BLUT, SCHWEISS UND TRÄNEN (The End 5). G. Michael Hopf

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BLUT, SCHWEISS UND TRÄNEN (The End 5) - G. Michael  Hopf The End

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warum?«

      »Es handelte sich zwar um einen maßgeblichen Sieg, aber nicht um eine glorreiche Schlacht. Die US-Truppen vor Ort hatten nichts mehr auf den Rippen und überhaupt keinen Kampfgeist mehr. Diejenigen, die wir eingeschleust hatten, gingen genau nach Plan vor, und animierten die Bewohner der Lager zu einer Revolte, denn das war die perfekte Ablenkung für uns. Während sich alle auf die Ausschreitungen konzentrierten, rückten wir zum Stützpunkt vor.«

       Daraufhin hielt Gordon inne. Er rieb sich mit seinen zittrigen Händen über die Augen und an der Stirn, ehe er den Kopf zur Seite drehte, um hinauszuschauen.

      Hunter suchte erst Haleys Blick und sah dann Sebastian an, der nur mit den Achseln zuckte, um auszudrücken, dass er auch nicht wusste, was mit Gordon los war.

      Nach dieser angespannten Pause fuhr der alte Mann fort: »Ich sehe die Kinder immer noch ganz genau vor mir … die armen Kinder.« Erneut beugte er sich nach vorne, griff zur Flasche und schenkte sich noch einen Scotch ein. Dann setzte er das Glas mit einer fahrigen Bewegung an die Lippen und trank hastig. Nachdem er sich den Mund abgewischt hatte, sprach er weiter: »Ich ärgerte mich zwar darüber, was mit Sebastian passiert war, doch zu sehen, wie diese unschuldigen Kinder einfach so niedergeschossen wurden, brachte mich endgültig zum Ausrasten, und zwar vollkommen.«

      28. Oktober 2015

      »Nicht für deinen Zorn wirst du bestraft, sondern von deinem Zorn.«

      Buddha

      Luftwaffenstützpunkt Mountain Home, Idaho

      Der kühle Wind kam Gordon sehr gelegen, obwohl er dadurch fror, erfrischte er ihn auch ein wenig, während sein Körper so viel Hitze abgab. Eine Mischung aus Schweiß und Blut lief an seinem Gesicht hinunter und tränkte den Kragen seines Shirts. Das Blut war nicht sein eigenes, sondern stammte von denjenigen, die er niedergestreckt hatte. Rings um ihn herum beseitigte man gerade die letzten Spuren der gegnerischen Streitkräfte und tötete die Überlebenden, ausgenommen die Befehlshaber. Diese waren in ihrer ausweglosen Situation, weil sie der Überraschungsangriff von Gordon und seiner Kaskadischen Armee kalt erwischt hatte, kurzerhand in das zweistöckige Gebäude der Kommandozentrale geflohen.

      Dieses hatte während des Gefechts ebenfalls gelitten. Viele Fenster waren zerbrochen, die äußeren Betonmauern voller Einschusslöcher. An der rechten Hinterseite loderte ein kleines Feuer, Rauch quoll heraus und stieg in den grauen Himmel auf.

      Gordon wusste, dass sich die Flammen ausbreiten würden, sodass sich sein Gegner bald stellen musste. Diese Menschen so zu nennen beziehungsweise sie als solche anzusehen kam ihm immer noch merkwürdig vor. Denn vor nicht allzu langer Zeit hatte er sie noch als Landsleute betrachtet, doch seit Sebastian durch Conners Hand ums Leben gekommen war, fehlte ihm nun jegliche persönliche Verbindung zu ihnen.

      Obwohl er über eine beachtliche dreitausendfünfhundert Mann starke Armee verfügte, war es schwierig, eine befestigte Stellung mit einem Truppenverband anzugreifen und diese einzunehmen. Wegen dieser Vorkenntnis hatte er beschlossen, eine List anzuwenden, um die Verteidiger drinnen unvorbereitet zu treffen. Während der vorangegangenen paar Wochen waren über hundert Personen auf sein Geheiß hin unter dem Vorwand, auf der Flucht zu sein und Asyl zu suchen, in die Basis gezogen.

      Die Bundesregierung und der Staat Idaho hatten Mountain Home mit der Aufnahme von Flüchtigen betraut. Deshalb standen seine Pforten für all jene offen, die dort um Obdach und Schutz baten, wobei es kaum mehr zu bieten hatte als abgeschottetes Gelände. Viele wussten außerdem nicht, dass die Camps nach mehreren Monaten als sichere Unterkünfte zu Zusammenrottungen von Unmengen an Menschen verkommen waren, die mit den wenigen Mitteln zu überleben versuchten, die der Stützpunkt bereitstellte. Die einzige Hoffnung der Notleidenden bestand in einer monatlichen Lieferung von Feldrationen und Medikamenten aus Cheyenne. Aufgrund der Versorgungsengpässe stand Korruption natürlich an der Tagesordnung, denn manche Opportunisten ergriffen die Gelegenheit natürlich und bereicherten sich, während sich das Militär blind stellte.

      Die Berichte von dort widerten Gordon zunächst an, aber dann erkannte er auch das Potenzial daran. Unter jedweder Form von Tyrannei gab es stets Einzelne, die dagegen aufbegehrten. Und genau diese zu finden, wies er seine Vorhut an. Sie sollte sich mit ihnen kurzschließen und seine Kriegslist dann Phase für Phase umsetzen; sozusagen das Vorspiel eines groß angelegten Überfalls.

      Der Plan ging auf wie eine mathematische Gleichung, der Impuls zum Aufstand in den Lagern sprang über wie ein Funke auf Benzin. Bald schon wüteten Tausende hungernder Flüchtlinge und überwältigten die wenigen Wachen, die das Pech hatten, zum Dienst eingeteilt zu sein. Innerhalb einer Stunde artete die Auflehnung zu massivem Widerstand in der gesamten Basis aus.

      Als Gordon und das Hauptheer schließlich ankamen, fanden sie die Tore unbemannt vor. Beim Einmarsch auf das Gelände herrschten chaotische und kriegerische Zustände.

      Um ihr Leben fürchtend wandten sich die Militäreinheiten, die einst den Eid abgelegt hatten, alle Amerikaner zu beschützen, gegen ihre eigenen Landsleute. Gordon musste mit ansehen, wie sie Dutzende Kinder gnadenlos und erbittert hinrichteten. Sie wurden dabei allerdings nicht zu Zufallsopfern als Begleiterscheinung eines Kampfes, sondern gezielt ermordet. Ihr Betteln um Gnade stieß auf taube Ohren, und Gordon hörte, wie die Kommandanten den Schussbefehl erteilten.

      Er hegte immer noch tiefe Wut, wenn er sich daran erinnerte, welch übles Spiel die von politischem Machthunger beherrschten Militärriegen im Zuge dieses Vorfalls im Irak mit ihm getrieben hatten.

      Bezeugen zu müssen, wie diese wehrlosen Kinder abgeschlachtet worden waren, war wirklich schlimm, und da sie damals weder Aufschub noch Erbarmen von den Tätern erfahren hatten, würde er denjenigen, die er bekämpfte, genauso erbarmungslos gegenübertreten.

      Gordon fuhr sich mit einer Hand über die Stirn und wischte sich den roten Schweiß an seiner Hose ab. Sein AR-15 hing an einem Zweipunktgurt vor seiner Brust. Eine dicke Panzerweste schützte seine lebenswichtigen Organe, und in einem Brustholster der Weste steckte eine Sig Sauer P220, eine halb automatische Pistole Kaliber .45. Außerdem hingen noch mehrere Hochexplosivhandgranaten und zwei Rauchbomben daran. Zu guter Letzt verfügte sie noch über drei Taschen für Magazine, die jeweils eine Stange mit dreißig Patronen für sein Gewehr enthielten. Gordon sah, dass das Feuer im Obergeschoss immer stärker qualmte, und er erkannte auch Flammen, die durch die leeren Fensterrahmen an der Fassade brachen.

      »Sollen wir das Gebäude jetzt stürmen?«, flüsterte eine Stimme hinter ihm.

      »Nein, sie werden schon von selbst herauskommen«, antwortete er.

      Der Mann, der gefragt hatte, stellte sich nun neben ihn und sah ihn an. »Wenn du es sagst.«

      Gordon erwiderte seinen Blick nicht, denn er schaute stattdessen gebannt auf die Zentrale und die Feuersbrunst, die sich stetig weiter ausbreitete.

      »Wir haben es ihnen heute ordentlich gezeigt«, meinte der Mann.

      Gordon, dem nicht nach Plaudern zumute war, befahl ihm: »John, verständige die Kompanieführer. Sag ihnen, sie sollen die Flüchtlinge zusammenrufen und beruhigen. Es ist an der Zeit, ihnen zu zeigen, dass wir die Guten sind.«

      »Verstanden«, bestätigte John. »Äh, was sollen wir denn mit denjenigen tun, die Unfrieden stiften und die anderen bedrohen?«

      Endlich wandte Gordon den Blick vom Feuer ab, schaute in die braunen Augen seines Nebenmannes und entgegnete schlicht: »Tötet sie!«

      »In

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