Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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war nicht in der Küche, als sie zurückkam. Der Tisch war gedeckt. Es brannte eine Kerze. Anna hörte nun die Tür gehen. Toni war draußen gewesen.

      »Ich habe die Läden zugemacht. Es wird Nacht.«

      Als er die Küche betrat, blieb er wie angewurzelt stehen. Er starrte sie nur an. Anna drehte sich vor ihm im Kreis.

      »Gefällt dir mein Dirndl?«

      »Fesch siehst aus! Wirklich fesch! Die Mutter wird Augen machen, wenn sie dich so sieht.«

      Er war verlegen, und fuhr sich mit beiden Händen durch das Haar.

      »Freut mich, wenn es dir gefällt. Dann laß uns essen.«

      Anna übernahm die Rolle der Hausfrau. Sie nahm den Eintopf vom Herd und stellte den Topf auf den Tisch. Sie füllte den Eintopf in zwei tiefe Teller, die eher wie Schüsseln aussahen. Sie reichte Toni den Brotkorb. Ohne daß er die Augen von ihr abwendete, tastete er nach einer Scheibe. Dann fingen sie an zu essen. Anna bemühte sich, sich ihre Freude nicht anmerken zu lassen. Aber Toni sah nur sie an.

      »Hast du das Dirndl extra für die Hütte gekauft?«

      »Toni, du hast doch gesagt, daß man nicht reden soll, wenn man essen tut. Also halte dich daran! Oder willst du plötzlich die Traditionen ändern und modern werden? Dann mußt dich in einen Nadelstreifenanzug stecken und mit mir nach Hamburg kommen. Wir waren uns doch einig oder?«

      Toni verschluckte sich fast. Er lief rot an. Anna tat, als sehe sie das nicht. So aßen sie schweigend weiter.

      Nach dem Essen schickte Anna Toni noch einmal mit dem Hund raus. Währenddessen spülte sie das Geschirr und schaffte in wenigen Handgriffen Ordnung in der Küche. Sie kochte Tee und stellte die Metallkanne in die Glut des Kaminfeuers im großen Raum.

      Als Toni mit Bello kam, saß Anna im Schein des Feuers beim Kamin.

      Toni setzte sich zu ihr. Er schenkte sich Tee ein.

      »Dein Eintopf war wirklich gut«, begann Anna das Gespräch. »Wirklich gut! Morgen koche ich! Wir wechseln uns ab, einverstanden?«

      »Einverstanden.«

      »Wie verbringt man die Abende in einer Berghütte?« fragte Anna.

      »Die Leute sind meistens sehr müde und gehen nach dem Essen zu Bett, rauf aufs Matratzenlager. Oder sie sitzen zusammen und erzählen. Abende in einer Berghütte können sehr schön sein. So, wie wir jetzt hier sitzen.«

      »Ja, das kann ich mir vorstellen.«

      Toni legte noch einige große Holzscheite in den Kamin.

      »Erzähle mir von Hamburg!« forderte er sie auf.

      »Da gibt es nicht viel zu erzählen. Außerdem will ich davon nicht sprechen. Wenn du wissen willst, wie es da ist, dann mußt du mich besuchen kommen. Ich bin nicht lange hier, also erzähle du mir etwas über die Berge und das Leben hier. Ich will alles wissen.«

      »Alles?«

      »Ja!«

      »Dafür reichen die paar Tage nicht aus!« Toni steckte sich seine Pfeife an und fragte, ohne sie anzusehen: »Und du kannst nicht länger bleiben? Ich meine, die Tage reichen vielleicht nicht aus, um Bello zu trainieren. Was meinst du?«

      Anna kannte Toni jetzt schon ganz gut. Eigentlich wollte er etwas anderes sagen. Doch das war ihm zu direkt. Deshalb sprach Anna es aus:

      »Ich nehme an, daß du mich gerade eingeladen hast, länger zu bleiben. Müßte es nicht heißen, Anna, ich lade dich ein, länger zu bleiben?«

      »Mei, genau das habe ich doch gesagt, oder?«

      Anna lächelte ihn an.

      »Ja, das hast du gesagt, auf deine Weise.«

      Toni lehnte sich entspannt zurück und streckte die Beine aus.

      »Und was sagst du dazu?«

      »Ja, daran habe ich auch schon gedacht.«

      »Das heißt, daß es dir gefällt bei mir, äh, ich meine die Berge, die Natur und so!«

      »Ja, die Berge und die Natur und so«, und leise fügte sie hinzu. »Und so weiter und so weiter.«

      »Dann hast du dein Herz an die Berge verloren, Anna.«

      »Ja, ich gestehe. Ich habe mein Herz verloren.«

      Antonius lachte.

      »Welches Herz ist es? Das Herz der Dorothea oder das Herz der Anna?«

      »Beide, Toni! Dorothea Annabelle Zwirner ist total vernarrt in die Berge.« Und noch mehr, fügte sie im stillen dazu.

      Antonius Baumberger trat hinter sie. Dabei mußte er aufpassen, daß er nicht auf Bello trat, der es sich vor dem Kamin bequem gemacht hatte.

      Behutsam nahm Toni Anna bei den Schultern und drehte sie zu sich.

      »Heißt das, daß du dir vorstellen kannst, die nächsten drei Wochen mit mir hier auf der Hütte zu verbringen? Eh, ich mein’ den Rest deines Urlaubs?«

      Anna bemerkte, daß seine Stimme vor Freude und Erwartung bebte. Sie sah in seine grünen Augen und las darin alles, was sie lesen wollte und wovon ihr Herz geträumt hatte.

      »Ja, das kann ich mir schon vorstellen!« sagte sie und versuchte dabei, ihrer Stimme einen ganz beiläufigen Klang zu geben.

      Das gelang ihr aber nicht. Ihre Herzen schlugen in diesem Augenblick im Gleichklang. Hätte man den Klang hören können, dann wäre er so laut gewesen, daß die Berge ringsum im Widerhall erzittert wären. Antonius strahlte. Noch immer etwas zurückhaltend, sagte er:

      »Mei, da wird sich die Sue aber wundern. Du, Anna, die wird dir das net glauben, daß du das freiwillig tust. Die wird denken, daß dich die alte Kräuterhex, die Ella, verhext hat.«

      Anna errötete.

      »Die Ella hat mich nicht verhext. Verhext bin ich aber schon, ich gebe es zu! Die Berge haben ihren ganz eigenen Zauber. Dem kann sich niemand entziehen.«

      »Ja, ja, so ist das«, sagte Antonius. »Ich bin glücklich, daß es dir hier gefällt, Anna! Ich freue mich auf die schöne Zeit mit dir, auch wenn es nur die paar Wochen sind.«

      Ein Schatten der Wehmut huschte über seine Gesichtszüge. Er räusperte sich. Anna sah, daß er jetzt allen Mut zusammennahm. Das Herz stand ihr vor Erwartung fast still. Dann sagte Antonius auf seine Art:

      »Weißt, Anna, ich mag dich eben! Ich mag dich wirklich!«

      Es war wie eine Erlösung. Anna lachte glücklich. Sie wußte, wie er das meinte, fragte aber dann:

      »Was willst damit sagen, Toni?«

      »Mei, daß ich di mag! Mei, ich mag dich von Herzen.«

      »Sagt man so, hier in den Bergen?«

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