Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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tun. Du hast deine Vorgesetzten und ich auch. Ich kann dir nur sagen, daß ich den Eindruck habe, daß an höchster Stelle die Entscheidung gefallen ist, daß die Sache so geregelt werden soll, daß der Alois die Berghütte mit allem wiederbekommt. Selbstverständlich bekommt die Gemeinde alle Auslagen erstattet. An höchster Stelle kommt es dabei auch nicht auf ein paar Euro mehr an. Aber es muß im vernünftigen Rahmen bleiben und schnell gehen.«

      »So, an höchster Stelle! Was du nicht sagst?«

      »Ja, so ist es, ich bin beauftragt, dir zu sagen, daß der Differenzbetrag auf einem Kirchenkonto liegt. Ich bin berechtigt, die Sache abzuwickeln. und mir wird dabei auch auf die Finger geschaut, genau wie dir. Sicherlich wird es zu deinem persönlichen Wohlergehen beitragen, wenn du dem innigen Wunsch der höheren Stelle nachkommst.«

      »Auwei! Das ist vielleicht ein Ding! Der Schwarzer und noch einige, die werden mich zerfleischen.«

      »Laß die nur reden! Du wirst die Sache bei der nächsten Sitzung auf die Tagesordnung setzen. Wann ist die?«

      »Heute abend schon!«

      »Gut! Dann kannst du das ja heute noch regeln. Alois ist ein alter Mann, ich will nicht haben, daß ihm etwas passiert. Ich wickle das ab. Gleich nach der Sitzung kommst du zu mir ins Pfarrhaus. Ich laß die Tür auf.«

      »Das kann spät werden.«

      »Das weiß ich. Deshalb lasse ich die Tür auf.«

      »Oh, Heiner! Ich wollte, ich hätte die Sitzng schon hinter mir.«

      »Hör auf zu jammern. Da mußt du deine Autorität in die Waagschale werfen. Du hast die Kirche in deinem Rücken, da kann gar nichts passieren. Gut reden konntest du schon immer.«

      »Weiß der Alois es schon und der Baumberger?«

      »Das brauchst nicht zu wissen, Fritz. Die Kirche will das so haben und da machst du das so. Oder willst du da in Ungnade fallen? Ich habe meine Anweisungen. Glaubst du denn, mir ist es immer möglich zu hinterfragen, warum etwas so ist? Gewundert habe ich mich schon.«

      Dem Pfarrer standen Schweißperlen auf der Stirn. Ihm war ganz und gar nicht wohl dabei.

      Ein tiefer Seufzer drang durch das Gitter.

      »Gut, Heiner! Wenn du meinst, daß das so richtig ist, dann machen wir es so.«

      Der Geistliche entließ den Bürgermeister.

      »Die Absolution erteile ich dir dann heute nacht. Kannst gehen. Der Schlüssel steckt von innen.«

      Erst als der Pfarrer hörte, wie die Kirchentür ins Schloß fiel, verließ er den Beichtstuhl. Er fühlte sich nicht gut und zitterte leicht. Er dachte nach. Gelogen hatte er nicht. Es gab ein Interesse an höherer Stelle. Fritz würde sicherlich denken, daß dies der Bischof sei. Er hatte ja nicht gesagt, daß es so war. Mit höherer Stelle hatte er den Allmächtigen gemeint, denn er hatte diese junge Frau zu ihm geschickt.

      *

      Antonius und Anna waren der Straße gefolgt und dann in den Feldweg abgebogen, der zur Alm führte. Sie stellten den Wagen ab. Antonius schirrte das Pferd aus. Sie begrüßten Wenzel und Hilda kurz, dann machten sie sich auf den Weg. Die Rucksäcke luden sie auf einen kleinen Handkarren, den sie gemeinsam zogen. Den Karren mußten sie ohnehin mitnehmen, weil Anna ja mit Bello üben wollte. Sie ließen sich Zeit. Anna kam in den robusten Wanderschuhen besser voran.

      Dann waren sie bei der Berghütte. Die Fensterläden waren offen.

      »Da hängen ja kleine Scheibengardinen an den Fenstern, Toni!«

      »Ja, die sind noch von Alois seiner Frau. Die Hilda hat die Hütte saubergemacht und noch Verschiedenes gefunden.«

      Antonius machte die Tür auf. Anna trat ein. Sie staunte. Die Berghütte war sauber und warm. Im Kamin brannte ein Feuer. Davor standen ein Tisch und zwei Stühle. Auf dem Tisch lag eine Tischdecke aus weißem Leinen mit Stickerei. Es gab sogar Kissen auf den Stühlen. Auch in der Küche war alles sauber. In den Regalen standen Geschirr und viele Lebensmittel. Von der Decke herab hingen Schinken und Würste. Zwei große Laibe Brot lagen auf dem Küchentisch.

      »Komm weiter!« sagte Antonius.

      Er machte die Tür zu dem Zimmer auf, das Alois einst als gute Stube gedient hatte. Auch diese war sauber. Antonius öffnete die Tür zu der größten Kammer. Das Bett in der Nische war bezogen. Es roch nach Heu und Stroh. Auf dem Boden lag eine kleine Matte. Auf dem kleinen Tischchen neben dem Bett stand eine Spirituslampe mit einem bunten Glasschirm.

      »Die Lampe hat dir Hilda geliehen. Daß du es etwas gemütlich hast.«

      »Dann sind die Blumen auf der Fensterbank auch von Hilda?«

      »Nein, die habe ich dir gepflückt.«

      »Danke, Toni! Wie lieb von dir.«

      »Hier in den Schrank kannst du deine Sachen tun!«

      »Fein, das mache ich dann sofort. Danach will ich mit Bello etwas üben.«

      »Ganz wie du willst. Kann ich dir dabei etwas helfen?«

      »Nein! Ich komme schon gut klar.«

      »Dann gehe ich Holz hacken. Hinter der Hütte liegt Holz.«

      Anna wollte die Zeit bis zum Abend noch nutzen. Es klappte ganz gut. Sie hatte aus breiten, mehrfach doppelt gelegten Leinenstreifen ein Geschirr geknotet. Sie zog es Bello über und führte ihn herum. Dann band sie an die langen Enden einige Holzstücke und führte Bello wieder herum. Der Hund wußte zu Beginn nicht, was das alles zu bedeuten hatte, aber fügte sich ganz gut. Anna belohnte ihn immer wieder mit leckeren Hundekuchen, die sie mitgebracht hatte. Bis zum Einbruch der Dämmerung übte sie so mit ihm. Sie zog ihm das provisorische Geschirr an, machte Übungen mit ihm und zog es wieder aus. Dann wartete sie eine Weile und begann von vorne. Bello schien es Spaß zu machen. Es war ein kluger Hund und begriff schnell, was Anna von ihm wollte.

      Antonius hatte die auf Stermaß geschnittene Stämme durchgesägt und auch einige der Holzstücke zu Anmachholz kleingehackt. Als er damit fertig war, war er ins Haus gegangen. Anna wußte nicht, was er dort machte. Sie war überrascht, als sie eintrat.

      »Oh, Toni, das riecht gut. Was ist das?«

      »Ich habe uns Abendessen gemacht! Einen schönen Eintopf, wie ich ihn später auf der Hütte anbieten will.«

      »Du kannst ja richtig kochen.«

      »Nun, ganz so ist es nicht. Aber als Hüttenwirt muß man schon die eine oder andere Mahlzeit zubereiten können.«

      »Fein, dann können wir ja bald essen.«

      »Ein bisserl muß er noch köcheln. Aber net mehr lang.«

      »Fein, dann mache ich mich derweilen frisch und ziehe mich um. Bellos Fell war noch ziemlich naß, von seinem Ausflug in den Gebirgsbach.«

      Anna zeigte auf ihre Hosen. Toni nickte. Er eilte zu Annas Kammer und holte den großen Krug. Dahinein schüttete er kaltes Wasser. Die große Waschschüssel füllte er mit heißem Wasser, das er in einem offenen Kessel über dem Kaminfeuer erhitzt hatte. Anna war gerührt

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