Die sexuellen Gefälligkeiten der Lady Julie | Erotischer Roman. Johanna Söllner

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Die sexuellen Gefälligkeiten der Lady Julie | Erotischer Roman - Johanna Söllner Erotik Romane

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lasse meine zweite Hand wieder nach unten gleiten und greife nach meiner Pforte. Ich ziehe meine Schamlippen weit auseinander. So, dass er tief in mein Innerstes blicken kann. Und dann lasse ich meine Finger wieder hineingleiten. Mit meiner unschuldigsten Miene sage ich zu ihm:

      »Hallo David. Alles in Ordnung?«

      Er gluckst immer noch vor sich hin und antwortet, wobei er den Blick nicht von meiner Scham abwenden kann.

      »Ja, das Gröbste liegt hinter uns. Das Unwetter flaut langsam ab. Es wird zwar noch ein paar Stunden recht ruppig sein, aber die eigentliche Gefahr ist vorbei. Ich wollte nur mal kurz nach dir sehen und mich erkundigen, wie es dir geht. Aber wie ich feststelle, brauche ich mir um dich keine Sorgen zu machen. Du bist schon eine geile Braut, Engländerin. Fickt sich hier einfach einen runter, während wir einen der stärksten Stürme abreiten, den ich je erlebt habe. Aber ich muss wieder nach oben. Lass dich nicht stören. Viel Spaß weiterhin.«

      Mit diesen Worten drückt er mir einen dicken Kuss auf die Lippen. Er ist nass. Er ist intensiv und er schmeckt nach Salz und nach Meer. Mein ganzer Oberkörper ist feucht von ihm und doch bin ich glücklich. Ich sinke in die Kissen und wickle mich in das Bettzeug. Ich bin froh, meinen Körper so bewusst spüren zu dürfen. Ich will mich jetzt nicht länger selbst befriedigen, meinen nächsten Orgasmus soll mir mein Kapitän bescheren. Denn das ist gewiss: Er hat sich eine Belohnung verdient und meine Knospe wartet schon darauf, von ihm gepflückt zu werden.

      ***

      Als ich aus meinem Schönheitsschlaf erwache, scheint draußen die Sonne. Das Meer zeigt sich zwar noch bewegt und es weht ein frischer Wind, aber der Sturm ist vorbei. Die nächsten Tage vergehen wie im Flug. Doch es sind nicht die Tage, die sich mir ins Gedächtnis einprägen. Es sind die Nächte. Die Nächte mit ihm. Als wir wieder gemeinsam nach heldenhafter Bettakrobatik ermattet und glücklich nebeneinander liegen, dreht er sich plötzlich mit ernstem Gesicht zu mir her.

      »Engländerin ... Wir erreichen morgen Haifa.«

      Mich durchfährt es wie ein Blitz. Durch das pralle Leben, das ich hier an Bord genießen durfte, habe ich vollkommen verdrängt, dass wir irgendwann einmal ankommen werden. Dass ich dann meine Reise fortsetzen werde und dass dies Trennung bedeutet. Trennung von ihm.

      »Weißt du, Engländerin ... Warum bleibst du nicht einfach hier? Hier bei mir an Bord. Ich ...«

      Er stockt. Ich sehe in sein Gesicht und in seinen Zügen zuckt es. Sanft streichle ich ihn.

      »Pst ... Rede nicht weiter ... Ich weiß, was du sagen willst. Mir geht es genauso. Ich würde am liebsten alles fahren lassen und hier bei dir bleiben. Doch ich möchte weiter. Ich möchte die Welt sehen. Verstehst du das?«

      Ein langes Schweigen. Dann ...

      »Ja, ich glaube schon. Ich bin ja selbst nie irgendwo richtig zu Hause. Ich kenne all die Häfen rund ums Mittelmeer und darüber hinaus. Kann nie irgendwo lange bleiben, weil es mich weitertreibt. Ja, Engländerin. Ich glaube, ich verstehe. Es gibt Zeiten, wo man einfach bestimmte Dinge tun muss. Dinge, für die es eine Zeit im Leben gibt. Gelegenheiten, die man nicht verpassen darf. Ich verstehe, dass du weiter möchtest. Auch wenn es schwerfällt. Aber versprich mir eines: Wenn deine Neugierde gestillt ist. Mein Kontor ist hier in Haifa. Schreib mir. Sie werden dir sagen, wo du mich findest. Dann komm zurück zu mir.«

      Ich nicke. »Ja, ja, David. Das mach’ ich ...«

      Er reißt sich los ... wirft sich sein Hemd über und zieht die Hose an. Murmelt etwas, das so ähnlich wie »Muss auf Wache« klingt und stürmt aus dem Raum. Ich bleibe allein zurück. War das jetzt richtig? Wie ist das? Ich und David? Klar, was den Sex betrifft, ist das unübertroffen. Einmalig. So wie wir beide harmonieren. Aber ist das Liebe? Ist das mehr? Ich habe es ihm angesehen. Von seiner Seite aus vermutlich schon. Aber ich? Bin ich schon so weit? Ich bleibe schwermütig liegen.

      ***

      Meine Stimmung wird auch nicht besser, als wir am nächsten Morgen Land sichten und kurz darauf in Haifa anlegen. David scheint mir aus dem Weg zu gehen. Ich sehe ihn hierhin rennen und dorthin rennen. Immer Befehle für seine Leute rufend. Gehört das zum normalen Chaos, wenn ein Schiff ankommt? Ich weiß es nicht. Dann sehe ich James zum ersten Mal wieder, seit wir Marseille verlassen haben. Er ist rußig und ölig, aber offenbar mit sich selbst sehr zufrieden. Ich ahnte gar nicht, welche ungeahnten Fähigkeiten in ihm stecken. Schließlich packen wir unsere Sachen und bereiten uns darauf vor, von Bord zu gehen. Doch von David müssen wir uns schon noch verabschieden. Nur wo steckt er? Endlich treiben wir ihn auf. Er verabschiedet sich herzlich von James und dann drückt er auch mir die Hand. Ein Blick in sein Gesicht sagt mir, wo der Hase im Pfeffer liegt. Liebeskummer. Ganz schwerer Fall von Liebeskummer. Ich schiebe seine Hand zur Seite und lege meine Arme um ihn.

      »Na, komm schon, alter Brummbär. Mach’s mir nicht so schwer. Du weißt doch, dass du mir nicht gleichgültig bist. Ich brauch’ nur noch ein wenig Zeit, um mir über einiges klar zu werden. Ich weiß ja, wo ich dich erwischen kann.«

      Und nach diesen Worten gebe ich ihm vor allen Leuten einen dicken und heftigen Kuss. Erst sträubt er sich noch, doch dann erwidert er heftig meine Zärtlichkeit.

      »Julie ... liebe Julie.«

      Hab’ ich mich da verhört? Er hat mich soeben Julie genannt?

      »Julie ... Pass bloß auf dich auf und dann komm wieder. Komm zurück zu mir.«

      Statt einer Antwort drücke ich ihn heftig an mich und diesmal bin ich es, der sich losreißen muss.

      »Wo willst du jetzt hin?«

      »Ich will nach Jerusalem.«

      »Das liegt aber nicht gerade auf dem Weg zum Persischen Golf.«

      »Nein, das nicht. Aber ich möchte Jerusalem einfach sehen. Betrachte es als eine kleine Buße für all die Untaten, die ich mit dir vollbracht habe.«

      Doch sein Gesichtsausdruck bleibt ernst und er schüttelt den Kopf.

      »Keine gute Idee, Engländerin ... Jerusalem ist ein Hexenkessel, der immerzu unter Dampf steht. Ständig gibt es Unruhen. Jeder zofft sich mit jedem. Die Juden mit den Christen. Die Christen mit den Moslems, und wenn das nicht reicht, dann die Christen und Moslems jeweils in ihren Glaubensrichtungen untereinander. Dazu die türkischen Statthalter, die korrupt sind bis in die Knochen. Deine Landsmänner mischen auch noch fleißig mit, ebenso wie die Franzosen, obwohl man meinen sollte, die hätten gerade ein paar andere Sorgen. Bitte, um deiner Sicherheit willen. Lass es gut sein mit Jerusalem. Ein Bekannter von mir bereitet eine große Karawane vor. Über Damaskus und Palmyra nach Bagdad. Da bist du sicher. Und von Bagdad aus bist du über den Tigris im Nu am Golf.«

      »Danke für dein Angebot ... Aber ich möchte wirklich erst Jerusalem sehen.«

      »Sag mal, sind alle Engländerinnen so dickköpfig wie du? Gut, aber du wirst mich dann nicht daran hindern, dich zu begleiten. Ich zeige dir Jerusalem und dann pack’ ich dich zu Scheich Isaak auf die Karawane nach Bagdad.«

      Schicksalsergeben hebe ich die Hände zum Himmel, obwohl ich innerlich unendlich dankbar dafür bin, dass mir auf diese Weise noch ein paar weitere Tage mit diesem wunderbaren Mann vergönnt sein werden.

       JERUSALEM, NOVEMBER 1870

      Da liegt sie. Die heilige Stadt Jerusalem. Asch-Scharif, wie die Araber sie nennen. Jeruschalajim, wie die Juden sie bezeichnen.

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