Leni Behrendt Staffel 1 – Liebesroman. Leni Behrendt

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Leni Behrendt Staffel 1 – Liebesroman - Leni Behrendt Leni Behrendt Staffel

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andern im Saal wurden aufmerksam, umringten die entsetzte Gastgeberin, und Kyrt sen., der sich gleich den andern in der Gruppe vor unterdrücktem Lachen kaum noch zu helfen wußte, sagte:

      »Jetzt aber gekniffen, es ist die beste Gelegenheit dazu.«

      Eilends entschlüpfte man, und als man draußen außer Hörweite war, brandete ein Lachen auf, das kein Ende nehmen wollte.

      »I du verflixter kleiner Racker!« wischte Graf Rasmus sich die Lachtränen aus den Augen. »Wie kannst du den Damen nur so einen Schreck einjagen.«

      »Der Zweck heiligt die Mittel«, tat der arge Schelm großartig. »Wie hätten wir wohl sonst Lidachen loswerden sollen, die als erste Überraschung eine schöne Überraschung versprach, und als zweite sich als barmherzige Samariterin anbot. Das alles zusammen hätte gar eine Überraschung gegeben, wie sie überraschender hätte gar nicht sein können.«

      »Kleine Gräfin, was sind wir doch für ein großer Schalk«, griff Papa Heinboldt nach dem rosigen Öhrchen unter dem schimmernden Gelock, es zärtlich zupfend. »Aber nun hopp, damit die Fregatte uns nicht nachsegelt und den Grafen Detlef mit ihren grünlackierten Fängen umkrallt.«

      Lachend entschwand man flugs in den Autos und fuhr dem Heim der Heinboldts zu, wo es noch urgemütlich wurde. Und als das Brautpaar gar zum besten gab, auf welche Art Rosita es zusammengelistet hatte, da wurde das grazile Persönchen einfach zur Heldin des Tages.

      *

      Am nächsten Vormittag ritt Graf Detlef nach dem Lerchenhof, wo der Inspektor ihn am Tor bereits erwartete.

      »Gott sei Dank, daß der Herr Graf da sind. Es hat im Herrenhaus schon wieder einen Krach gegeben, daß die Wände wackelten. Die Kanaille hat ganz einfach den Teufel im Leibe!«

      »Dann wollen wir doch mal ein bißchen dazwischenfunken.« Der Graf saß ab und übergab dem Gutsbeamten das Pferd. »Halten Sie mir die Daumen, Sie Getreuer, damit es mir gelingt, hier Ordnung zu schaffen.«

      »Das walte Gott, Herr Graf.«

      Als dieser das Haus betrat, hörte er schon die keifende Stimme Lidas. Er ging ihr nach und fand die Megäre im Arbeitszimmer des Hausherrn.

      »Guten Tag«, grüßte er in die Schimpfkanonade hinein, worauf diese abbrach. Dann hatte die Furie sich rasch gefaßt und trat dem Gast liebenswürdig entgegen. Sie befand sich in einer Aufmachung, die Rosita mit ungewaschen und ungeplättet bezeichnet hätte. Unter dem geöffneten Morgenrock trug die verführerische Lida einen Schlafanzug, der in seinem hauchdünnen Stoff sehr viel preisgab, die Haare hingen strähnig um das verschminkte Gesicht.

      »Ah, Graf Trutzger«, lächelte sie ihn kokett an. »Nett von Ihnen, mich zu besuchen. Folgen Sie mir bitte in ein gemütliches Zimmer. Ich ziehe mich rasch an und stehe Ihnen dann vollkommen zur Verfügung.«

      »Danke für das gütige Anerbieten«, lächelte er sarkastisch. »Aber ich bin hergekommen, um meinen Freund zu besuchen.«

      »Dabei werden Sie mich wohl schlecht übergehen können«, fiel die Liebenswürdigkeit langsam von ihr ab. »Das hier ist nämlich mein Haus.«

      »Das ist mir aber neu«, tat er erstaunt. »Seit wann sind Sie denn die Besitzerin hier, wenn ich fragen darf?«

      »Seitdem ich mein Geld hineinsteckte. Von dem Augenblick an hat der da nichts mehr zu sagen. Ich werde ihn überhaupt unter Kuratel stellen lassen, weil er neuerdings auch noch säuft.«

      »Kein Wunder bei so einer Frau.« Der Graf musterte sie so verächtlich, daß es selbst dieser gewiß nicht prüden Person unbehaglich wurde. Unwillkürlich zog sie den Morgenrock zusammen, schnappte einige Male nach Luft und legte dann los:

      »Was erlauben Sie sich eigentlich, mich in meinem Hause zu beleidigen! Ist das etwa die vielgepriesene Ritterlichkeit der Grafen Trutzger?«

      »Ja, gefällt sie Ihnen nicht?«

      »Oh, Sie sind ja genauso ein Flegel wie der da.«

      »Na, nun mal langsam«, unterbrach er sie gemütlich, schob sie seelenruhig aus der Tür und schloß sie ab. Nur eine Sekunde stand die Überrumpelte still, dann schlug sie mit den Fäusten gegen die Tür und schimpfte in allen Tonarten.

      »Pfui Teufel!« schüttelte der Graf sich und wandte sich dann dem Freund zu, der mit zitternden Händen ein Glas mit Kognak füllte.

      »Hast recht, Manfred, gib mir auch einen. Denn so was kann einem schon auf den Magen schlagen.«

      Nachdem der Kognak getrunken war, wurde es vor der Tür still. Die Wütende hatte sich wohl nach oben verzogen, man hörte ihre zeternde Stimme von dort her.

      »Sag mal, wie lange erträgst du eigentlich dieses Martyrium jetzt schon, Manfred?«

      »Ein halbes Jahr«, kam es müde von den Lippen des Mannes, der auf den Diwan gesunken war und die Augen mit der Hand bedeckte. Sie flatterten, der Mund bebte.

      »Ja, so geht das wohl nicht weiter«, stellte Detlef, der ihm gegenüber Platz genommen hatte, sachlich fest. »Etwas muß da geschehen, wenn du nicht ganz vor die Hunde gehen willst.«

      »Du hast gut reden«, lachte der andere erbittert auf. »Du sitzt warm und weich auf Brandungen, hast Geld, eine entzückende, liebenswerte Frau, einen prächtigen Schwiegervater, während ich... Ach, laß nur, es wird auch für mich einen Ausweg geben, und wenn es eine Kugel ist.«

      »So ungefähr habe ich mir das gedacht, mein lieber Manfred. So ein Narr könntest du sein, wegen einer minderwertigen Kreatur dein Leben von dir zu werfen wie einen alten Fetzen. Vielleicht machst du dir mal die Mühe und denkst darüber nach, was nach deinem Tod aus deinem so geliebten Lerchenhof, um dessentwillen du nur deine unwürdige Ehe erträgst, werden würde, wenn er in die schmutzigen Hände der Erbin fiele. Nichts weiter als eine Stätte übler Orgien – wenn nicht noch schlimmer. Menschenskind, Manfred, so reiß dich doch endlich zusammen! Mach reinen Tisch, und fange ein Leben an, wie es deiner vornehmen Gesinnung und deinem sauberen Charakter zukommt. Wir wollen dir gern dazu verhelfen, mein Vater und ich. Wollen dir ein Darlehen vorstrecken, das du dieser Megäre einfach vor die Füße wirfst, und damit du sie aus dem Hause jagst wie einen räudigen Hund.«

      »Bitte, Detlef, laß das. Ich könnte euch das Darlehen ja niemals zurückzahlen.«

      »Sollst du ja gar nicht, es wird als Hypothek eingetragen. Wenn es schiefgehen sollte, haben wir als Sicherheit immer noch das Gut. Besser, wenn es in unsere Hände fällt als in die dieser unmöglichen Lida. Aber soweit kommt es nicht, dessen bin ich gewiß. Es wird auch für dich noch einmal Glück geben.«

      »Laß die Phrasen!« wurde er heftig unterbrochen, doch er ließ sich nicht beirren.

      »Soweit müßtest du mich eigentlich kennen, Manfred, daß ich mich nie mit Phrasen abgebe. Und nun sperr dich nicht länger. Hier hast du meine Hand, schlag ein! Und wenn du meinst, daß du meinem Vater und mir Dank schuldest, dann werde wieder der feine Kerl, wie du es früher warst. Das wäre uns der beste Dank.

      Aber zuerst einmal mußt du die Frau loswerden, die dein Unglück ist. Hätten wir nur geahnt, wie deine Ehe in Wirklichkeit bestellt ist, wären wir schon viel früher mit unserem Vorschlag an dich herangetreten. Aber du zogst dich ja direkt brüsk von uns zurück.«

      »Du wirst ja auch wissen, warum«,

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