Leni Behrendt Staffel 1 – Liebesroman. Leni Behrendt

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Leni Behrendt Staffel 1 – Liebesroman - Leni Behrendt Leni Behrendt Staffel

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also habt ihr euch verzankt«, stellte Rosita sachlich fest. »Bist du denn daran ganz schuldlos?«

      »Eben nicht«, bekannte Elke kleinlaut. »Ich habe sogar mehr Schuld als er. Ich möchte es dir ja erzählen, aber hier sind wir vor Lauschern nicht sicher.«

      »Dann komm mit, ich weiß ein kleines Zimmer, wo uns niemand belauschen kann.«

      Damit zog sie Elke fort und führte sie in das lauschige Gemach, wo sie heute schon einmal segensreich wirkte. Jetzt handelte es sich um die Verstimmung zweier Liebenden.

      »Ja, und nun macht er es mir unmöglich, ihn um Verzeihung zu bitten«, schloß Elke kläglich ihren Bericht, wonach sie den Mann durch ihre Bockigkeit gründlich verärgert hatte. »Er ist einfach unnahbar und kalt wie Eis. Aber warum ich gerade dir das erzähle, ist mir unklar. Es gibt wirklich seriösere Menschen als dich Kindskopf.«

      »Ich bin eben eine gute Beichtmutter«, lachte Rosita spitzbübisch. »Wenn du deinen Liebsten erwischen könntest, würdest du ihm dann sagen, wie leid dir deine Bockigkeit tut.«

      »Sofort«, entfuhr es Elke spontan. »Aber er läßt sich eben nicht erwischen. Er weicht mir mit einer Beharrlichkeit aus, die mich fast zur Verzweiflung bringt.«

      »Ja, mein Kind, Strafe muß nun einmal sein«, predigte die junge Rosita wie eine ermahnende alte Tante. »Hoffentlich wird dein Trotz jetzt gebrochen sein.«

      »Du hast’s nötig.« Elke wurde ärgerlich. »Denn einen Trotzkopf wie dich gibt es kaum ein zweitesmal. Von deiner Stachligkeit ganz zu schweigen.«

      »Dafür bin ich ja auch eine ›Wilde Rose‹«, tat der arge Schelm großartig. »Und nun möchte ich dir raten, die Spuren der vergossenen Tränen zu beseitigen. Hast du etwas dafür in deinem Täschchen?«

      »Ja, aber das liegt im Saal, wo meine Eltern sitzen.«

      »Dann hol ich es dir«, erbot Rosita sich eilfertig. »Bleib solange hier, ich bin sofort zurück. Dann verwischen wir deiner Tränen Spuren, die so reichlich um den bösen Liebsten flossen. Ganz poetisch könnte man werden.«

      Ehe die empörte Elke noch etwas erwidern konnte, war Rosita schon entschlüpft. Ihr Vorhaben stand unter einem guten Stern, denn am Ausgang des Saales stieß sie auf den jungen Kyrt

      »Kommen Sie rasch mit«, raunte sie dem Verdutzten zu, dabei umherspähend, als führe sie Arges im Schilde. Dann griff sie nach seiner Hand, zog ihn mit, machte vor einer Tür halt und flüsterte:

      »Rasch da hinein, die Arme weit geöffnet, dem Trotzkopf milde verziehn. Er ist augenblicklich weich wie Wachs.«

      Damit schob sie den immer noch verblüfften Mann über die Schwelle, schloß die Tür und lachte wie ein kleiner Kobold in sich hinein.

      Komisch, dachte sie, als sie langsam dem Saal zuschritt. Ich habe nun die Beichte liebender Herzen mitanhören müssen und weiß doch selbst nicht, was Liebe ist, auch nicht Eifersucht.

      Gewiß, ich kann es nicht ruhig mit ansehen, wenn Detlef von den Frauen umgarnt wird, ich ärgere mich darüber. Aber es heißt doch: Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.

      Nun, das ist doch wohl übertrieben, wenigstens soweit es mich betrifft.

      Und Liebe? Liebe ich meinen Mann? Wahrscheinlich. Denn ich möchte ihn nie missen, wäre unglücklich, wenn er von mir ginge. Könnte mich ohne ihn wohl kaum zurechtfinden.

      Ja, das muß wohl Liebe sein.

      Wenig später sollte die junge, unerfahrene Rosita bereits etwas von der Eifersucht zu spüren bekommen, und zwar als Detlef mit Marlene Grandt tanzte. Wie sie sich an ihn schmiegte, bestimmt mehr, als es ein offizieller Tanz erlaubte. Wie er sie anlächelte, mitten in ihre Augen hinein, die wie selbstvergessen an seinem stolzen Antlitz hingen. Wie eine eisige Hand griff es nach dem Herzen der kleinen Rosita.

      Sollte Detlef etwa Marlene lieben? Dieser Gedanke verstörte sie derart, daß sie bis in die Lippen erblaßte. Zum Glück bemerkte das niemand, weil Elke und der junge Kyrt zu den vergnügten Menschen traten, unter denen sie saß.

      »Ja, was habt ihr denn für glückstrahlende Augen?« fragte Papa Heinboldt, und schon legte seine Tochter den Finger auf den Mund.

      »Ssst, wir haben uns soeben verlobt, doch das soll hier noch nicht bekannt werden. Dieses traurige Haus scheint uns nicht der richtige Ort dafür. Es wäre wie ein böses Omen.«

      »Recht so, Marjellchen«, unterbrach der Vater sie gerührt. »Wir wissen schon Bescheid. Wißt ihr was, wir drücken uns heimlich, fahren zu uns und feiern dort so ein bißchen Verlobung. Daß Kyrts mitkommen, ist ja wohl selbstverständlich, doch wie ist es mit den Trutzgers?«

      In dem Moment trat Detlef heran und forderte die Gattin zum Tanz auf. Es wurde ein Tango gespielt, dessen Töne süß durch den Raum wehten – und da wußte die junge, bisher noch so kindliche Rosita plötzlich, was Liebe ist. Nicht die Liebe der Gewohnheit, die sie solange für den Mann empfand, der in ihrem Leben war, seitdem sie üherhaupt denken konnte, sondern die große, alles umschließende Liebe, von der man sagt, daß sie höchstes Glück und höchste Seligkeit birgt, aber auch tiefste Not und tiefstes Leid. Rosita erblaßte unter dem allmächtigen Gefühl, wie schutzsuchend krallte sie ihre Hand in den Frackärmel.

      »Kind, was hast du denn?« fragte der Mann leise. »Du bist ja plötzlich erschreckend blaß. Laß uns den Tanz beenden.«

      Dazu war sie gern bereit. Sie traten zu den anderen, wo nun auch Detlef in die Verlobung eingeweiht wurde und sich gleich den anderen bereit erklärte, mit zu der kleinen, improvisierten Verlobungsfeier zu fahren.

      »Wir dürfen aber nicht alle zugleich aufbrechen, das würde zu sehr auffallen«, gab Heinboldt zu bedenken. »So peu à peu müssen wir uns verkrümeln.«

      *

      »O Schreck, laß nach! Ausgerechnet jetzt kommt die Fregatte auf uns zugesegelt, hinterher stiefelt Tino, der geschniegelte Affe.«

      Da kamen sie schon heran und freuten sich über die lachenden Gesichter, mit denen man sie empfing. Sie waren eingebildet genug, anzunehmen, daß man sie überall gern sah. Wie konnten sie auch ahnen, daß die Bemerkung Papa Heinboldts die lachenden Mienen heraufbeschwor.

      »So frohe Gesichter sehe ich gern, meine Herrschaften«, lächelte Lidachen verführerisch, dabei jedoch nur Detlef ansehend. »Wollen Sie mit mir kommen, Graf Trutzger? Ich habe für meine Gäste eine Überraschung, bei deren Vorbereitung ich Sie gern zur Hilfe haben möchte.«

      »Das würde zwar eine schöne Überraschung werden«, legte er die Betonung auf das schmückende Beiwort, »aber ich kann mich dazu leider nicht zur Verfügung stellen, weil ich mir beim Tanz den Fuß vertrat«, log er mit einer Gelassenheit, die die andern vor unterdrücktem Lachen rot anlaufen ließ.

      »Oh, das tut mir aber leid. Da müssen wir wohl kühlende Umschläge machen, nicht wahr?«

      »Wie dürfte ich Frau Baronin das wohl zumuten.«

      »Ich täte es gern, wirklich. Man muß seinen Gästen gegenüber stets hilfsbereit sein.

      Ja was haben Sie denn, Frau Gräfin? Warum raffen Sie so ängstlich Ihr Kleid zusammen?«

      »Eine

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