AUF MESSERS SCHNEIDE (The End 6). G. Michael Hopf

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AUF MESSERS SCHNEIDE (The End 6) - G. Michael  Hopf The End

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um unsere lückenhafte Infrastruktur wiederherzustellen, damit unser Volk ohne Angst vor Bombenangriffen leben kann und keine Panzer mehr durch die Straßen rollen. Sollten Sie uns angreifen, etwa indem Sie Bomben werfen, wird uns dies nur in unserer Entschlossenheit bestärken. Wir werden niemals Ruhe geben, und Sie auch nicht.«

      Cruz ging nicht darauf ein. Er ließ sich alles durch den Kopf gehen, was Gordon gesagt hatte und was in Cheyenne geschehen war.

      »Wir sind Gegner, aber nicht verfeindet, Andrew. Lassen Sie sich von mir helfen. Ich finde heraus, wer den Anschlag verübt hat.«

      »Das passt zu gut zusammen«, entgegnete Cruz. »Sie beraumen ein Treffen an, weisen mich auf ein bevorstehendes Attentat hin, es geschieht tatsächlich, und jetzt soll ich mir nichts, dir nichts drei Staaten an Sie abtreten. Auf mich wirkt das schlicht zu praktisch, aalglatt.«

      »Ich würde vermutlich das Gleiche denken, kann aber nur noch einmal beteuern, nichts damit zu tun zu haben. Mein Gefolge war in keiner Weise an dem Anschlag beteiligt. In Cheyenne sind Sie von Personen umgeben, die sich Ihren Tod wünschen und Ihre Regierung stürzen wollen. Der Punkt ist, dass ich das nicht will – und Andrew, die Vereinigten Staaten zu zerstören liegt mir fern. Ich möchte lediglich, dass das alles aufhört und Kaskadien ein unabhängiger Staat wird. Ich habe angeboten, mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Sollte es die USA nicht mehr geben: Was tritt an ihre Stelle? Darauf darf ich es nicht ankommen lassen. Sie sind für mich das kleinere Übel, um es mal so auszudrücken.«

      »Spielen wir das Ganze einmal durch. Lasse ich mich auf Sie ein, erhalte ich weitere Informationen zu zukünftigen Anschlägen von Ihnen?«

      »Sollte ich diese selbst bekommen, ja. Sie stehen aber nur dann zu hundert Prozent auf der sicheren Seite – und umso wichtiger: Finden heraus, wer die Fäden zieht –, wenn Sie Maulwürfe haben, angeführt von mir, die sich bei den Attentätern einschleusen.«

      »Sie erwarten, dass ich Ihnen und einer kleinen Gruppe Ihrer Leute Einlass in Cheyenne gewähre, in die Grünzone?«, fragte Cruz.

      »Ja. Dann – und nur dann – werde ich in der Lage sein, mich dem Verantwortlichen zu nähern. Er soll erkennen, dass ich es ernst meine, also müssen Sie mich frei walten lassen, sonst funktioniert es nicht.« Im Folgenden listete Gordon weitere Einzelheiten auf, die eine reibungslose Operation gewährleisten würden.

      »Sie verlangen, dass ich das tue, ohne meinen Stab, mein Kabinett in Kenntnis zu setzen?«

      »Sie wissen nicht, wem Sie trauen können; das muss unter der Hand ablaufen.«

      »Aber falls ich mich in Ihnen täusche und alles herauskommt, macht man mir selbst den Prozess wegen Verrats.«

      »So weit wird es nicht kommen.«

      »Sie klingen arg selbstbewusst. Was macht Sie da so sicher?«

      »Dass ich diesen Einsatz selbst leiten werde und mich nicht erwischen lasse«, behauptete Van Zandt.

      Plötzlich läutete das Satellitentelefon wieder.

      »Nur zu«, sagte Gordon.

      Cruz hielt sich das Gerät ans Ohr und meldete sich. »Was?«, rief er und stand wieder auf.

      Dass er aufgebracht war, erkannte man an seiner Körpersprache und Stimme. »Worum geht es?«, fragte Van Zandt.

      Nun klingelte auch sein Telefon, und er ging ran. »Gordon hier.«

      »Verschwinde schnell von dort.« Es war John, sein Tonfall klang dringlich.

      Auf einmal hörten sie deutlich knatternde Rotorblätter am Himmel.

      Als die beiden Männer aus dem Gebäude schauen wollten, schreckten sie zurück, denn ein Black-Hawk-Helikopter landete auf der Straße.

      Gordon sah zwei kleinere Maschinen über ihnen, Modelle vom Typ Little Bird.

      »Scheiße.«

      »Was wird das nun?«, wollte Cruz wissen.

      »Keine Ahnung, verdammt«, fluchte Gordon. Es entsetzte ihn, was gerade geschah.

      Die Tür des Black Hawk wurde aufgezogen, und heraus sprangen mehrere bewaffnete Männer, die sofort auf das Postamt zuliefen. »Hände hoch, Hände hoch!«

      Van Zandt bedauerte, keine Waffe zu dem Treffen mitgenommen zu haben. Zumindest hätte er eine vor Ort hinterlegen lassen können. Da er sich ohnehin nicht wirkungsvoll zur Wehr setzen konnte, gehorchte er dem Befehl.

      Auch Cruz hob seine Hände, eine Geste der Aufgabe.

      »Kommen Sie mit uns«, verlangte einer der unbekannten Soldaten, indem er mit dem Lauf seines M16 gegen Gordons Rücken stieß.

      Der fragte: »Wer sind Sie?«

      »Steigen Sie in den Hubschrauber«, erwiderte der Fremde.

      Die beiden Präsidenten taten wie geheißen.

      Nachdem der letzte Soldat Platz genommen hatte, hob die Maschine wieder ab.

      Gordon schaute nach unten, wo seine und Cruz' Männer aus entgegengesetzten Richtungen zum Postamt fuhren.

      Die beiden kleineren Helikopter flogen auseinander, um die Autos unter Beschuss zu nehmen.

      Der Black Hawk drehte hart nach rechts ab, sodass Gordon besser sehen konnte. Im Osten wurden mehrere Humvees getroffen, die zu Cruz' Aufgebot zählten; dichter, schwarzer Qualm stieg aus den Autos auf. Als er sich nach Westen umdrehte, stellte er fest, dass es auch John erwischt hatte. Dessen Geländewagen stand mitten auf dem Highway und brannte.

      Es machte Gordon furchtbar wütend.

      Ein Soldat forderte Cruz und ihn mit einer Handbewegung auf, Headsets aufzusetzen.

      »Willkommen, die Herren«, grüßte eine vertraute Stimme.

      Gordon schaute ins Cockpit, um den Sprecher zu sehen, erkannte ihn aber nicht richtig.

      »Zugegeben, ich war positiv überrascht, als ich von Ihrem kleinen Geheimtreffen erfuhr. Ich konnte einfach nicht glauben, dass zwei mächtige Männer den Dialog suchen, ohne sich richtig abzusichern. Diese Chance konnte ich mir nicht entgehen lassen.«

      Endlich fiel Van Zandt ein, wem die heisere Stimme gehörte. »Jacques?«

      »Richtig, Gordon. Ich bin's, Jacques, und nochmals danke dafür, dass Sie zu diesem Treffen gebeten haben.«

       Cheyenne, Wyoming, Vereinigte Staaten

      General Baxter ging langsam durch die Trümmer in der Ruine der Kirche, wo überall verstreut zerfetzte Leichen lagen. Es war grauenhaft, zu sehen, was eine einzige Bombe anrichten konnte. Diese Gläubigen hatten von einer Sekunde auf die nächste ihre Leben verloren oder schwere Verletzungen davongetragen. Gerade waren sie noch am Beten und Feiern der Geburt Jesu gewesen, kurz darauf schon tot.

      Notfallsanitäter eilten hin und her, liefen an ihm vorbei und suchten fieberhaft nach Überlebenden.

      Niemand fand Cruz, doch laut dem, was Baxter zuletzt über ihn gehört hatte,

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