Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman. Maria Czigler Bianca

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Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman - Maria Czigler Bianca Fürstenkrone

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gesagt: Ich wundere mich ein wenig. Sie sind mit Katharina oft ausgeritten. Sie haben sie nach Lübeck eingeladen. Sie sind mit ihr zu diesem Ball in der Daldorf-Bank gefahren. Ich frage mich, warum?« Sie sah ihn von der Seite an. »Nach allem, was ich bisher von Ihnen wusste, gehören Sie nicht zu der Sorte Männer, die mit Frauen spielen. Dennoch haben Sie genau das mit Katharina getan.« Sie sah ihn mit hochgezogenen Brauen fragend an.

      Philipp stieß ein bitteres Lachen aus. »Habe ich das? Mir scheint, Sie verwechseln da etwas. Katharina hat mit mir gespielt.«

      »Katharina ist jedenfalls nicht verlobt«, erklärte Irene trocken.

      »Aber allem Anschein nach schon lange verliebt.« Philipp erinnerte sich lebhaft an den Anblick Katharinas, wie sie im Gras lag und der Fremde sich über sie beugte.

      »Katharina ist in Sie verliebt«, stellte Irene fest.

      Philipps Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Konnte das sein? Unmöglich. »Ich sah sie gestern Morgen in den Armen eines anderen.«

      Irene zügelte völlig verwirrt ihr Pferd und sah Philipp an. »Katharina? Wer soll denn das gewesen sein?«

      »Das weiß ich nicht. Aber die Situation war ziemlich eindeutig. Vielleicht erzählt Katharina Ihnen nicht alles?«

      Irene presste die Lippen zusammen und sagte streng: »Fürst Hohenstein. Katharina weint sich nach Ihnen die Augen aus, seit Fiona Daldorf sie gestern über Ihre Verlobung unterrichtet hat. Es gibt da keinen anderen Mann. Ich wüste auch gar nicht …« Sie sprach den Satz nicht zu Ende.

      Plötzliches Erkennen zeigte sich in ihren grauen Augen, und sie fragte tonlos: »Ein kräftiger Mann, etwa einen halben Kopf größer als Katharina und mit fast schulterlangen blonden Locken?«

      Philipp nickte.

      »Ach, du liebes Bisschen! Das war ihr Vetter, Fürst! Arno Graf von Winderfeld. Er hat uns besucht, weil er hier oben etwas zu tun hatte. Er wohnt mit seiner Frau und den Kindern in Bayern.«

      Philipp hatte das Gefühl, einen Faustschlag in den Magen zu erhalten. Katharinas Vetter!

      »Fürst Hohenstein? Ist Ihnen nicht gut?«

      »Entschuldigen Sie bitte.« Philipp fühlte sich nicht in der Lage, die Unterhaltung fortzusetzen. Obwohl es unhöflich war, wendete er sein Pferd und ritt zurück zum Schloss.

      Katharina liebte ihn. Sie hatte ihn immer geliebt! Wie hatte er nur an Katharina zweifeln können? Ihr Vetter! Natürlich, dass erklärte die Vertrautheit zwischen den beiden.

      Was sollte er jetzt tun? Philipp überlegte spontan, die Verlobung mit Fiona zu lösen. Doch das war ausgeschlossen. An seiner Situation hatte sich nichts geändert. Den fürstlichen Gütern und der Rehmann Pharma drohte nach wie vor die Versteigerung. Seine Geschwister würden ihr Heim verlieren. Hunderte Angestellte verlören ihre Arbeitsplätze, müssten ihre Lebensplanung radikal umstellen. Als Fürst von Hohenstein hatte er Verantwortung für seine Geschwister und die Angestellten …

      Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als er an Katharina dachte. Aber er konnte nicht anders handeln. In jedem Fall aber musste er ihr nun alles erklären.

      Grimmig ritt er zum Schloss zurück. Mit dem Auto war er schneller. Er übergab Tassilo dem Reitknecht und stieg ins Auto, ohne die Reitkleidung gegen eine angemessenere Garderobe einzutauschen.

      *

      Katharina lag weinend in ihrem Zimmer auf dem Bett und hielt ihr Kopfkissen umklammert.

      Tante Irene war widerstrebend ausgeritten, nachdem Katharina sich geweigert hatte, sich von ihr trösten zu lassen. Sie brauchte nicht von Irene zu hören, dass Philipp sich wie ein Schuft verhalten hatte. Wie konnte der Mann nur so gefühllos und habgierig sein? Wie hatte er einfach mit ihr, Katharina, spielen können. Eine Verliebtheit, hatte Fiona Daldorf gesagt.

      »Mistkerl!«, schimpfte Katharina und hieb mit der Faust auf die Matratze. Er verdiente sie gar nicht. Sie war viel zu gut für ihn. Doch alles Argumentieren mit sich selbst half nichts. Katharina sehnte sich nach seiner Stimme, seinen Berührungen, seinem Lächeln.

      Nach einer Weile hörte Katharina ein Auto vor dem Haus halten. Gleich darauf schellte es. Sie ignorierte das Klingeln. Sie erwartete niemanden, und auch Irene hatte nichts davon gesagt, dass Besuch käme.

      »Katharina?«

      Katharina schnupfte beim Klang der Stimme unglücklich auf. Das war Philipp. Er war ums Haus gegangen und stand nun unter dem offenen Fenster.

      »Geh weg«, murmelte sie in ihr Kissen.

      »Katharina? Bist du da? Ich muss mit dir reden.«

      »Ich will aber nicht mit dir reden!«, rief Katharina.

      »Katharina, bitte!«

      »Nein! Verschwinde du Mistkerl!«

      »Ich möchte dir erklären, was los ist.«

      Katharina schwang die Beine aus dem Bett und lief zum Fenster. »Verschwinde!«, rief sie wütend hinunter. »Ich will dich nicht sehen. Ich will nicht hören, was du zu sagen hast! Du elender Lügner! Du Mistkerl«

      Philipp schaute zu ihr auf, und sein markantes Gesicht zeigte einen Ausdruck, als ob sie ihn geschlagen hätte. »Katharina, bitte. Lass uns miteinander reden. Ich möchte dir erklären …«

      »Erklären?« Katharina lachte tränenerstickt auf. »Was gibt es da groß zu erklären? Du hast dich mit Fiona Daldorf verlobt, oder?«

      »Ja. Aber …«

      »Kein Aber! Verschwinde. Lass dich hier nie wieder blicken, du Schuft!«

      »Katharina …«

      »Verschwinde, oder ich rufe die Polizei!« Wütend schlug Katharina das Fenster zu. Sie warf sich wieder auf das Bett. Sie hörte Philipp weiter nach ihr rufen und zog sich das Kissen über den Kopf. Nach einer Weile wurde es still.

      *

      »Als ich ihm von Arno erzählt habe, ist der Fürst ganz blass geworden«, berichtete Tante Irene. Sie trank einen Schluck Kaffee und runzelte die Stirn. »Er sah richtig bestürzt aus. Er muss tatsächlich geglaubt haben, Arno wäre dein Partner. Verrate mir einmal, Katharina, was ihr beiden gemacht habt, dass Fürst von Hohenstein einen derart falschen Eindruck bekommen konnte?«

      »Nichts«, sagte Katharina bestimmt. Sie strich energisch Butter auf ein Brötchen. »Wir sind nur spazieren gegangen. Alles ganz harmlos.« Sie warf ihrer Tante einen flüchtigen Blick zu. »Philipp war übrigens gestern Abend hier.«

      »Ach?«, sagte Irene überrascht und griff nach dem Holsteiner Schinken. »Was hat er gesagt?«

      »Ich habe ihn fortgeschickt. Ich habe ihm gedroht, die Polizei zu rufen, wenn er nicht geht.«

      In Irenes grauen Augen blitzte es humorvoll auf. »Das gäbe einen hübschen Skandal. Der Fürst von Hohenstein verhaftet wegen Hausfriedensbruchs.«

      »Geschähe ihm Recht.«

      Irene wurde wieder ernst und sah Katharina eindringlich in die Augen. »Er liebt dich.

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