Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman. Maria Czigler Bianca

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Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman - Maria Czigler Bianca Fürstenkrone

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setzte sich auf seinen Platz und goss sich Kaffee in die feine Porzellantasse.

      »Also, was ist los?«, nahm Laura das Gespräch wieder auf.

      Philipp atmete tief durch. Er hatte keine Idee, wie er die Angelegenheit vorsichtig ansprechen sollte, und sagte daher direkt: »Ich habe mich verlobt.«

      »Verlobt?« Freude trat in Lauras Augen. »Mit Katharina? Das ist ja prima!«

      »Und wieso machst du ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter?«, wollte Markus wissen.

      Philipp sah Laura an. »Ich habe mich nicht mit Katharina verlobt. Sie liebt einen anderen.«

      »Was?«, rief die Prinzessin aus. »Das glaube ich nicht.«

      »Sei still, Laura«, wies Markus sie zurecht. »Mit wem hast du dich denn verlobt?«

      Philipp zögerte den Bruchteil einer Sekunde. »Mit Fiona.«

      Sprachlose Stille folgte auf seine Worte. Seine Geschwister starrten Philipp an, als habe er den Verstand verloren. Es gab Augenblicke, da fragte der junge Fürst sich selbst, ob es so sei.

      »Fiona?«, fragte Laura erschüttert. »Fiona Daldorf?«

      »Eine andere kenne ich nicht.«

      »Die alte Ziege? Bist du verrückt? Was willst du denn mit der?«

      »Das frage ich mich auch, Philipp«, stimmte Markus Laura zu. Er sah seinen Bruder unter gerunzelten Brauen an. »Warum von den vielen Frauen auf diesem Planeten ausgerechnet sie? Du liebst sie nicht. Ich hatte sogar den Eindruck, dass du sie nicht einmal mehr leiden kannst.«

      »Es geht auch nicht um Liebe. Jedenfalls nicht von meiner Seite.« Philipp wandte sich direkt an Markus. »Was weißt du von den Qualitätsproblemen bei der Rehmann Pharma?«

      Markus lehnte sich zunehmend verwirrt in seinem Stuhl zurück. »Viel habe ich davon nicht mitbekommen. Ich arbeite in der Forschungsabteilung, nicht in der Qualitätssicherung. Aber deren Chef, Herr Hagen, sieht aus wie ein Gespenst. Es gibt Gerüchte über Schwierigkeiten und dass er sie nicht in den Griff bekommt. Aber was hat das mit dir und Fiona zu tun?«

      »Dazu komme ich gleich. Wusstest du, dass Vater den gesamten Besitz belastet hat um einen Kredit der Rehmann Pharma bei der Daldorf-Bank abzusichern?«

      Markus und Laura schüttelten die Köpfe. Ihre Gesichter schauten ernst. Sie ahnten Übles.

      »Kurz gesagt: Herr Rehmann kann den Kredit nicht zurückzahlen.«

      Wieder breitete sich schockiertes Schweigen im Raum aus.

      Laura brach es zuerst. »Und das will Fiona nutzen, um sich dein Eigentum einzuverleiben?« Ihre Augen blitzten empört.

      Philipp schenkte seiner Schwester ein bitteres Lächeln. »Im Grunde gehört ihr schon alles hier. Wie ich sagte: Vater hat den gesamten Besitz belastet. Das Schloss und die Ländereien. Wenn Herr Rehmann die Raten nicht zahlen kann – und ich fürchte, das kann er nicht – dann kann Fiona hier alles versteigern. Vom Traktor auf dem Feld bis zu dem Esstisch, an dem wir gerade sitzen.«

      Markus sagte mit heiserer Stimme: »Du meinst, uns – dir – gehört gar nichts mehr?«

      Philipp lachte bitter auf. »Rechtlich gehören mir natürlich das Schloss und die Ländereien. Aber faktisch hat Fiona die Hand auf allem. Im Grunde sind wir Gast im eigenen Haus.«

      »Deswegen hast du Fiona einen Antrag gemacht?«, fragte Laura. »Um den Besitz zu retten?«

      »Genaugenommen habe ich ihren Antrag angenommen«, stellte Philipp richtig. »Aber sonst hast du Recht.«

      »Ist es das wert?«, fragte Markus ruhig.

      Philipp sah seinem Bruder gerade in die Augen. »Von diesem Besitz und von der Rehmann Pharma sind über dreihundert Familien abhängig. Außerdem ist Hohenstein seit dreihundertsechzig Jahren im Familienbesitz. Ich möchte nicht der Hohenstein sein, der es verliert.« Er schenkte Markus ein schiefes Lächeln. »Ich möchte auch nicht, dass du und Laura auf einmal auf der Straße steht.«

      Markus runzelte die Stirn. »Dazu wäre Fiona fähig. Ich glaube, sie würde alles tun, um dich einzufangen.«

      »Ich lebe lieber auf der Straße, als dass ich zusehe, wie du diese Ziege heiratest«, sagte Laura heftig. »Was ist mit dir und Katharina? Du liebst sie doch? Und sie dich!«

      Philipps Gesicht verdüsterte sich. »Das hatte ich auch geglaubt. Aber da habe ich mich wohl getäuscht. Ich sah sie gestern mit einem Mann zusammen. Eng umschlungen.«

      Laura starrte ihn sprachlos an. »Das glaube ich nicht.«

      »Das ist aber so. Auf dem Ausritt, den wir gemacht haben. Erinnerst du dich? Es war sehr eindeutig, wie der Mann sie umarmt hat, und wie sie ihn angeschaut hat.«

      Seine Geschwister starrten ihn an, zum dritten Male sprachlos von den Ereignissen, die um sie herum stattgefunden hatten.

      Philipp war der Diskussion müde. Er schob seinen Stuhl zurück und erhob sich. »Entschuldigt mich. Ich habe noch zu tun.«

      *

      Am Abend ließ Philipp Tassilo satteln und machte einen Ausritt. Er lehnte Lauras Begleitung ab, da er allein sein wollte. Er hatte ein langes Telefonat mit Fiona geführt, die einen Verlobungsball plante. Sie hatten über einen Termin gesprochen. Fiona hatte überlegt, wer unbedingt eingeladen werden musste. Philipp ließ ihr freie Hand. Er wusste, dass sie viel Wert auf Äußerlichkeiten legte und es liebte zu repräsentieren. Er selbst bevorzugte einen ruhigeren Lebensstil.

      Philipp bog in den Schatten eines Waldwegs ein und folgte diesem. Träge Stille umfing ihn, die kaum einmal vom Summen einer Biene unterbrochen wurde. Gedankenversunken folgte Philipp den Pfaden, die er seit frühester Kindheit kannte. Er liebte das Land seiner Väter mit fast schmerzhafter Intensität.

      Philipp bog um einen Knick und stieß fast mit einem Schimmel und seiner Reiterin zusammen, die dort entlangtrabten.

      Überrascht zügelten beide die Pferde.

      Philipp fing sich zuerst. »Frau Lorenzen, nett, Sie zu sehen.«

      »Guten Tag, Fürst Hohenstein.« Irene Lorenzen brachte mit ein paar energischen Schenkel – und Zügelhilfen ihre nervös tänzelnde Stute wieder unter Kontrolle.

      Es entstand einen Moment ein peinliches Schweigen.

      Irene brach es zuerst. »Mir ist zu Ohren gekommen, dass ich Ihnen gratulieren darf?«

      Philipp murmelte einen Dank. Es war ihm unangenehm, dass ausgerechnet Katharinas Tante die erste war, die ihm ihre Glückwünsche zur Verlobung aussprach.

      Irene Lorenzen musterte ihn mit einer gewissen Missbilligung. »Es geht mich im Grunde nichts an. Und wenn es nicht um Katharina ginge, würde ich auch bestimmt nicht davon anfangen. Aber: darf ich Ihnen eine Frage stellen?«

      Philipp unterdrückte ein Seufzen und wies den Weg entlang. »Wollen wir ein Stück zusammen reiten?« Als Irene nickte, wendete er sein Pferd, das neben Irenes Stute in Schritt fiel.

      »Welche

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