In Liebe und Hass - Fioria Band 3. Maron Fuchs
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„Dann haben wir ja Zeit. Guten Appetit!“, wünschte ich ihm.
Beim Essen ließ ich meinen Blick schweifen. Renia war wirklich eine schöne Gegend. Wir hatten uns ein gutes Dorf ausgesucht, nicht zu groß und nicht zu klein. Fionas Reiseführer hatte dabei sehr geholfen. Manchmal erinnerte mich diese friedliche Atmosphäre an Windfeld, was mich dann ein wenig wehmütig machte. Denn ich musste immer wieder an meine Arbeit als Ranger und meine lieben Kollegen denken. An all das, was ich hinter mir gelassen hatte.
„Takuto“, meldete sich Lloyd plötzlich zu Wort.
Ich wirbelte zu ihm herum, verdattert starrte ich ihn an. „Was?“
„Wie wäre es mit Takuto?“
Ich runzelte die Stirn. „Hä?“
„Für unseren Sohn.“ Er lächelte mich an. „Takuto würde doch zu ihm passen.“
Takuto! Der Name, den ich benutzt hatte, während ich als männlicher Ranger aufgetreten war, mein alter Deckname. Auf diese Idee konnte auch nur Lloyd kommen. Gerührt erwiderte ich sein Lächeln. „Dir würde der Name wirklich gefallen?“
Er nickte. „Ja. Schon allein, weil du ihn immer benutzt hast.“
„Aber als Ranger hast du mich doch gehasst“, wandte ich ein.
Er hob mein Kinn mit Daumen und Zeigefinger an. „Weil ich da noch nicht wusste, wer du wirklich bist.“
„Und weil ich dich unbedingt verhaften wollte“, kicherte ich und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, woraufhin mich Lloyd näher an sich zog, um aus dieser sanften Geste eine leidenschaftliche zu machen.
Als wir uns voneinander lösten, lehnte er seine Stirn an meine. „Also, was sagst du dazu?“
„Mir würde der Name gefallen“, gab ich zu. „So heißt immerhin die Hauptfigur aus meinem Lieblingsbuch.“
„Dann wird er Takuto heißen.“
„Oh, Lloyd, ich freu mich so“, jubelte ich und umarmte ihn fest. Vor etwa vier Monaten hatte ich kaum daran geglaubt, wirklich glücklich werden zu können. Doch mit meinem Freund war ich es. Auch wenn unser Kind ungeplant gekommen war, ich freute mich riesig darauf.
„Ich mich auch“, flüsterte er, als er mich fest an sich drückte.
„Lloyd? Mia? Was macht ihr denn hier?“, rief eine bekannte Stimme.
Wir lösten uns voneinander, um aufzublicken. „Quirin! Hallo“, begrüßte mein Freund ihn. „Verbringst du deinen freien Tag wohl mit Freunden im Park?“
„Nein, meine Freunde machen heute einen Ausflug in die Stadt“, erzählte der Junge sichtlich deprimiert. Er spielte mit dem schmutzigen Ball in seiner Hand herum. „Papa hat mir nicht erlaubt mitzufahren ... Aber ich wollte nicht den ganzen Tag daheim sitzen.“
Ich verzog das Gesicht. „Verständlich. Hast du vielleicht Hunger? Wir haben noch ein Sandwich und etwas Obst.“
„Darf ich?“, fragte er begeistert.
„Klar, setz dich doch“, schlug ich vor.
„Ihr seid die Besten!“, jubelte er und schnappte sich das Sandwich, nachdem er auf der Decke Platz genommen hatte. „Spielt ihr nachher mit mir Fußball?“
„Äh, ich glaube nicht, dass Mia Fußball spielen sollte“, wandte Lloyd ein.
„Ein bisschen Bewegung schadet mir doch nicht“, entgegnete ich. „Ich muss ja nicht gleich Vollgas geben.“
„Super!“, freute sich Quirin. „Das wird toll!“
„Du kannst einfach nicht Nein sagen“, seufzte Lloyd.
„Jetzt gönn’s ihm doch“, flüsterte ich. „Er durfte nicht mal mit seinen Freunden wegfahren.“
„Ich gönn’s ihm, ich mach mir nur Sorgen um dich. Um euch.“
„Keine Panik.“ Ich drückte seine Hand. „Ist alles in Ordnung.“
Nachdem Quirin sein Sandwich aufgegessen hatte, flatterten ein paar Farbfalter um mich herum. Ich lächelte sie an, dann stand ich ein wenig umständlich auf.
„Los geht’s!“, rief der Junge. „Die beiden Bäume sind das Tor.“
Nach einer guten Stunde, von der ich keine halbe mitgespielt hatte, hörten wir auf. Lloyd musste sich auf den Weg zur Arbeit machen. „Wir sehen uns morgen Nachmittag. Ich hol dich von der Praxis ab“, verabschiedete er sich und umarmte mich.
Ich schmiegte mich an ihn. „Du wirst mir fehlen“, seufzte ich. „Bis morgen.“ Er würde erst nach Hause kommen, wenn ich schon in der Animaliaarztpraxis war. Also sahen wir uns frühestens nach meiner Arbeit.
Wir küssten uns, dann trennten sich unsere Wege. Ich ging mit Quirin zu den Reihenhäusern, die wir bewohnten, Lloyd marschierte zum Krankenhaus. „Willst du noch mit zu mir kommen, Mia?“, fragte der Junge unterwegs. „Mama würde sich bestimmt freuen. Vielleicht macht sie auch wieder einen Nachtisch.“
Ich schmunzelte. „Das ist lieb von dir. Aber ich kann doch nicht einfach ohne Einladung zu euch kommen.“ Außerdem hatte ich keine Lust auf zwei Abende mit Elly und Burkhard hintereinander ...
„Bitte“, quengelte Quirin. „Wir können Mama doch fragen. Sie hat bestimmt nichts dagegen.“
Ich strich mir über die blonde Perücke. „Ja ...“, seufzte ich. Vielleicht hatte Lloyd recht und ich konnte nicht Nein sagen. Quirin tat mir so leid.
Also blieb ich noch eine gute Stunde bei ihm daheim. Elly freute sich sehr über meinen Besuch, Burkhard war zum Glück nicht da, was die Atmosphäre sehr entspannte. Als es dunkel war, verabschiedete ich mich aber. Immerhin wollte ich noch zwei Briefe beantworten, außerdem die Perücke und die Kontaktlinsen loswerden.
Daheim angekommen legte ich meine Tarnung ab und duschte mich erst mal. Nachdem ich meine Haare geföhnt und meinen Schlafanzug angezogen hatte, setzte ich mich mit Stift und Papier an den Esstisch. Zuerst antwortete ich Fiona und Nico, berichtete vom Ergebnis des heutigen Ultraschalls. Danach schrieb ich Melodia und meinen anderen Freunden aus Windfeld. Ein paar tröstende Worte für Jakob und Haru, ansonsten nur allgemeiner Smalltalk.
Wie immer. Bisher hatten Melodia und ich kein Wort über die Ereignisse zwischen Rangern und Schattenbringern gewechselt. Aber seit Elly gestern Abend erwähnt hatte, was für schlimme Dinge passierten, war ich doch ein wenig neugierig.
Heftig schüttelte ich den Kopf. Dieses Leben lag hinter mir! Ich war kein Ranger mehr. Ich wollte nichts mit diesem Krieg zu tun haben. Meine Entscheidung stand fest. Um nicht nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen zu fragen, packte ich die beiden Briefe schnell in Umschläge.
Ich holte mir ein Glas Apfelschorle, dann lief ich die Treppen hoch ins Schlafzimmer. Es war spät geworden und morgen musste ich früh aufstehen. Doch als