Die amerikanischen Präsidenten. Barbara Friehs

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Die amerikanischen Präsidenten - Barbara  Friehs marixwissen

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später noch um weitere Disziplinen.

      Ab 1774 engagierte sich James Madison im Namen des revolutionären Virginias und setzte sich für Bürgerrechte und Religionsfreiheit ein. In seinem ersten politischen Amt als Delegierter in Virginia ersetzte er im Text der Verfassung dieses Staates den Begriff der »Religionstoleranz« durch jenen der »religiösen Freiheit«. Wenig später wurde er Mitglied des Gouverneursrates und war von 1780 bis 1783 mit erst neunundzwanzig Jahren der jüngste Delegierte am Kontinentalkongress. Angesichts der Schuldenkrise der neuen Regierung und der hohen Inflationsbelastung befürwortete er eine Gesetzesänderung, die es dem Kongress gestattete, neue Steuern zu erheben.

      James Madison war bis 1787 als Delegierter für Virginia tätig und setzte sich für ein stärkeres Miteinander aller Einzelstaaten in wirtschaftlichen Fragen ein. Seine große Stunde schlug beim Verfassungskonvent in Philadelphia, dessen Gelingen zu einem Großteil seiner Genialität zuzuschreiben war und ihm den Ehrennamen »Father of the Constitution« einbrachte. Die am Konvent ins Leben gerufene neue Verfassung stand im Geiste von Montesquieu und Locke und zeichnete sich durch eine ausgewogene Gewaltentrennung, liberale Kontrollmechanismen und später die Sicherung der Grund- und Freiheitsrechte aus. Obwohl es anfangs große Widerstände in der Bevölkerung gab, wurde die Verfassung dank des Einflusses von James Madison in Virginia letztendlich doch ratifiziert.

      Unter dem Pseudonym »Publius« verteidigte er gemeinsam mit Alexander Hamilton und John Jay in den »Federalist Papers« diese neue Verfassung, auch wenn er im Gegensatz zu den anderen beiden kein Föderalist war, sondern gemeinsam mit Thomas Jefferson wenig später die Partei der Demokraten-Republikaner gründete. Gewisse Grundsätze und Ideen verbanden ihn zwar mit Alexander Hamilton und John Jay, allerdings lehnte er vor allen Dingen deren Finanzpolitik ab. Als Abgeordneter des Repräsentantenhauses war James Madison zwischen 1789 und 1797 auch federführend bei der Verabschiedung der »Bill of Rights«, jener ersten zehn Zusatzartikel zur Verfassung, in denen die demokratischen Grundrechte verankert wurden.

      Nach einer Enttäuschung mit einer jungen Frau heiratete er 1794 mit bereits dreiundvierzig Jahren die sechsundzwanzigjährige Witwe Dolley Payne. Aus der Ehe gingen keine Kinder hervor, wohl hatte seine Frau aber einen Sohn aus erster Ehe und wurde zu einer sehr beliebten First Lady.

      In den Jahren von 1801 bis 1809 war James Madison unter Präsident Thomas Jefferson als Außenminister tätig und verhielt sich bei den Napoleonischen Kriegen bewusst neutral. Er unterstützte sowohl den Ankauf Louisianas, als auch Thomas Jeffersons Embargopolitik. 1808 wurde er selbst zum neuen Präsidenten der USA gewählt, wohl auch, weil die Popularität seines Förderers Thomas Jefferson trotz der katastrophalen Auswirkungen des von ihm verursachten Handelsembargos, das die Ausfuhr amerikanischer Waren nach Europa unterband und die Wirtschaft der USA massiv beeinträchtigte, noch immer sehr groß war. Anders als Thomas Jefferson begann James Madison langsam von der Überzeugung einer Höherwertigkeit der Landwirtschaft gegenüber dem Handel und der Manufaktur abzuweichen, und machte sich für ein Nebeneinander der verschiedenen Bereiche stark. Durch eine ausgewogene Berücksichtigung aller Interessen versuchte er, Stabilität im Land zu schaffen.

      James Madisons Amtszeit war aber auch gekennzeichnet von annexionistischen Bestrebungen, weshalb er Spanisch-Westflorida eingliederte und das Gebiet zwischen New Orleans und dem Perdido River zu amerikanischem Hoheitsgebiet erklärte. 1811 wurde auch der Osten Floridas annektiert. Der Häuptling der Shawnee-Indianer, Tecumseh, versuchte mit einem Bündnis von Indianerstämmen der weiteren Vertreibung seines Volkes Einhalt zu gebieten, was zu kriegerischen Auseinandersetzungen führte. James Madison brachte für die Anliegen der amerikanischen Ureinwohner insofern Verständnis auf, als er Pläne für das Angebot einer Hilfe zu ihrer Selbsthilfe andachte. Umgesetzt wurden diese Integrationsprogramme für die Indianer allerdings nicht.

      Der britisch-amerikanische Krieg von 1812 bis 1814 war die Folge von verschiedenen britischen Übergriffen auf amerikanisches Staatsgebiet. Ziel war die Eroberung Kanadas durch die Briten, die, obwohl geschwächt durch die Napoleonischen Kriege, der amerikanischen Armee immer wieder schmerzliche Niederlagen zufügten. 1814 zerstörten britische Truppen sogar öffentliche Gebäude in Washington. Obwohl die amerikanische Marine einige Erfolge verzeichnen konnte, erreichten die Vereinigten Staaten ihre Kriegsziele nicht. In der Zwischenzeit war James Madison zum zweiten Mal zum Präsidenten gewählt worden. Da sich ein Zerfall der Union abzeichnete, weil einige der Neuenglandstaaten aufgrund des Krieges gegen die Briten mit der Abspaltung drohten, kam es Ende 1814 zur Unterzeichnung des Friedensvertrages von Gent, der den Status quo der Zeit vor Ausbruch des Krieges wiederherstellte. Man einigte sich auf eine schiedsgerichtliche Schlichtung von offenen Grenz- und Fischereifragen zwischen Großbritannien und den USA, die Neutralitätsrechte wurden allerdings nicht erwähnt. Dennoch war durch den Frieden von Gent die Unabhängigkeit und Souveränität der USA bestätigt worden. Die internationale Stellung des Landes war gefestigt und Präsident James Madison gewann mit Ende des Krieges wieder Sympathien zurück.

      Die amerikanische Industrie erlebte endlich auch wieder einen Aufschwung, weshalb Schutzzölle eingeführt wurden, die speziell der Textil- und Eisenindustrie zugutekamen, und den Bau von Straßen und Kanälen forcierten. Schon als Mitglied des Repräsentantenhauses hatte James Madison versucht, gemeinsam mit Thomas Jefferson, ein Gesetz zur Gründung der »First Bank of the United States« als Nationalbank des Bundes zu verhindern. Dies misslang zwar, die Lizenz der Bank sollte aber 1811, also während seiner Präsidentschaft, auslaufen. 1814 sprach sich der Kongress mehrheitlich für ein Gesetz zur Gründung einer neuen Nationalbank aus, woraufhin James Madison von seinem Vetorecht Gebrauch machte und so verhinderte, dass das Gesetz in Kraft treten konnte. Die wirtschaftliche Situation im Land wurde aufgrund der hohen Kriegskosten immer dramatischer, dazu kam eine hohe Inflation. Gemeinsam mit dem Kongress wurde daraufhin eine Lösung gesucht und 1816 die »Second Bank of the United States« gegründet.

      Nach dem Ende seiner Amtszeit kehrte James Madison auf sein Anwesen nach Montpelier zurück. Er wurde 1826 Rektor der einst von seinem Freund Thomas Jefferson gegründeten Universität von Virginia und war 1829 Delegierter im Verfassungskonvent des Bundesstaates, der sich der Überarbeitung der Staatsverfassung Virginias widmete. Zu Fragen der Sklaverei äußerte er sich nie eindeutig. Wie viele seiner gebildeten Zeitgenossen besaß er selbst Sklaven, die er für die Bewirtschaftung seiner großen Plantagen benötigte, wurde aber immer wieder von Skrupeln hinsichtlich der Rechtmäßigkeit der Sklaverei befallen. Eine konkrete Lösung für das Problem sah er nicht, dachte aber die Möglichkeit der Befreiung der Sklaven und ihrer Rückführung ins afrikanische Liberia an. Er war auch Vorsitzender der 1817 gegründeten »American Colonization Society«, die sich mit dieser Idee befasste.

      Am 28. Juni 1836 starb James Madison, der letzte noch lebende Gründer der Nation und Unterzeichner der Verfassung, im Alter von fünfundachtzig Jahren in Montpelier, Virginia.

      JAMES MONROE

      * 28. April 1758 in Westmoreland County, Virginia

      † 4. Juli 1831 in New York City, New York

      5. Präsident der USA (1817–1825) – Demokrat-Republikaner (auch Republikaner)

      »Wir haben niemals an den Kriegen der europäischen Mächte teilgenommen oder uns in die Angelegenheiten gemischt, die damit in Zusammenhang standen, denn das ließe sich nicht mit unserer Politik vereinbaren (...). Der Verteidigung aber unserer eigenen Regierungsform, die unter Verlust von so viel Blut und Vermögen durchgesetzt (...) worden ist (...), hat sich diese ganze Nation geweiht. Wir sind es deshalb der Aufrichtigkeit und den freundschaftlichen Beziehungen schuldig, die zwischen den Vereinigten Staaten und jenen Mächten bestehen, zu erklären, dass wir jeden Versuch von ihrer Seite, ihr System auf irgendeinen Teil dieser Hemisphäre auszudehnen, als Gefährdung unseres Friedens und unserer Sicherheit betrachten würden«.

      (AUSZUG

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