AUF MESSERS SCHNEIDE (The End 6). G. Michael Hopf

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу AUF MESSERS SCHNEIDE (The End 6) - G. Michael Hopf страница 7

Автор:
Серия:
Издательство:
AUF MESSERS SCHNEIDE (The End 6) - G. Michael  Hopf The End

Скачать книгу

wurde zerschlagen, und die Hälfte Ihrer geliebten Republik ist besetzt. Wir haben Ihr Kapitol, und wenn ich wollte, könnte ich Sie vernichtend schlagen, ja im Bombenhagel untergehen lassen, doch wie Sie sehen, halte ich nichts von solchen Methoden. Insgeheim bin ich fest davon überzeugt, dass wir eine Einigung erzielen können.«

      Van Zandt verzog das Gesicht; er mochte Cruz und zog den Hut vor seinen Überzeugungen. Auch war der Mann nicht ganz im Unrecht: Kaskadien hing in den Seilen, und die Vereinigten Staaten saßen am längeren Hebel. Allerdings verfügte die Republik über einen Trumpf, und Gordon schickte sich an, Cruz einen Eindruck davon zu vermitteln.

      Der seufzte wieder. »Warum bin ich hier? Warum haben Sie auf diesem Treffen bestanden, falls es sonst nichts zu besprechen gibt? Ich darf diese Bundesstaaten nicht aufgeben. Die Bevölkerung der USA hat mein Wort darauf. Ich habe einen Eid geschworen und werde alles Notwendige tun – sei es auch, dass ich Sie zwingen muss –, um unsere Nation letztendlich wieder zu vereinen. Ich habe mehr als genug guten Willen und Geduld gezeigt, doch nun vergeuden Sie meine Zeit. Indem ich die Sicherheitszone von Cheyenne verlassen habe, um mich mit Ihnen zu treffen, habe ich mich großer Gefahr ausgesetzt. Ich habe mein Kabinett belogen und in die Irre geführt, um hier bei Ihnen zu sein, aber wozu? Eigentlich hatte ich gehofft, mit etwas Handfestem zurückzukehren, doch anscheinend wollen Sie nur dasitzen und haben nichts zu bieten außer den altbekannten schwachen Argumenten.«

      Gordon stützte sich auf den Tisch und fragte: »Falls ich Ihnen meine Hilfe anbieten würde – bei etwas wichtigem –, könnte ich dann auch auf Ihre Hilfe zählen?«

      »Was meinen Sie?«

      »Ich möchte Ihnen helfen, indem ich Ihnen wertvolle Informationen gebe; Informationen von unschätzbarem Wert, genauer gesagt.«

      Cruz runzelte die Stirn und ließ sich zu dem Anflug eines Lächelns hinreißen. »Sie können mir nur auf eine Weise helfen, nämlich indem Sie mit mir zusammenarbeiten und dafür sorgen, dass sich Kaskadien den Vereinigten Staaten wieder anschließt.«

      Gordon lehnte sich über den Tisch. »Tragen Sie irgendein Kommunikationsmittel bei sich?«

      Cruz blickte ihn erstaunt an; er war sich nicht sicher, was er darauf antworten sollte.

      Gordon blieb gelassen. »Klar tun Sie das; ich auch.«

      »Wieso?«

      Er schaute auf seine Uhr. »Ich vermute mal, in fünf Minuten wird Ihr Telefon oder Funkgerät Sie auf eine Notfallsituation in Cheyenne hinweisen.«

      Cruz' Gesicht nahm angespannte Züge an. »Hängt das mit der Bedrohung zusammen, vor der Sie mich gewarnt haben?«

      »Ja, falls meine Informationen korrekt sind, wird heute in Cheyenne ein Anschlag auf Sie verübt.«

      »Man bedroht mich ja ständig.«

      »Aber ich glaube, die Quelle, von der ich das erfahren habe, sagt die Wahrheit.«

      »Als Sie letzte Woche angerufen haben, um mich darauf hinzuweisen, habe ich mich zunächst gefragt, warum ich eine Warnung Ihrerseits ernst nehmen sollte. Da ich so etwas aber generell nicht einfach so abtue, habe ich strengere Sicherheitsmaßnahmen angeordnet. Wir sind der Sache auf den Grund gegangen, doch dabei ist nichts herausgekommen.«

      »Das steht noch abzuwarten«, deutete Gordon an.

      Das machte Cruz mit einem Mal paranoid; er zog eine tiefe Tasche an der Vorderseite seines Mantels auf und nahm ein Satellitentelefon heraus. Das Display zeigte keine verpassten Anrufe. »Was ist das für ein Spiel, das Sie hier treiben?«

      »Ich treibe kein Spiel«, stellte Gordon klar.

      »Sollte sich bewahrheiten, was Sie behaupten, aus welchem Grund möchten Sie mir helfen?«, fragte Cruz weiter. »Wir sind Gegner.«

      »Weil ich Sie von jeher für einen vernünftigen Mann halte. Sie sind weder naiv noch für Ideologien empfänglich, sondern pragmatisch, und im Augenblick brauche ich jemanden in Ihrer Position als Oberhaupt der Vereinigten Staaten. Ich kann mit Ihnen zusammenarbeiten, mich zu einer Abmachung mit Ihnen bereit erklären. Mit Conner war das nicht möglich. Er war fest entschlossen, dass alles nach seinen Vorstellungen laufen muss. Ich konnte ihm nicht vertrauen, Ihnen aber sehr wohl. Sollten wir eine Einigung finden, besteht für mich kein Zweifel, dass Sie sich daran halten werden.«

      Cruz schaute wieder auf sein Telefon und drückte eine Taste, um sich zu vergewissern, dass es noch eingeschaltet war.

      Fünf Minuten waren vergangen, doch niemand hatte angerufen.

      »Das kommt Ihnen sicherlich seltsam vor, aber ich suche händeringend nach einer Lösung für unser gemeinsames Problem«, betonte Gordon.

      »Und das wäre?«, fragte Cruz.

      »Sie und ich, wir sind gar nicht so verschieden; wir beide wünschen uns einen sicheren Ort für unsere Familien, damit unsere Kinder behütet aufwachsen können. Und wir möchten beide damit aufhören, unsere Mittel im Kampf zu verschwenden, und unsere Energien auf den Wiederaufbau konzentrieren. Ich weiß, dass Sie das wollen, doch Sie fühlen sich auch verpflichtet, das Land wieder zusammenzuführen. Die Sache ist bloß: Das schaffen Sie nicht. Sie sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Es war schon vor der Katastrophe gespalten; dieses einzige Unglück hat ausgereicht, um die Trennung endgültig zu machen. Fast sofort haben Menschen und Regionen, die ihre eigene Kultur oder Lebensart haben, gemeinsame Sache gemacht, um am Leben zu bleiben. Ihre Bemühungen in allen Ehren, doch da war und ist nichts zu machen, weder von Conner, Ihnen noch Ihrem Nachfolger, wer auch immer das sein wird. Sie haben den Osten fallen lassen, auf dass er zugrunde geht, ihn abgestoßen; dann sind Sie in Ihr Versteck abgehauen und haben den Versorgungsstrom abgebrochen, sodass der Rest des Landes praktisch auf sich allein gestellt blieb, woraufhin sich weitere Fragen bezüglich Ihrer Einstellung erübrigt haben. Alles, was leben soll, braucht Zuwendung und Unterstützung. Mit ihrer Weigerung, weiterhin Hilfe zu leisten, haben Sie dazu beigetragen, die letzten Verbindungen zu kappen, die das Land geeint haben.«

      Cruz blieb sitzen und ließ Gordons Schelte über sich ergehen. Der Mann urteilte durchaus nicht falsch; ehrlich gesagt musste er ihm bis zu einem gewissen Grad recht geben.

      Er fuhr mit seiner Zurechtweisung fort. »Die Vereinigten Staaten werden niemals vergehen, doch das Land, so wie Sie es bislang kannten, existiert nicht mehr. Passen Sie auf das Gebiet auf, das Sie halten, machen Sie es stark; dann, nachdem Sie bewiesen haben, dass Sie eine Vereinigung sind, die es wert ist, Anschluss zu ihr zu suchen, ziehen Sie los und wenden Sie sich an jene, die sich abgewandt haben, und finden Sie heraus, ob sie freiwillig zurückkehren möchten.«

      »Kein Anruf«, sagte Cruz, indem er das Telefon hochhielt. »Es sind jetzt zehn Minuten, vielleicht mehr.«

      Gordon schaute wieder auf seine Uhr. »Es kann sich nur um eine Verzögerung handeln, da meldet sich schon noch jemand.«

      »Ich habe mir alles angehört und kann es verstehen, stehe aber wie erwähnt unter einem Eid. Nicht jeder in jenen Bundesstaaten ist ein Rebell; einige halten uns nach wie vor die Treue. Ich kann sie nicht aufgeben.«

      »Die dürfen bleiben oder gehen; die Wahl steht ihnen frei.«

      Endlich läutete das Telefon, wobei Cruz zusammenzuckte. Er fummelte hektisch daran herum, bevor er den Anruf entgegennahm. »Ja.« Ein Nicken, dann fragte er: »Wie schlimm?« Noch ein Nicken. »Mit mir ist alles in Ordnung, ja. Mir geht es gut.« Während er Gordon anschaute, wiederholte er

Скачать книгу