Bis an die Grenze. Grazia Deledda
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Читать онлайн книгу Bis an die Grenze - Grazia Deledda страница 15
»Sie phantasiert«, sagte die Witwe.
So oft Gavina in den nächsten Tagen die kranke Freundin besuchte, ging die Mutter Francescos ihr nicht von der Seite und betrachtete sie neugierig.
»Aber warum sieht sie mich so an?« fragte Gavina Michela.
»Wenn ich’s dir sage, wirst du lachen. Sie hofft, daß ihr Sohn dich heiraten wird.«
»Sie ist wohl verrückt? Übrigens will ich ja gar nicht heiraten.«
»Und ich auch nicht . . .«
Dieser Vorsatz der beiden Mädchen wurde bekannt, und auf der »Piazzetta«, wo Zia Itria, zum großen Kummer Signora Zoseppas, den Kreis der jungen Leute aufs neue um sich versammelt hatte, spottete man darüber.
Auch die böse Klatschbase stellte sich jetzt, da der Signor Sulis ihr nicht mehr zuhören konnte, in dem trefflichen Kreise ein, und es gab schöne Erörterungen zwischen ihr und dem Invaliden. Beide wohnten mit Vorliebe den Gerichtsverhandlungen bei und traten abends für oder gegen die Angeklagten ein, gaben die Reden der Verteidiger wie die Anklage des Staatsanwalts wieder. Artete die Erörterung in Zank aus, so klatschte Zia Itria in die Stände und trällerte ein Liedchen, über das die ganze Zuhörerschaft lachte:
Adamo capo stipite
Della famiglia umana
Per causa di una femmina
Perdè la tramontana . . .6
Auch Luca, der zu Hause so mürrisch und böse war, amüsierte sich bei diesen Zusammenkünften. Der Zwerg und der ehemalige Klosterbruder hatten ihn zum besten und verlangten immerzu Gelddarlehen von ihm; Luca hatte kein Geld, sprach indes beständig von seinem geheimnisvollen Vorhaben, das, zur Ausführung gebracht, ihn zum Millionär machen würde. Eine Zeitlang redeten ihm die Schustergesellen zu, mit ihnen nach Amerika zu gehen, um dort den Zwerg als Naturwunder zur Schau zu stellen. Luca hätte sich wohl auch dazu bewegen lassen – aber das Geld fehlte. Da setzte der Klosterbruder ihm den Gedanken in den Kopf, er solle sich seinen Anteil am väterlichen Erbe herausgeben lassen, und Luca sprach zunächst zu Paska davon, die zu weinen anfing und ihn für verrückt hielt.
»Er ist gewiß krank«, sagte sie zur Herrin. »Gebt nur einmal acht: mit dem zunehmenden Mond fängt das Trinken an und hört nicht auf, bis der Mond abnimmt; dann kommt er wieder zu sich, faßt gute Vorsätze und bereut aufrichtig. Sobald aber der neue Mond am Himmel steht, fängt es wieder an.«
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