Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania. Hubert Haensel

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Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania - Hubert Haensel Perry Rhodan Neo Paket

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Also los, gehen wir zu Crest. Ich bin gespannt, wie er die Lage einschätzt.«

      Reginald Bull deutete unbestimmt nach oben – zur energetischen Kuppel. »Der Schirm wird halten, davon bin ich überzeugt. Und wenn die ganze Welt sich zusammentut und tausend Granaten oder Atombomben darauf abfeuert.«

      Rhodan schüttelte den Kopf. »Eine einzige Atombombe würde genügen«, sagte er hart. »Nicht, um den Schirm zu knacken, aber um auf der kompletten Welt Reaktionen hervorzurufen und ein atomares Chaos zu entfachen, in dem wir uns alle gegenseitig auslöschen. Hoffen wir, dass es so weit nicht kommen wird.«

      »Hoffnung allein wird uns nicht weiterbringen, Perry!« Bull beugte sich verschwörerisch vor; ein Sonnenreflex spiegelte sich auf der vor Schweiß glänzenden Kopfhaut und wirkte, als würde eine kleine Flamme zwischen den kurzen roten Haaren züngeln. Dann endete der absonderliche optische Effekt. »Verstehst du denn nicht? Wir müssen handeln! Nehmen wir die arkonidische Supertechnologie und zeigen denen dort draußen, was eine Harke ist! Wir müssen die Machtblöcke zur Vernunft bringen, indem wir ihnen demonstrieren, was ...«

      »Bleib ruhig«, unterbrach Rhodan. »Die Zeit wird kommen, und wir werden eine Möglichkeit finden, aber wir dürfen nichts überstürzen. Dies ist die Gelegenheit für die Menschheit, ihre Probleme zu lösen ... auch wenn sie noch nichts davon ahnt!«

      »Die Machthaber wollen das aber gar nicht wissen«, gab sich Bull überzeugt. »Das müsstest du ihnen schon einprügeln.«

      Dr. Eric Manoli, der schweigend neben ihnen im Schatten der STARDUST stand, nickte bestätigend. Clark Flipper saß etwas abseits am Boden, das Kinn auf beide Hände gestützt.

      Rhodan ließ den Blick langsam über seine drei Begleiter schweifen. Eine wichtige und gefährliche Mission hatte sie zusammengeführt und in diese Lage gebracht; nun stellte sich die Frage, wer dieser extremen Belastungsprobe gewachsen war und wer scheitern würde. Die Antwort schien auf der Hand zu liegen, aber man durfte Clark Flipper keineswegs aufgeben. Er war ein Astronaut, genau wie die anderen, und durch tausend Prüfungen gegangen. Doch auch eine stabile Persönlichkeit konnte zerbrechen, wenn der Druck zu groß war.

      »Dies alles bildet letztlich unser Tor zu den Sternen«, sagte Rhodan. »Die Arkoniden, das Geschehen auf dem Mond, die Begegnung mit Crest und Thora, und das ausgerechnet jetzt, wo die Erde einem Pulverfass gleicht, das schon an mehreren Enden brennt! Das ist kein Zufall!«

      »Die große Chance, ja?«, rief Flipper zu ihnen herüber. »Frieden für alle? Hochtrabende Worte und gewaltige Pläne! Aber wie willst du sie umsetzen?«

      Rhodan schwieg. Er ließ sich nicht in die Karten schauen. »Wir müssen abwarten.« Seine Stimme duldete keinen Widerspruch. »Egal, wie ihr die Lage beurteilt, in einem sind wir uns wohl einig. Dies sind historische Momente. Wir leben in aufregenden Zeiten, die alles verändern werden. Es fragt sich nur, in welche Richtung!«

      »Ich bin bereit, dir zu folgen«, sagte Reginald Bull. »Ich vertraue dir.«

      Rhodan ließ sich nicht anmerken, wie sehr die Worte seines alten Freundes ihn erleichterten. Natürlich wusste Bull genau, wie wichtig diese Unterstützung war – er hatte den Augenblick mit Bedacht gewählt und Rhodan konnte ihm nur zu seinem Taktgefühl gratulieren.

      »Ich vertraue dir ebenfalls«, betonte Dr. Eric Manoli.

      Clark Flipper schwieg.

      Immerhin widerspricht er nicht, dachte Rhodan. Aber kam das Schweigen nicht einem Widerspruch gleich? »Ich gehe zu Crest«, kündigte er an. »Es gibt einiges zu besprechen.« Damit hielt er die Diskussion für beendet.

      Mit weit ausholenden Schritten näherte er sich dem Eingang der STARDUST. Sein Blick eilte kurz an der Raumkapsel vorüber, in die schier endlose Wüste.

      Doch er sah nicht nur die trostlose Unendlichkeit, die ihn mit Pessimismus erfüllen wollte.

      Ihm offenbarte sich ein Potenzial, das weit über das hinausging, was alle anderen in dieser Umgebung sehen mochten.

      Er spürte einen Hauch von kosmischer Weite, einen Atemzug der Zukunft.

      Splitter der Entwicklung (1)

      Anonymer Internetblog »Alienfacers«:

      Offizielle Regierungseinschätzung des unbekannten Schreibers: ein harmloser Verschwörungstheoretiker. Weniger als 5000 Leser pro Monat. Von der aufkommenden Zensur dennoch blockiert und gelöscht, obwohl seit Jahren ähnliche Einträge unbeachtet blieben.

      Das folgende Posting stammt vom 21. Juni 2036; es tauchte nach der Löschung an mehr als hundert Stellen im Internet auf. Bis zur Landung der STARDUST in der Wüste Gobi wurde der Text von diesen Sekundärquellen insgesamt 8.003.065 Mal aufgerufen:

      »Das Leben zieht alle Register, um weiter zu bestehen.«

      Ich weiß nicht mehr, wo ich diesen Satz zuerst gelesen habe, aber er trifft genau zu. In diesen Tagen Ende Juni 2036 mehr denn je. Zumindest mehr, als unsere moderne Zivilisation es in ihrer verlogenen Geschichtsschreibung bislang festgehalten hat.

      Wir sehen uns als die Krone einer Entwicklung über Jahrmillionen hinweg an. Spätere Historiker werden darüber lachen. Dies ist eine düstere Zeit, egal wie sehr die offiziellen Medien es verschweigen. Ein Weltkrieg droht uns alle zu vernichten.

      Nein, ich muss es anders ausdrücken. Wir, alle Menschen der Welt, drohen uns gegenseitig zu vernichten, indem wir einen Weltkrieg entfesseln. Das entspricht eher den Tatsachen, wenn der Unterschied auch ein philosophischer sein mag.

      Doch wie schrieb ich es oben?

      Das Leben zieht alle Register, um weiter zu bestehen.

      Genau das geschieht in diesen Tagen. Denn was sich dort oben, dort draußen ereignet, ist nichts anderes als eine notwendige Entwicklung.

      Lacht mich ruhig aus, spottet, solange ihr wollt, ich bleibe dabei: Es muss sich alles genauso abspielen. Die Menschheit ist an einem toten Punkt angelangt, und darum muss sich das Leben einen neuen Weg suchen, um diese Krise zu überstehen.

      Dort draußen gibt es Außerirdische, das ist unumstößlich, und die Zeit, in der sie Kontakt aufnehmen, rückt immer näher. Ich schreibe das schon seit Jahren. Längst spitzt sich alles zu.

      Geheimnisvolle Mechanismen wirken und sorgen dafür, dass die Intelligenz im Universum überlebt. Viele nennen diese Wirkungskräfte auch heute noch »Evolution«. Ein überkommenes Modell, das dringend neu definiert werden muss. Es bezieht viel zu wenige Faktoren ein.

      Die Anzeichen sind überdeutlich. Schaut doch nur, seht hinauf in die Sterne. Blickt euch um!

      2.

      27. Juni 2036,

      wenige Stunden nach der Landung

      der STARDUST in der Wüste Gobi

      Das Fenster bot einen beinahe ungestörten Blick nach draußen. Die Sonne glänzte auf dem südchinesischen Meer, während die Macanesen rund um General Bai Jun Geld verloren.

      Eine Menge Geld.

      Im Kasino verschwand Tag für Tag – und Nacht für

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