Mami Bestseller Staffel 1 – Familienroman. Marianne Schwarz

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Mami Bestseller Staffel 1 – Familienroman - Marianne Schwarz Mami Bestseller Staffel

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vor den Fernseher und schlief dort schließlich ein.

      *

      Am nächsten Tag hatte er frei, brachte Reni aber doch für einige Stunden zur Tagesstätte, um den längst fälligen Frühjahrsputz zu machen. Er saugte Staub, räumte auf, putzte die Fenster und kaufte im Supermarkt ein. Auf dem Parkplatz begegnete er Gitta, die gerade ihre Tasche in den Fahrradkorb gepackt hatte.

      »Na, war es gestern schön bei deiner Freundin?«, erkundigte er sich mit leicht vorwurfsvollem Unterton, den sie jedoch nicht bemerkte oder bemerken wollte.

      »Sehr schön. Wir haben uns ziemlich lange nicht gesehen und hatten uns viel zu erzählen.«

      »Ach, die Freundin wohnt wohl nicht hier?«

      »Doch, sie hat aber beruflich viel um die Ohren, sodass wir uns nur selten sehen können. Gestern wollte sie mich aber unbedingt zum Essen einladen. Doch nun muss ich los, habe noch einen Termin beim Arzt.« Gitta lächelte scheinbar unbekümmert, setzte sich auf ihr Fahrrad und gab Henrik somit keine Gelegenheit zu einer Antwort.

      Der sah ihr einige Sekunden verdattert nach. Irgendetwas war falsch. Aber was?

      Nachdenklich und verunsichert fuhr er zuerst zur Tagesstätte, wo er seine kleine Püppi abholte, und danach nach Hause, um sich seinen üblichen Tätigkeiten als alleinstehender Mann und Vater zu widmen.

      Reni krabbelte derweil auf dem Teppich herum, spielte in der Küche mit Plastikschüsseln und fragte dabei mehrmals weinerlich nach ihrer Itta.

      »Die Tante Itta kann heute nicht kommen.« Henrik strich der Kleinen tröstend über das Haar. »Die Tante hat etwas anderes vor. Ich glaube jedoch allmählich, wir sind auf die Dauer zu anstrengend für sie.«

      Das Kind war da ganz anderer Ansicht, es begann empört zu weinen und ließ sich nur schwer beruhigen. Es wollte auch trotz Zuredens nicht essen und trinken. Wahrscheinlich spürte es den Frust und die Ratlosigkeit seines Vaters.

      Dieser wusste sich schließlich nicht anders zu helfen, als bei Gitta anzurufen und sie zu bitten: »Ich kann mir denken, dass du gerade erst nach Hause gekommen bist, aber kannst du vielleicht doch mal kurz herüberkommen? Reni ist schon lange so unruhig, sie weint, verweigert die Nahrung und fragt ständig nach dir.«

      Gitta sagte zunächst einmal gar nichts, Henrik glaubte lediglich, ein leises Seufzen zu hören und wollte sich schon in Erinnerung bringen, als sie in sachlichem Ton versprach: »Ich bin gleich da.«

      Danach legte sie auf.

      »Tante Itta kommt her. Nun beruhige dich, mein Mauselchen.« Er nahm sein immer noch schluchzendes Töchterchen auf den Arm und wiegte es hin und her, bis an der Wohnungstür geklingelt wurde.

      »Ist sie krank?« Gitta hatte Henrik nur flüchtig begrüßt, nachdem er sie hereingebeten hatte. Ihr ging es jetzt nur um Reni, die sie nun forschend betrachtete.

      »Nein, ich glaube nicht«, erwiderte der geplagte Vater. »Sie ist nur ziemlich bockig, will dies nicht und will das nicht. Ehrlich, ich weiß nicht mehr, was ich mit ihr machen soll. Ich kann sie doch nicht ohne Essen und Trinken zu Bett bringen.«

      »Renimaus, was hast du denn?« Gitta nahm ihn die Kleine ab, die daraufhin sofort friedfertiger wurde und sogar ein bisschen lachte. »Wollen wir beide zusammen etwas essen? Oder Milch trinken?«

      »Ja«, stimmte das Kind zögerlich zu und aß dann auch tatsächlich eine kleine Schnitte Weißbrot mit Butter, trank einen Becher Milch und verlangte anschließend kategorisch, dass die Itta sie ins Bett bringen sollte.

      Nachdem das geschehen war, Stoffteddy und Bilderbuch neben ihr lagen, fielen ihr bald die Augen zu.

      »Danke, dass du hergekommen bist.« Henrik legte einen Arm um Gittas Schultern und drückte sie kurz an sich, spürte ihre Abwehr und sagte geradeheraus: »Du bist sauer auf mich, weil ich dir die Kleine zwei Tage lang aufgebürdet habe. So hat deine Freundin wahrscheinlich auf dich warten müssen.«

      »Ich bin nicht sauer, meine Freundin hat gewartet, aber da sie sich sehr kurzfristig angemeldet hatte, musste sie damit rechnen, dass ich nicht gleich abkömmlich bin.«

      »Dann habe ich mir wohl bloß eingebildet, dass ich dich – überfordert – haben könnte.«

      »So ist es.« Sie schaute auf ihre Armbanduhr, tat erschrocken und rief: »Ich muss los, Elsie wollte noch mal anrufen. Schönen Abend noch, Henrik.«

      Und schon war sie weg – und er wieder allein. Mitunter hatte er schon daran gedacht, aus ihrer Freundschaft mehr werden zu lassen. Schließlich gefiel sie ihm und war eine ausgezeichnete Betreuerin für Reni. Aber er war noch nicht so weit, um eine neue Beziehung einzugehen. Und sie vielleicht auch noch nicht.

      *

      Eine andere Wohnung, eine etwas größere und mit Balkon und Blick auf eine Grünanlage wäre schon wesentlich angenehmer als ihre jetzige sehr armselige Unterkunft. Und wenn sie nicht allzu teuer war, dann konnte sie sich eine solche Wohnung inzwischen auch leisten.

      Gitta war an diesem Samstagnachmittag bereits damit beschäftigt, im Internet nach einer geeigneten Bleibe zu suchen, als Henrik plötzlich vor der Tür stand und darum bat, hereingelassen zu werden.

      »Ist was mit der Kleinen?«, fragte sie hastig und besorgt, nachdem sie im Wohnzimmer Platz genommen hatten.

      »Nein, es geht ihr gut. Oma ist da und macht zurzeit mit ihr einen Spaziergang und bringt dann auch Kuchen für eine schöne Kaffeestunde mit. Und dazu möchte ich dich sehr herzlich einladen.«

      Sie wollte diese Einladung eigentlich nicht annehmen, tat es dann aber doch. Schließlich wollte sie weder Henrik noch seine Großmutter kränken, und sie wollte Reni wiedersehen. Die Kleine fehlte ihr.

      Doch ehe sie etwas sagen konnte, hatte er ihre Bemühungen auf dem Computerbild entdeckt und fragte sofort: »Suchst du etwa eine andere Wohnung?«

      »Nun ja«, gab sie zögernd zu. »Der ständige Blick auf die Mülltonnen ist nicht sehr angenehm, und einen Balkon habe ich auch nicht. Na, mal sehen, ob ich etwas Besseres finde.«

      Sie erhob sich, schaltete den Computer aus und meinte dann lächelnd: »Wann gibt es denn bei dir Kaffee und Kuchen?«

      »Du kannst gleich mitkommen«, erwiderte er mit plötzlich veränderter Stimme. »Dann kannst du mir noch ein bisschen von deinen Vorstellungen für eine neue Wohnung erzählen. Vielleicht kann ich dir bei der Suche ein wenig helfen.«

      Er ist froh, wenn ich bald ausziehe, dachte sie betrübt. Vielleicht hat er sich mit Renis Mutter doch wieder vertragen oder hat längst eine andere. Ja, es wird wirklich Zeit, dass ich von hier verschwinde.

      Sie will so schnell wie möglich weg, glaubte er, aus ihrer Miene lesen zu können. Und das ist ja auch kein Wunder. Wie oft hat sie schon den Babysitter spielen müssen.

      Babysitter?? Sie war doch für Reni und für ihn viel mehr. Aber gesagt oder zu verstehen gegeben hatte er ihr das noch nie. Aber eines wusste er jetzt schon ganz genau, sie würde ihm fehlen. Aber musste sie denn überhaupt wegziehen? Sie konnte doch bleiben, in seiner Wohnung zum Beispiel. Dann war ihnen allen geholfen, und Reni hatte endlich eine Mutter.

      Dieser plötzliche Einfall zauberte ein Lächeln in sein Gesicht und ließ ihn nicht

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