Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania. Hubert Haensel

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Perry Rhodan Neo Paket 1: Vision Terrania - Hubert Haensel Perry Rhodan Neo Paket

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Geld schon seit exakt drei Minuten unterwegs.

      Er folgte ihr in die öffentlichen Bereiche des Kasinos. Als er die Tür von außen schloss, wurde ihm sekundengenau die Benutzungsgebühr von seinem hauseigenen Kredit abgezogen. Das spielte keine Rolle; er hatte in den letzten Stunden mehrere Zehntausend gewonnen.

      Zurück am Spieltisch, wechselte er einen raschen Blick mit seinem Adjutanten He Jian-Dong. Dieser zog kaum merklich die linke Augenbraue hoch, scheinbar nur ein Spieler wie alle anderen auch. Keiner wusste, dass sie zusammengehörten.

      »Die Vier«, vermeldete der Croupier in diesem Augenblick. »Und die Acht. Gefolgt von der Fünfzehn.«

      Drei Zahlen waren bekannt, den Regeln des Trade-Spiels zufolge konnten nun die neuen Einsätze erfolgen. He Jian-Dong hatte alles vorbereitet und gab dem General das verabredete Zeichen.

      Ein Raunen machte sich breit, als Bai Jun einen Chip im Wert von dreißigtausend Einheiten auf das Feld mit der Sechzehn legte.

      »Aber ...«, begann der Croupier.

      »Zieht die Bank einen Rückzug in Erwägung?«, fragte der General und setzte weitere Zehntausend auf die Dreiundzwanzig.

      Der macanesische Spielleiter zögerte keine Sekunde lang. »Selbstverständlich nicht.«

      He Jian-Dong warf Tausend auf die Zweiundvierzig. Die Einsätze der übrigen Spieler beachtete Bai Jun nicht. Ihr Beobachtungs- und Täuschungsspiel war zu perfekt; sein Adjutant und er waren seit Jahren aufeinander eingespielt. Noch kein Kasino hatte ihnen einen Betrug nachweisen können.

      Alle offenbarten ihre Karten.

      »Sechzehn«, kombinierte der Croupier. »Dreiundzwanzig.« Sein Gesicht wurde etwas bleicher. Das Haus verlor soeben ein Vermögen. »Und Zweiundvierzig.«

      He Jian-Dong lachte, als habe er das Ergebnis nicht schon im Vorfeld genau gekannt.

      Die beiden Gewinner nahmen hohe Wertchips entgegen.

      »Sie sind ein noch glücklicherer Sieger als ich«, sprach He Jian-Dong ihn wie einen Fremden an.

      Bai Jun stutzte. Eine Kontaktaufnahme vor Verlassen des Kasinos war in höchstem Maß ungewöhnlich. He Jian-Dong war allerdings ein fähiger Soldat und Mitarbeiter; er musste einen guten Grund für sein ungebührliches Verhalten haben. »Nur das Risiko bringt den Sieg«, sagte er deshalb.

      Sein Adjutant verneigte sich leicht und steckte ihm eine Nachricht zu. Der General las die beiden Worte auf dem Zettel. Kasino verlassen.

      Schon ging He Jian-Dong scheinbar hochzufrieden mit dem Verlauf des Spiels zur Kasse, um seinen Gewinn in Bargeld zu wechseln.

      Der General wartete eine angemessene Zeitspanne ab, nahm Glückwünsche entgegen, verabschiedete sich höflich und folgte dann seinem Adjutanten. Etwas Wichtiges musste geschehen sein, und das wenige Minuten vor Abschluss dieses entscheidenden Teils der Mission. Er warf einen Blick auf die Uhr über dem Ausgang. Das Geld musste jeden Augenblick auf dem Konto seiner Informantin eingehen, und zweifellos beobachtete sie den Stand ihrer Finanzen genau. Also würde sie sich in Kürze über das Pod bei ihm melden.

      Bai Jun löste seinen Gewinn ein, nahm zehn Prozent davon in bar entgegen und reichte es dem Bediensteten, der dieses überaus großzügige Trinkgeld mit Erstaunen anstarrte. Den Rest ließ er auf sein Konto in der neutralen Finanzenklave Japan transferieren.

      Vor dem Gebäude wartete He Jian-Dong auf einem Steg auf ihn, der weit in die Bucht reichte. Das hufeisenförmig gebogene Kasino warf einen dunklen Schatten auf das Wasser.

      Der General blickte auf das Gewimmel aus Brücken und miteinander vertäuten Hausbooten. Nur ein kleiner Teil des Hafens war für derartige Besiedlung freigegeben, ein Entgegenkommen der Regierung von Macau. In dieser schwimmenden Stadt blühte der Schwarzmarkt und Drogenhandel ebenso wie billige Prostitution, sodass viele Gewinner des Kasinos ihr Geld wieder verprassen konnten. Nicht wenige erkrankten dabei oder verschwanden für immer in den Fluten unter dieser zweiten Kommune, wie sie landläufig genannt wurde. In Bai Juns Augen war dies das eigentliche Glücksspiel in Macau – mit dem Einsatz des Überlebens.

      »Ich habe eine Nachricht erhalten«, sagte He Jian-Dong und tippte an sein Ohr. Ein ständiger Funkempfänger befand sich in der Muschel, über die er dauerhaft mit dem Netz verbunden war.

      »Ein Befehl?«

      Sein Adjutant bestätigte. »Eine noch wichtigere Mission. Die Invasion Taiwans wird bis auf Weiteres abgebrochen.«

      »Also schickt man mich in die Gobi.«

      He Jian-Dong musterte ihn verblüfft. »Woher ...«

      »Welchen Ort könnte es sonst geben, an dem ich gebraucht werde? Selbstverständlich sendet man mich zum Landeplatz der STARDUST und dieses Außerirdischen.« General Bai Jun sah, wie sich eine fette Hure aus dem billigen Blechaufbau eines Hausbootes schob. Ihre linke Brust war entblößt, ein Striemen zog sich darüber. Wie gerne ließ er all das hinter sich. »Gehen wir!«, sagte er.

      Splitter der Entwicklung (2)

      Professor Dr. Dr. Hermann Langke, Lehrstuhl für Soziale Kompetenz und Virales Network-Marketing der Universität New York, in seiner Vorlesung, zwei Tage vor der Landung der STARDUST in der Wüste Gobi:

      »Nehmen Sie nur das Beispiel dieses Internetblogs – ich blende Ihnen hier ein Bild aus dem Cache ein. Sie werden es aktuell nicht mehr im Netz finden. Sie erkennen zweifellos auf den ersten Blick die erschütternde Laienhaftigkeit am Design des Titelschriftzugs. Alienfacers. Ein einfallsloser Name für einen amateurhaften Blog mit verschwörungstheoretischen Inhalten, wie es viele gibt.

      Bedeutungslos. Zumindest bis vor Kurzem. Allein die Tatsache, dass ich es in meiner Vorlesung erwähne, hebt es aus dieser Bedeutungslosigkeit heraus.

      (Eine genau bemessene Pause für das Gelächter der Studenten.)

      Warum also erzähle ich Ihnen davon?

      Nun, ganz einfach. Es wurde von der ... lassen Sie es mich aussprechen, das unerwünschte Wort, über das wir lang und breit diskutieren könnten, wenn wir nur wollten ... also, es wurde von der Zensur gelöscht. Vorher hat kaum jemand diesen Blog wahrgenommen. Nun ist das Netz voll mit Textauszügen dieses anonymen Autors. Es lassen sich schon jetzt deutliche Anzeichen feststellen, dass er zu einer Märtyrerfigur stilisiert wird.

      Eine Auswirkung der Zensur?

      Ja und nein. Es spielen viele Faktoren hinein, die eine einmalige Situation erschaffen. Zweifellos ist der wichtigste dieser externen Faktoren die Rückkehr der STARDUST von ihrer Mondmission. Ich muss Ihnen ja nichts erzählen über die Berichterstattung, und erst recht nicht über die fehlenden Details inmitten des modernen und freien Journalismus' unserer Tage.

      Typisch für die Kommunikationsweise eines solchen Internetblogs ist der Anspruch auf Faktizität, ohne Quellen zu nennen. Oft belächelt und doch ernst zu nehmen? Das ist die Frage, die sich seit einigen Jahrzehnten und heute mehr denn je stellt.

      Was, meine Damen und Herren, würde geschehen, wenn ich mich nun in meiner Eigenschaft als ehrenwerter Professor dieser Universität vor Sie hinstelle und behaupte, dass ich genau wisse, was dort draußen in der Gobi vor sich geht? Wenn ich Ihnen sage, dass ich über Quellen verfüge, die beweisen, dass dies alles im Zusammenhang

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