Apache Cochise Staffel 2 – Western. Frank Callahan

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Apache Cochise Staffel 2 – Western - Frank Callahan Apache Cochise Staffel

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      »Der Huachuca Canyon öffnet sich zur Grenze hin zu einem breiten Tal. Größere Städte gibt es nicht, es sei denn, Sie meinen Naco an der Grenze. Aber das wurde von den Apachen zerstört. Im Tal liegen ein paar Haziendas. Die größte und nächste ist die von Petrus Juan de Goma. Seine Vaqueros kommen an den Wochenenden in meine Cantina.«

      »Dann lebst du sicher nicht schlecht«, sagte Marley und grinste.

      Buck warf ihm einen belustigten Blick zu und zeichnete mit der Fingerspitze Figuren in die Schnapslache unter seinem Glas.

      »Wieviel Einwohner hat Huachuca?«

      »Zweihundert, Señor. Gute Christen, die regelmäßig in die Kirche gehen und an Sonntagen eine Messe für ihre Verstorbenen lesen lassen.«

      »Und die vom Schmuggel leben und Banditen Unterschlupf gewähren.«

      Der Mexikaner zuckte zusammen und wand sich wie ein Aal.

      Also doch.

      Die Gesetzesmänner waren gekommen, den Bewohnern der Ansiedlung näher auf die Finger zu sehen.

      »Die Menschen müssen leben«, rechtfertigte er seine Landsleute. »Wir haben Kinder und alte Menschen hier, die nicht mehr arbeiten können, Señor. Von Banditos, die hier ein Versteck suchen, weiß ich nichts, und das bißchen Schmuggel tut doch keinem weh.«

      »Das kümmert mich auch nicht«, sagte Marley lächelnd, während die beiden anderen Sternträger sich ruhig verhielten und den Wirt beobachteten. »Mich interessiert, wo du die beiden Mörder und Bankräuber versteckt hältst, die vor einigen Tagen nach Huachuca kamen.«

      Die Knopfaugen schlossen sich unter krampfhaft zuckenden Lidern.

      »Ich weiß nichts von Banditos, Señor. Sie können mein Haus durchsuchen und werden nirgendwo einen fremden Gringo finden.«

      »Und einen bekannten Gringo?«

      »Nein, Señor, auch keinen bekannten. Ich schwöre bei allen Heiligen Mexikos, keine Banditos zu beherbergen.«

      »Laß mal die Heiligen aus dem Spiel, Greaser«, sagte Marley spöttisch. »Die haben Besseres zu tun, als dir zu helfen. Wo sind die beiden Kerle?«

      »In diesem Haus sind sie nicht.«

      Marley zwinkerte Buck und Larry mit dem rechten Auge zu.

      »Seht euch mal ein bißchen um, Jungs. Aber vorsichtig. Das Örtchen ist im Freien.«

      Tinatra und Osborn erhoben sich sporenklirrend und verließen den Schankraum durch die Hintertür. Das Haus war nicht groß, hatte höchstens zwei Zimmer neben der Küche.

      Buck kam wieder herein, zuckte mit den Achseln. Als er sich setzte, legte er vor Marley eine leere Zündholzschachtel auf den Tisch. Larry, der zur Toilette und zu einem Schuppen gegangen war, kam schließlich auch und schüttelte den Kopf.

      Andrew Marley nahm die Schachtel in die Hand. Der Auflkleber zeigte einen Cowboy auf einem bockenden Pferd und die Aufschrift »CLAPP & MURRAY MATCHES – KANSAS CITY«.

      »Wo hast du das gefunden?«

      »Unter dem Bett im Hinterzimmer, Drew.«

      Marley schob dem Mexikaner das Ding über den Tisch.

      »Wie kommt es hierher? Streichhölzer dieser Art benutzen die Gringos aus dem Mittelwesten.«

      Der Mann wurde bleich wie ein Leinentuch. Dicke Schweißtropfen perlten von seinem feisten Gesicht. Seine Wurstfinger verschlangen sich ineinander und zitterten.

      Marley stieß ihm den Ellbogen zwischen die Rippen und fragte jovial: »Na, Fatty, wo sind sie? Raus mit der Sprache! Ich verspreche dir, daß ich unser Gespräch sofort vergessen werde.«

      »Keine Verhaftung, keine Anzeige, Señor?«

      »Keine. Nun?«

      »Sie waren hier. Ein bösartig blickender Mann mit einem rotbraunen Bart und ein anderer, der seinen Colt sehr tief trug. Ein Gringo-Pistolero, der das Reden dem anderen überließ.«

      »Übernachteten sie bei dir?«

      Der Mexikaner warf Buck Tinatra einen ängstlichen Blick zu und nickte.

      »Aber nur eine Nacht, Señor. Am nächsten Morgen ritten sie wieder davon, und ich dankte anschließend den Heiligen, daß sie es taten.«

      »Wohin ritten sie?«

      »Der Bärtige sprach von Tomb­stone, aber ich glaube es nicht.«

      »Warum nicht?«

      »Weil sie von dort kamen. Christina belauschte sie. Sie sprachen von Tubac und einer Bank, die sie berauben wollen.«

      »Wer ist Christina?«

      Der Mexikaner deutete mit dem Daumen auf die Sängerin, die ihre Kastagnetten in den Fingern hielt, als wären sie eingerostet. Auch die Musiker starrten zu dem Tisch herüber und vergaßen ihre Instrumente.

      »Tubac also«, murmelte Marley nachdenklich. »Tubac, hm…«

      Larry fragte: »Ist was mit Tubac? Ein kleines Drecknest wie jedes andere im Südwesten.«

      Marley nickte, massierte sein hageres Kinn, nickte dem Mexikaner zu und murmelte: »Du kannst gehen, Greaser. Ich halte mein Wort und sperre dich nicht ein, weil du langgesuchte Verbrecher beherbergt hast. Bring mir noch ein Bier und gib deinen Musikanten einen Baconora auf meine Rechnung.«

      »Gracias, Señor. Auch Christina?«

      »Wenn sie mag…«

      »Bleiben wir die Nacht über hier?« wandte sich Larry an Marley.

      »Nein, wir kampieren draußen. Bis Tubac am Santa Cruz ist es noch ein gutes Stück. In einem Tag werden wir es nicht schaffen, bleibt uns nur die Nacht, wenn wir nicht wieder die Spur verlieren wollen.«

      »Hast du Angst, die Nacht hier zu verbringen?«

      »Das ist es nicht, Larry. Nein, es ist was ganz anderes. Weiße in einem Krieg oder in einem Zweikampf zu bekämpfen ist eine andere Sache als gegen Apachen anzutreten. Ich habe gehört, wie sie ihre Gefangenen behandeln. Mir wird übel, wenn ich nur daran denke. Ich bin kein Feigling, das wißt ihr beide, aber…«

      »Aber?« unterbrach Buck Tinatra und sah den Marshal interessiert an.

      »Ihr habt sie noch nicht von ihrer blutigsten Seite kennengelernt«, fuhr Marley fort. »Ich zwar auch nicht, doch ich habe im Mittelwesten Zeitungen gelesen. Und was die über die Chiricahuas berichteten, war mehr als haarsträubend.

      Ich kann als Soldat einen Sturmangriff gegen feindliches Artilleriefeuer anführen, kann einen Gegner im Nahkampf ausschalten, im Duell einen Mann erschießen, aber deswegen bleibe ich doch ein Weißer. Aber dies hier zermürbt mich. Immer auf dem Sprung, einem lautlosen Pfeil, einem geschleuderten Stein oder einem geworfenen Messer auszuweichen – das macht mich schlapp und weich. Das ewige Warten, das Schweigen.

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