Sophienlust Staffel 8 – Familienroman. Diverse Autoren

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Sophienlust Staffel 8 – Familienroman - Diverse Autoren Sophienlust

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holte den Wagen aus der Garage und fuhr in die Stadt zum Gericht. Irgendwie musste er mit sich und seinem schlechten Gewissen fertig werden. Lieselott tat ihm schrecklich leid, aber er war fest entschlossen, sich nie wieder mit ihr in Verbindung zu setzen, weil er damit nur alles schlimmer machen würde.

      Der Tag schleppte sich mühselig hin. Es gab Ärger in einer Gerichtsverhandlung, weil einige Unterlagen sich nicht auffinden ließen. Auch sonst schien an diesem Montag eigentlich nichts so recht zu klappen.

      Erst nach sechs Uhr abends verließ Achim das ehrwürdige Gebäude mit dem Abbild der Justitia über dem Portal wieder. Sein Wagen war einer der letzten auf dem Parkplatz.

      Kaum war er zu Hause, klingelte auch schon das Telefon. Er lächelte und nahm ab. Das musste Isolde sein!

      »Hallo? Bist du es, Achim?« Das war Lieselotts Stimme.

      »Ja, natürlich – guten Abend.« Ihm wurde plötzlich heiß und dann wieder eiskalt. Mit einem Anruf von Lieselott hatte er nicht gerechnet.

      »Bist du allein?« Vorsichtig klang es, zögernd.

      »Ja.« Er kam ihr mit keinem Wort entgegen.

      »Tut mir leid, dass ich mich doch noch einmal melden muss, Achim. Es ist eine ziemlich dumme Geschichte.«

      Das hörte sich alarmierend an. Nun fragte er doch: »Was ist los, Lieselott? Kann ich dir helfen?«

      »So einfach ist es nicht, Achim. Ich sag’ es dir nicht gern am Telefon. Soll ich zu dir kommen? Es ist nicht in fünf Minuten besprochen, fürchte ich.«

      Achim war erschrocken. Nein, sie durfte nicht mehr in sein Haus kommen – nicht ein einziges Mal. Wahrscheinlich wollte sie jetzt versuchen, um ihn zu kämpfen. Es mochte ihr nun leidtun, dass sie gestern abend so rasch gegangen war.

      »Unmöglich, Lieselott. Ich erwarte nachher noch Besuch.«

      »Verschieben wir es auf morgen, Achim?«

      »Morgen geht es auch nicht. Möglicherweise kommt Isolde«, log er, um ihr klarzumachen, dass es gänzlich unmöglich sei. »Sage mir doch, was du möchtest.«

      »Es handelt sich nicht unbedingt um mich, Achim – oder wenigstens nicht allein um mich.«

      Wie rätselhaft sie sich ausdrückte! Wahrscheinlich wollte sie sich damit interessant machen. Lieselott, die ihm heute früh noch leid getan hatte, wurde ihm plötzlich unsympathisch.

      »Ich möchte jetzt gern wissen, worum es geht, Lieselott«, drängte er. »Jetzt sind wir ungestört. Du kannst es also auch am Telefon sagen, meine ich.«

      »Wenn du darauf bestehst, nun gut. Ich war heute nicht im Dienst, sondern beim Arzt. Eigentlich habe ich es schon geahnt. Aber nun steht es fest, dass ich ein Kind erwarte.«

      Achim schluckte einmal und schloss die Augen.

      »Du hast mir nie etwas davon angedeutet, Lieselott«, brachte er schließlich gepresst hervor. »Das ist freilich in unserer Lage etwas kompliziert.«

      »Ich habe mir keine Gedanken und keine Sorgen gemacht, weil wir bald heiraten wollten, Achim«, fuhr sie leise fort. »Als ich heute früh aufstehen wollte, wurde mir übel. Da bekam ich einen gewaltigen Schrecken und meldete mich beim Arzt an. Ich versuche schon seit zwei Stunden, dich telefonisch zu erreichen.«

      »Lieselott, selbstverständlich werde ich für das Kind aufkommen. Ich mache mir jetzt die schrecklichsten Vorwürfe, dass ich dich in solche Schwierigkeiten gebracht habe.«

      Er hörte, dass sie leise schluchzte. Das war sonst wahrhaftig nicht ihre Art.

      »Es …, es ist so unsinnig, Achim«, begehrte sie auf. »Du willst ein fremdes Kind adoptieren, weil Isolde keins mehr haben kann – und ich werde dir ein eigenes Kind schenken. Warum willst du dich an Isolde klammern? Ihr hattet euch nichts mehr zu sagen, und wir sind so glücklich gewesen.«

      »Lieselott, ich gebe zu, dass man das kaum am Telefon besprechen kann. Ich muss nachdenken, damit wir einen Ausweg finden. Finanziell nehme ich selbstverständlich alle Konsequenzen auf mich.«

      »Sprich doch mit Isolde darüber, Achim«, bat sie. »Sie ist sehr einsichtig. Vielleicht wird sie ihren Entschluss noch einmal überprüfen. Warum zerschlägt sie auf einmal unser Glück?«

      Achim schwieg und dachte, dass es dieses Glück in Wahrheit nie gegeben hatte und auch niemals geben würde.

      »Bitte, Lieselott, halte mich nicht für kalt oder unfreundlich. Isolde und ich haben uns entschieden. Daran ist nun nichts mehr zu ändern.«

      »Aber … es …, es ändert doch alles, wenn ich ein Kind haben werde. Vielleicht ist es ein Junge, Achim. Sollte er nicht deinen Namen tragen?«

      »Das kann ich kaum erwarten und verlangen, Lieselott. Ich werde mein Kind nicht verleugnen. Darauf kannst du dich verlassen. Aber ich gehöre nun einmal zu Isolde.«

      »Wirst du ihr sagen, was zwischen uns war und dass ich ein Kind erwarte?«

      »Ja, das wird sich kaum umgehen lassen, Lieselott. Ich habe mir noch keine Gedanken darüber gemacht. Aber es soll keine Heimlichkeiten zwischen Isolde und mir geben. Das schulde ich ihr und auch dir. Was geschehen ist, können wir nicht rückgängig machen. So weit es sich vermeiden lässt, sollst du nicht darunter leiden – und auch das Kind nicht.«

      Sie lachte hart auf. »Das sind wunderschöne Worte. Ich bleibe trotzdem mit dem Kind sitzen, Achim.«

      »Ja, ich weiß, Lieselott.« Die Last seiner Schuld senkte sich schwer auf ihn. Doch er spürte, dass er durch dieses Kind nicht enger an Lieselott gebunden wurde, sondern sich sogar weiter von ihr entfernte.

      »Wann sehen wir uns, Achim? Ich fühle mich schrecklich verlassen.«

      »Ich weiß es noch nicht, Lieselott. In den nächsten Tagen ist es unmöglich.« Nein, er wollte sie nicht wiedersehen.

      »Rufst du mich wenigstens mal an?«

      »Ja, ich melde mich, Lieselott. Gehst du morgen wieder ins Büro?«

      »Natürlich. Was sollte ich sonst tun?« Resigniert und bitter klang diese Antwort.

      »Wir müssen überlegen, ob wir das ändern, Lieselott.«

      »Wie stellst du dir das vor? Ich behalte meinen Job. Darauf kannst du dich verlassen.« Das war trotzig und böse gesagt.

      Er seufzte unterdrückt. Dann hörte er, dass es bei Lieselott in der Wohnung klingelte.

      »Da kommt meine Nachbarin«, sagte sie. »Ich muss Schluss machen, Achim. Leider hat sie mich vorhin gesehen. Sonst würde ich nämlich nicht öffnen. Wiedersehen, Achim. Alles Gute.«

      »Dir alles Gute, Lieselott.«

      Er legte auf und schüttelte den Kopf. Noch weigerte sich sein Verstand, es wirklich zu glauben. Lieselott erwartete ein Kind! Damit hatte er nun wahrhaftig nicht gerechnet. Wie würde Isolde das auffassen? Gewiss, sie wusste um seine Beziehung zu Lieselott. Aber ein Kind – das war etwas anderes.

      Er wanderte durch

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