nie zuvor gekannt.

      Da ließ der reiche König mit seiner Schwester gehn

      Hundert seiner Recken, zu ihrem Dienst ersehn

      Und dem ihrer Mutter, die Schwerter in der Hand:

      Das war das Hofgesinde in der Burgunden Land.

      Ute die reiche sah man mit ihr kommen,

      Die hatte schöner Frauen sich zum Geleit genommen

      Hundert oder drüber, geschmückt mit reichem Kleid.

      Auch folgte Kriemhilden manche waidliche Maid.

      Aus einer Kemenate sah man sie alle gehn:

      Da muste heftig Drängen von Helden bald geschehn,

      Die alle harrend standen, ob es möchte sein,

      Daß sie da fröhlich sähen dieses edle Mägdelein.

      Da kam die Minnigliche, wie das Morgenroth

      Tritt aus trüben Wolken. Da schied von mancher Noth,

      Der sie im Herzen hegte, was lange war geschehn.

      Er sah die Minnigliche nun gar herrlich vor sich stehn.

      Von ihrem Kleide leuchtete mancher edle Stein;

      Ihre rosenrothe

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