Leni Behrendt Staffel 1 – Liebesroman. Leni Behrendt

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Leni Behrendt Staffel 1 – Liebesroman - Leni Behrendt Leni Behrendt Staffel

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vielleicht, aber die andern, denen kann ich doch höchstens leid tun. Und Mitleid läßt sich in meinem Fall schlecht ertragen.«

      »So sieh zu, daß du kein Mitleid mehr erregst.«

      Einige Herzschläge lang war es peinigend still, dann sagte der Freiherr verlegen:

      »Detlef, wissen auch die anderen, außer dir und deinem Vater, über meine gestrige Blamage Bescheid?«

      »Nein. Ehe sie dazukamen, lagst du schon im Bett. Sicherlich warst du bei deinem Erwachen erstaunt, den Inspektor bei dir zu sehen. Entschuldige, daß er dich bewachte. Aber wir fürchteten, daß du von deinem Hauskreuz belästigt werden könntest, und du dich in deiner unberechenbaren Verfassung an ihm vergreifen würdest.«

      »Was wahrscheinlich auch geschehen wäre. Ich bin ja so manche Szenen gewohnt, aber die sie mir gestern kurz vor dem Eintreffen der Gäste machte, überstieg doch alle gewesenen. Da trank ich, um mich zu betäuben, aber leider zuviel. Es ist blamabel genug. Ich wage mich jetzt kaum noch unter Menschen.«

      »Sieht dir ähnlich, mein lieber Manfred. Aber nichts da, du wirst dich sogar recht oft bei den Nachbarn sehen lassen. Heute schon bei Kyrts, wo man Verlobung feiert.«

      »Wieso, hat sich etwa Fräulein von Kyrt verlobt?«

      »Nein, ihr Bruder. Und zwar mit Elke von Heinboldt. Diese Verlobung war schon längst fällig, aber eine gegenseitige Verstimmung des Paares ließ einen wie den anderen trotzen. Meine Frau, die davon erfuhr, hat sie gestern in ihrer Unbekümmertheit zusammengelistet.«

      »Ja, die ›Wilde Rose‹, sie ist schon ein entzückendes Menschenkind. So eine Frau müßte ich haben.«

      »Na du, die Stacheln dieses Rösleins sind nicht so ohne«, lachte Detlef.

      »Aber es gibt noch andere liebenswerte Weiblichkeiten, wie zum Beispiel Dina von Kyrt«, warf er wie unbeabsichtigt ein, den Freund dabei scharf beobachtend, dessen Mund ein bitteres Lächeln umspielte. Da sprach Detlef rasch weiter: »Also, es bleibt dabei, Manfred. Heute nachmittag erscheinst du in Eiseln, aber allein, wie du fortan überall allein erscheinen wirst.«

      »Hast du eine Ahnung, wie die Furie dann toben würde.«

      »Dann wirfst du sie kurzerhand zum Hause hinaus.«

      »Du denkst dir das so einfach, Detlef. Einmal war es schon soweit, doch sie lachte nur höhnisch und blieb, weil sie mich ja mit dem Geld, das im Lerchenhof steckt, in den Händen hat.«

      »Jetzt kannst du aber sagen: hatte…«

      In dem Moment öffnete sich die Tür, und Lida rauschte herein, frisch gepinselt und lackiert.

      »O Graf Trutzger, Sie sind ja noch da«, tat sie erstaunt. »Und mein lieber Mann liegt längelang auf dem Diwan. Hat er seinen Rausch immer noch nicht ausgeschlafen?«

      »Kanaille!« knirschte Manfred, und sie lachte.

      »Sprich dich nur immer aus, mein Lieber, das erleichtert wenigstens dein Herz. Wie ist es, Herr Graf, darf ich Sie zu einem kleinen Imbiß einladen?«

      »Danke, ich muß nach Hause. Los, Manfred, zieh dich an, damit wir nicht zu spät zu Tisch kommen.«

      »Das ist aber nett, daß Sie uns einladen. Wir kommen gern.«

      »Wir...?« dehnte Detlef. »Soviel ich weiß, habe ich nur meinen Freund gebeten, mit mir nach Brandungen zu kommen.«

      »Dann soll Ihr Freund doch gleich mit Sack und Frack einziehen!« schrie sie wütend. »Mein Haus bleibt ihm verschlossen, oder er müßte mir mein Geld zurückzahlen«, setzte sie höhnisch hinzu.

      »Soll geschehen«, lachte Manfred jetzt grimmig auf, während er aufsprang und nun in seiner stattlichen Länge vor der Frau stand, die ihn fassungslos anstarrte. »Mach, daß du mir endlich aus den Augen kommst, du nichtswürdige Kreatur! Stelle schriftlich deine Forderung, die ich natürlich erst gerichtlich prüfen lassen werde, bevor ich das Geld zurückzahle.«

      »Wovon denn?« fragte sie so recht niederträchtig. »Du hast wohl den Säuferwahnsinn, wie?«

      »Ruhig bleiben, Manfred!« hielt Detlef den Freund zurück, der mit erhobenen Fäusten auf die Frau zuging. »Laß mich lieber mit dieser Dame verhandeln, das ist besser.«

      »Also, meine Gnädige, das Geld ist da. Nicht wahr, da sind Sie fassungslos? Ja, ja, der Krug geht so lange zum Wasser, bis er bricht. In diesem Fall geht Ihre Niedertracht in die Brüche.«

      »Mich können Sie nicht einschüchtern, mich nicht!« lachte sie schrill. »Zuerst muß ich wissen, wo das Geld so plötzlich herkommt.«

      »Von mir, meine Gnädigste. So viel ist mein guter Freund mir nämlich wert.«

      Zuerst starrte sie ihn an, dann schrie sie wütend:

      »Das muß ich erst schriftlich haben!«

      »Wird der Rechtsanwalt Ihnen geben, den mein Freund mit der Scheidung beauftragt.«

      »Also wollen Sie Ihren Freund von mir loskaufen! Denken Sie sich das nicht so einfach, Graf Trutzger. So leicht räume ich Lerchenhof nicht, denn zu einer Scheidung dürfte es noch längst nicht reichen!«

      Damit knallte sie wutentbrannt die Tür hinter sich zu, und Detlef lachte.

      »So, der Anfang wäre gemacht, Manfred. Jetzt werfe alle Sorgenlast ab und komm mit mir nach Brandungen. Dort essen wir Mittag und fahren zum Kaffee nach Eiseln.«

      »Fahre vor, Gotlef, ich komme nach.«

      »Na du, ich trau dir nicht.«

      »Mein Wort darauf. Bevor ich abfahre, möchte ich mit dem Inspektor Rücksprache nehmen und ihm Verhaltungsmaßregeln erteilen. Er wird mir bei dem Kampf, der jetzt beginnt, treu zur Seite stehen.«

      »Dessen kannst du gewiß sein, Manfred. Also dann auf Wiedersehen, ich nehme dich beim Wort.«

      Die Freunde schieden mit festem Händedruck, und während Detlef in den Sattel stieg, ging Manfred, der ja nun die Gewißheit hatte, daß ihm der Lerchenhof blieb, daran, unbarmherzig Abrechnung zu halten.

      *

      Man saß in Brandungen nach dem Mittagessen beim Mokka, als der Diener den Freiherrn von Brunbach meldete. Gleich darauf trat dieser ein und wurde mit Hallo begrüßt.

      »Er lebt, er ist da, sie behielt ihn nicht!« zitierte Detlef. »Komm, Manfred, nimm Platz, trink einen Mokka mit. War’s schlimm?«

      »Das kann ich dir sagen, ich habe einen erbitterten Kampf hinter mir«, ließ sich der Gast seufzend in den Sessel sinken. »Wenn ich den Inspektor nicht gehabt hätte, hätte ich ganz schmählich versagt. Das Weib ist einfach ein Teufel.«

      »Aber ein schön gelackter«, lachte Rosita.

      »Na, das Wort schön wollen wir lieber mit grausig ersetzen, Frau Gräfin. Sie tobte so fürchterlich, daß mein Getreuer mir riet, ihr einen Knebel in den Mund zu stecken und ihr Handschellen anzulegen. Ich rief ihren Vater an, doch der zeigte mir gewissermaßen die kalte Schulter

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