Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 279

Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Anständigkeit noch bestraft werden würde. Des kann net so sein! Des darf net so sein!«

      Bello legte, wie zum Trost, seinen Kopf auf Ansgars Schoß. Ansgar streichelte ihn.

      »Schau, der Hund will dir sagen, daß er dich versteht.«

      Die ersten Sonnenstrahlen blitzten über die Berggipfel.

      »Schau, Ansgar! Wie schön des alles is. Wir leben hier wirklich im Paradies, denke i oft. Net nur, daß Waldkogel unter dem ›Engelssteig‹ liegt und ein Flecken da oben ›Paradiesgarten‹ heißt, alles hat seine Bewandtnis. Hier im Paradies, da is es vielleicht ein bisserl anders, als weit draußen in der Welt, denke i oft. Deshalb bin i mir auch sicher, daß es eine Lösung gibt. Ich hab’s selbst erlebt.«

      Toni trank einen Schluck Kaffee.

      »Schau, des war so bei mir. Schon als Kind träumte ich davon, eine Berghütte zu bewirtschaften. Aber es war ein weiter Weg, bis es dazu kam, mit vielen Hindernissen und Umwegen für mich und für den alten Alois. Als i dachte, des wird nix und es geht net weiter, jedenfalls net so, wie ich es mir wünschte, da traf ich Anna. Des war wie ein Wunder. I hab’ die Liebe gefunden. Meine Anna, mein Madl aus dem hohen Norden, die die Berge net leiden konnte und nie in die Berge wollte. Die fand i! Dann nahm alles seinen Lauf, ohne daß i was gemacht hätte. I hab’ die Anna nur geliebt und mir gewünscht, daß sie immer bei mir wäre.«

      »Bist wirklich zu beneiden, Toni. Wenn man dich so hört, dann klingt das, als würde noch Hoffnung bestehen.«

      »Hoffnung besteht immer! I find es schön und des is was ganz Besonderes, daß du so an die Liebe glaubst und dich net verkaufst für den Hof. I denk, daß dich der Himmel eines Tages dafür belohnt. Sicherlich wirst du auch ein Madl finden, das dich liebt und das du auch liebst.«

      Ansgar nickte. Während er den Rest Kaffee in dem Becher betrachtete, erzählte er leise.

      »Da gibt es ein Madl, des mir gefällt. Sie arbeitet über Sommer im Bistro bei der Tankstelle, während der Semesterferien. Sie studiert Biologie. I denk, dann müßte sie auch was von Landwirtschaft verstehen, von Tieren und Pflanzen. Sie sieht fesch aus. Vielleicht hast du sie ja mal gesehen, wenn du getankt hast. Sie ist eine weitläufige Verwandte des Tankstellenpächters.«

      »Du meinst die zierliche, mit den schönen schwarzen Haaren und den dunklen Augen?« unterbrach ihn Toni.

      Ansgar errötete.

      »Ja, die mein i.«

      »Dann kennst du auch ihren Spitznamen?«

      »I weiß, alle nennen sie ›Schneewittchen‹! Sie heißt Rosa!«

      »Der Name paßt zu ihr. Wie ist es? Bist mit ihr zusammen?«

      »Des is net so einfach.«

      Toni lachte.

      »Die Burschen sind alle ganz narrisch nach ihr, erzählt man sich sogar am Stammtisch bei meinen Eltern. Sogar meine Mutter hat von Rosa gehört und mich gefragt, ob die Rosa wirklich so ein fesches Madl is.«

      »Ja, die Rosa ist wirklich ein fesches Madl, Toni. Die Burschen tun sie umschwärmen wie die Bienen die Blüten einer besonderen schönen Blume auf der Bergwiese.«

      Ansgar schmunzelte.

      »Aber die Rosa läßt sie alle abblitzen. Des Madl weiß sich zu wehren. Sie sagt jedem, daß ihr Herz net mehr frei is.«

      »Hat sie des zu dir auch gesagt?«

      »Na, zu mir hat sie nie so etwas gesagt. Sie schaut mich auch immer besonders nett an. Wenn i was bestell, dann bringt sie mir immer noch was extra, verstehst?«

      Toni lachte. Er schüttelte den Kopf.

      »Und du? Du sitzt hier bei mir auf der Berghütte und jammerst. Ja, bist du denn von Sinnen? Des Madl wartet auf dich! Mach, daß du hinunterkommst. Frag sie! Mach ihr einen Antrag! Hast du ihr mal tief in die Augen geschaut?«

      »Wir sehen uns oft tief in die Augen, wenn sie mir das Bier bringt oder die Pizza! Sie verhält sich zu mir ganz anders als zu den anderen Burschen.«

      »Mei, Ansgar, was willst du noch?«

      »Aber jetzt is des doch alles viel schwerer. Wenn mein Vater den Hof verkauft, dann steh i mit leeren Händen da. Einer Frau muß man doch was bieten, meinst net auch?«

      »Du mußt ihr zuallererst deine Liebe schenken. Des weißt du doch selbst auch. Außerdem machst du ihr das größte Geschenk, das du ihr machen kannst. Du entscheidest dich für sie und net für die Frizzi, wegen dem Hof. Kann es einen größeren Liebesbeweis geben? I denk net. Geh zu ihr und rede mit ihr! Dann weißt, woran du bist. Wenn sie dich will, dann nimm sie dir, sofort! Eine solche Frau, die läßt man net warten! Da mußt Tatsachen schaffen.«

      Ansgar trank seinen Kaffee aus.

      »Danke, Toni! Das Gespräch hat mir gutgetan. I muß mit ihr reden. Des is mir jetzt klargeworden.«

      »Es wäre auch gut, wenn du mit der Frizzi reden würdest. Dann siehst du auch klarer! Schließlich geht es bei der Sach mit dem Hof auch um die Frizzi. Sie hat dir immer vertraut, sagst du. Dann schenke ihr jetzt auch dein Vertrauen und sprich mit ihr. Die Zeiten sind zum Glück vorbei, da Frauen verschachert worden sind wie Kühe.«

      Inzwischen war die Sonne ganz aufgegangen. Von Waldkogel drang das Geläut der Kirchenglocken herauf. Sie riefen zur Frühmesse.

      Ansgar stand auf und ging einige Schritte auf und ab. Dann griff er in seine Hosentasche und holte sein Handy hervor. Frizzis Handynummer war einprogrammiert.

      Es läutete länger hin, dann meldete sich Frizzi.

      »Grüß dich, Frizzi! Entschuldige, daß i dich schon am frühen Morgen stör! I hoff, i hab’ dich net geweckt.«

      Ansgar lauschte. Er lächelte dabei.

      »I bin auch Frühaufsteher! Du,

      Frizzi, muß mit dir dringend reden. I hat einen Streit gestern abend mit meinem Vater. Es hat ziemlich gekracht zwischen ihm und mir. Wenn du heut morgen nix vorhast, kannst rauf auf die Berghütte kommen? I hab’ mich heut nacht zum Toni und der Anna geflüchtet. So wie es ausschaut, werde i net mehr auf den Natterer Hof zurückkehren. Warum, des will i dir dann erklären. Kannst kommen?«

      Während Ansgar lauschte, nickte er zustimmend mit dem Kopf.

      »Gut! I dank dir schön, Frizzi! Bis dann!«

      Das Gespräch war beendet. Er drückte die rote Taste und reichte Toni das Handy.

      »Hier, nimm! Die Frizzi kommt rauf. I will mich noch ein bisserl hinlegen, bis sie kommt. Wenn sie anrufen tut, dann kannst mit ihr reden. I muß einen klaren Kopf haben, deshalb will i noch eine Mütze voll Schlaf nehmen. Wo kann i mich hinlegen?«

      Toni führte Ansgar in das Wohnzimmer, das zur Wohnung der Berghütte gehörte.

      »Hau dich hier auf die Couch! I weck dich dann, wenn die Frizzi da ist.«

      »I dank’ dir schön, Toni!«

      Toni

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