Apache Cochise Staffel 2 – Western. Frank Callahan

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Apache Cochise Staffel 2 – Western - Frank Callahan Apache Cochise Staffel

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da an waren es nur Sekunden, bis die Tragödie vorüber war.

      Die Todesschreie im Canyon waren lange verhallt, als Marley mit seinen beiden Freunden einen Abstieg fand, den auch steifbeinige Pferde benutzen konnten.

      Als sie die Stätte des Dramas erreichten, gab es für sie nichts mehr zu tun.

      Der Fahrer hing tot und skalpiert auf dem Bock. Den bewaffneten Begleitmann hatten sie ebenfalls skalpiert, obwohl er lange vorher gestorben war. Von den vier Insassen lebte niemand mehr. Den beiden Frauen hatte man das Kopfhaar gelassen, aber ihre männlichen Begleiter hatten das gleiche Schicksal wie Kutscher und Beifahrer erlitten.

      Das Fahrzeug brannte. Marley, Buck und Larry löschten die Flammen mit Sand. Die Apachen hatten die Pferde mitgenommen. Ebenso alles andere, was ihnen von Wert erschien.

      *

      Am frühen Nachmittag war alles getan. Buck und Larry hatten in einer Sandmulde ein Grab geschaufelt und die Toten auf eine Decke gebettet. Marley sprach ein Gebet. Danach wurde das Grab mit Steinen und breiten Felsstücken zugedeckt. Über den Hügel schaufelte man Sand.

      Der Marshal hatte bei den Grabarbeiten ständig die Gegend beobachtet. Er wirkte nervös und zeigte es auch ganz deutlich.

      Larry fragte ihn: »Was ist los, Blechstern? Hast du Schiß? Die kommen bestimmt nicht wieder.«

      »Rede nicht solch ein dummes Zeug, Armleuchter. Ich und Schiß? Sieh doch mal zu der Stelle hoch, wo wir vor ein paar Stunden noch standen.«

      Larry und Buck hoben gleichzeitig die Köpfe. Sie richteten sich auf und standen starr wie Ölgötzen.

      »Ich werde verrückt!« keuchte Larry. »Das ist doch… Ist das nicht Cochise?«

      »Er ist es«, bestätigte Marley, nahm die Schaufel, die er im Wagenkasten der Kutsche gefunden hatte, und warf sie weit von sich.

      »Er beobachtet uns«, sagte Buck ahnungsvoll. »Mann, Drew, mir

      juckt’s unter der Kopfhaut, als wenn da tausend Ameisen rumkrabbelten.«

      »Habe ich euch nicht gesagt, daß ihr die Hölle kennen werdet, wenn wir die Dragoons hinter uns haben?«

      »Du hast uns nicht gesagt, daß wir von Cochise persönlich beobachtet werden.«

      Der Marshal grinste und zwirbelte seinen Texasschnurrbart.

      »Laß ihn nicht merken, daß du die Hosen voll hast, Junge. Er kommt sonst runter und nimmt dich persönlich vor. Los, auf die Gäule! Wir machen uns aus dem Staub und suchen eine Gegend auf, wo die Luft nicht so eisenhaltig ist.«

      Sie warfen einen letzten Blick nach oben. Der Häuptling stand reglos auf einem erhöhten Punkt und starrte zu ihnen herunter. Mit keinem Zeichen ließ er erkennen, daß er Marley kannte. Fast übergangslos war die imposante Gestalt plötzlich verschwunden, von einem Augenblick zum anderen.

      Marley und die beiden Freunde schwangen sich auf ihre Pferde. Mit einem letzten Blick auf die Stätte des Grauens folgten sie dem Weg durch den Canyon.

      »Ich glaube, Drew, der Apache hat das Kriegsbeil gegen den weißen Mann wieder ausgegraben«, sagte Larry Osborne gedrückt. »Was geschieht jetzt und in Zukunft?«

      »Krieg nach seiner Art.«

      »Was verstehst du unter seiner Art?«

      »Heimlich, unsichtbar aus Deckungen heraus, leise und schleichend wie Raubkatzen.«

      »Guerillakrieg?«

      Marley nickte. »Der Canyon öffnet sich, Jungs. Noch vor Dunkelwerden sind wir in Fort Huachuca.«

      *

      Der Mond färbte die Fronten der flachen Adobehäuser hell, die Straße fast schwarz. Scharf umrissen hoben sich die Fenster- und Türöffnungen von den Wandflächen ab. Gehsteige gab es in der alten spanischen Stadt nicht, die während der Besiedlung des Nordens Festung und stehende Garnison gewesen war.

      Marshal Drew Marley stand mit dem Rücken gegen eine Hauswand gelehnt und starrte den wie Quecksilber glänzenden Himmel an, durch den der fast volle Mond wie ein eingedrücktes Lampion segelte.

      Aber in dieser Nacht sah er noch etwas anderes auf der Anhöhe im Süden des breiten Tales, in dem Huachuca lag: ein Licht mit rötlichem Widerschein, der in der Dunkelheit zu pulsieren schien wie ein Dämonenauge, das sich öffnete und schloß.

      Der Nachtwind trieb einen ungewohnten Geruch in die Town. Nicht den von Mesquite, Wacholder und Pinien, sondern von Rauch und schmorendem Fleisch.

      Was dort weit im Süden brannte, wußte jeder in der Town. Die Menschen kauerten hinter verschlossenen Türen auf den Knien und flehten zu ihren Heiligen, den bitteren Kelch eines Apachenangriffs vorübergehen zu lassen.

      Die Stille in der kleinen Ansiedlung wirkte unheimlich und drückte die große Angst vor einem Überfall aus. Man hatte von Städten und Dörfern in Sonora gehört, die binnen weniger Stunden dem Erdboden gleichgemacht worden waren.

      Huachuca bestand überwiegend aus »zahmen« Indianern und Mexikanern, denen das Herz schon bei dem Wort Apachen in die Hosen rutschte.

      Die Beklemmung, die jeder spürte, ergriff auch Marley.

      Der Gestank von verkohltem Fleisch und schwelbrändigem Holz zog wie eine Vorankündigung des bleichgesichtigen Todes durch die Straßen Huachucas. Er drang durch Fenster und Türen, lähmte die Menschen und erfüllte sie mit Entsetzen.

      Nur aus der Cantina »La Tunas« klangen verhaltene Akkorde einer Gitarre.

      Marshal Drew Marley stieß sich von der Wand ab und ging wieder in die Kneipe zurück. Die war bis auf den Wirt, Larry Osborne und Buck Tinatra sowie die beiden mexikanischen Musikanten und der Tänzerin leer.

      Larry und Buck hockten in der hintersten Ecke, der eine Pulque vor sich, der andere Baconora. Marley hatte sich ein Bier bestellt, bevor er rausgegangen war.

      Er setzte sich, warf einen flüchtigen Blick auf das Podium. Der Gitarrist, der auch Geige und Trompete bediente, war kleinwüchsig. Der andere mit der Handtrommel zwischen den Knien war unzweifelhaft ein Indio, die Tänzerin seine Tochter.

      Hinter dem Tresen bewegte sich der Wirt, ein fetter Mexikaner mit Schweinsaugen und Pomadenhaar. Er ließ die Sternträger nicht aus den Augen.

      Huachuca war als Schmugglernest und Zufluchtsstätte für Outlaws aus dem Grenzgebiet bekannt, und man war mißtrauisch und äußerst vorsichtig, wenn ein Mann des Gesetzes unerwartet auftauchte.

      Als Marley mit dem Finger winkte, schlurfte Sancho Principales auf seinen Strohsandalen wachsam näher.

      »Setz dich, Greaser!«

      Der Mexikaner nahm sich einen Stuhl zwischen die Beine. Seine Knopfaugen musterten die harten Züge der drei Americanos. Er hatte Angst. Man sah es ihm an. Angst deswegen, weil er nicht wußte, was die Beamten bei ihm suchten.

      Marley deutete nach Süden.

      »Was ist in dieser Richtung, Spic?«

      »Was

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