Sex auf Abwegen | Erotischer Roman (Erotik, Betrug, Dominanz, Verführung). Mary Cordis

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Sex auf Abwegen | Erotischer Roman (Erotik, Betrug, Dominanz, Verführung) - Mary Cordis Erotik Romane

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ich wie ein waidwundes Reh verloren auf dem riesigen Parkplatz von Millburn. Es dauert eine ganze Weile, bis ich in der Lage bin, in meinen kleinen Pontiac zu steigen. Der Dackel begrüßt mich freudig. Das Alleinsein scheint ihm nichts ausgemacht zu haben. Ich befreie ihn aus seiner Tasche und nehme ihn auf den Schoß. So bleibe ich und streichle ihn gedankenverloren.

       Kapitel 5

      In der untergehenden Herbstsonne fahre ich langsam durch die bunte Blätterpracht nach Hause. Mein Unterleib ist so wund, dass es mir schwerfällt, ruhig auf meinem Hintern zu sitzen. Die Popoheizung verschafft mir auch keine Linderung. Der Dackel schläft beruhigt neben mir. Ich fühle mich wie berauscht, so, als hätte ich eine Flasche Champagner allein ausgetrunken. Der dichte Verkehr erfordert jedoch meine ganze Konzentration. Ich kann mir keine Unaufmerksamkeit erlauben. Im Radio suche ich einen Sender mit klassischer Musik. Das beruhigt meine Nerven etwas. Trotzdem kehren die Gedanken immer wieder zu dem Mann zurück, der mich gerade vernascht hat. Obwohl ich genau das von ihm wollte, bin ich doch etwas irritiert. Unser erstes Zusammensein hatte ich mir irgendwie romantischer vorgestellt. Trotzdem, es war super! Ich befürchte nur, dass ich danach süchtig werde und immer mehr davon haben will. Wie soll ich denn die nächsten Tage überstehen? Genau das will ich nicht. Ich will nicht von irgendeinem Gefühl oder einem Mann abhängig sein. Ich will die Affäre steuern. Aber ich glaube, es ist schon zu spät.

      Mein Handy schnurrt. Eine SMS. Ich halte bei der nächsten Möglichkeit am Straßenrand an und schaue auf das Display. Von ihm: »Meine Königin, Du bist eine Wucht! Ich freue mich schon auf das nächste Mal.«

      »Lass mich nicht so lange warten. Ich vergehe jetzt schon vor Sehnsucht nach Dir«, antworte ich.

      Ich fädele mich wieder in die Schlange der Pendler ein und fahre mit dem Strom nach Süden. Der Herbstwind treibt die Blätter von den Bäumen. Es sieht aus, als würde ein Farbenregen auf uns herniedergehen. In diesem Jahr kommt mir die Verfärbung des Herbstlaubes so intensiv vor wie noch nie. Ich kann gar nicht genug davon sehen.

      ***

      Zu Hause angekommen, zwänge ich mich in meine enge ­Jacke. Mein Mann soll nicht die zerrissene Bluse sehen. Es ist seine Lieblingsbluse. Er hat sie mir bei einem Bummel durch Barcelona im vergangenen Sommer gekauft.

      Unser Nachbar und mein Mann stehen am Zaun zusammen und unterhalten sich angeregt. Ein seltener Anblick. Jetzt kann ich nicht einfach ins Haus gehen, sondern muss zumindest den Nachbarn begrüßen.

      Er ist Künstler, kommt aus Mexiko und leidet gelegentlich unter Verfolgungswahn, was ich schon mehrfach zu spüren bekommen habe. Ich gehe über die Straße und reiche ihm zur Begrüßung die Hand.

      »Hallo Schatz«, begrüße ich meinen Mann freundlicher als sonst. In der Öffentlichkeit ist man ja immer netter als zu zweit, denke ich. Mein freundliches Verhalten wird ihm deshalb wohl nicht auffallen. Von ihm kommt nur ein kurzes, tiefes Brummen, das eine Begrüßung sein soll.

      Der zweijährige Sohn unseres Nachbarn schaut durch den Zaun zu mir herauf. Ich beuge mich herunter und sehe in große haselnussbraune Augen, die mir aus einem rundlichen Kleinkindergesicht entgegenlachen. Ist der süß! Der Kleine geht ein Stück zur Seite und schaut durch eine andere Öffnung im Zaun und grinst mich an. Ich mache es ihm nach. Ein kleines Spiel entwickelt sich zwischen uns und so muss ich mich nicht an dem Gespräch zwischen den Männern beteiligen, die sich aufgeregt über die letzten Sportergebnisse unterhalten. Das ist mir in meinem jetzigen Zustand zu hoch.

      Schließlich verabschieden wir uns und zum hundertsten Mal verspricht unser Nachbar, uns bald mal zum Essen einzuladen. Früher hätte ich mich über so eine Ankündigung geärgert, weil ich genau weiß, dass es bei der Ankündigung bleibt. Jetzt aber lässt es mich völlig kalt.

      Ich gehe durch unseren wunderschönen Garten. Auf den Wegen liegen welke Blätter. Unser Anwesen ist wirklich schön. Mir fallen auf einmal Dinge auf, die ich sonst gar nicht so wahrgenommen habe. Hat das etwa was mit meinem beglückten Zustand zu tun?

      Summend bereite ich das Abendessen zu. Ich fühle mich glücklich. Keine Spur von schlechtem Gewissen. Ich versuche nicht einmal, meinen Zustand zu verbergen. Meinem Mann fällt das eh nicht auf. Er ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Aus seinem Hobbyraum dringt Musik von Amy Mc Donald.

      ***

      Nach den Nachrichten nervt mein Mann mich wieder mit seiner üblichen Sucherei.

      »Hast du meine Jacke und meinen Autoschlüssel gesehen?«

      »Nein, habe ich nicht«, antworte ich gefühlte tausend Mal.

      »Das gibt es doch gar nicht. Ich hatte meine Jacke auf den Stuhl im Esszimmer gehängt. Und der Schlüssel ist in der Tasche.«

      Darin klingt für mich der leise Vorwurf, dass ich aufgeräumt hätte. Er weiß genau, dass ich es hasse, wenn er alles herumliegen lässt. Ich bin ein Ordnungsfanatiker. Bei mir muss alles an seinem Platz sein.

      »Die Jacke hängt doch über dem Stuhl. Mach mal deine Augen auf.«

      »Das ist die Gartenjacke«, kommt es gereizt zurück.

      »Wann hast du die Jacke zum letzten Mal angehabt?«

      »Als ich zur Bank gefahren bin.«

      »Und was hast du dann gemacht?«

      »Dann war ich im Garten.«

      »Da hast du deine Gartenjacke angehabt, richtig?«

      »Hm, denke schon.«

      Ich gehe auf die Terrasse. Dort hängt die Jacke. Der Autoschlüssel liegt auf dem Tisch. Ich schnappe mir beides, gehe zu ihm zurück und werfe erst die Jacke, dann die Schlüssel auf den Tisch. »Hier! Mach das nächste Mal deine ...« Mir fällt der Ausdruck ein, den meine Töchter immer anstelle von Augen benutzen. »... Glotzkorken auf!«

      Er blickt verwirrt auf seine Jacke, dann zieht er sie kurzentschlossen über und sagt: »Ich geh noch mal ins ›Ruperts‹.«

      »Na prima, dann sitze ich wieder allein zu Hause.«

      »Du kannst ja mitkommen«, bietet er mir großzügig an.

      »Du weißt ganz genau, dass ich diese Kneipe hasse. Da stinkt es nach Rauch und ranzigem Fett. Es ist so laut da drin, dass man sich sowieso nicht unterhalten kann. Außerdem brauche ich diese blöden Dummschwätzer nicht.«

      »Du hast auch an allem etwas auszusetzen«, brummt mein Mann und geht in den Flur.

      »Habe ich nicht. Aber wir könnten ja auch mal wieder was Gemeinsames machen«, schlage ich stattdessen vor.

      »Geht die alte Leier schon wieder los. Ich kann es nicht mehr hören!« Wütend verlässt er das Haus.

      Ich lasse ihn ziehen und wünsche ihm sogar noch viel Spaß. Das geht schon seit Jahren so. Als mein Mann noch berufstätig war, habe ich mit meinen Kindern allein zu Hause gesessen. Jetzt ist er Rentner und ich sitze mit meinem Dackel allein zu Hause. Wir ticken einfach nicht gleich. Ich liebe Kunst, Konzerte, Theater, gute Filme. Er liebt Männergespräche in der Kneipe, Pilze sammeln und Angeln. Komisch, dass man es dann über fünfundzwanzig Jahre miteinander aushalten kann ...

      Das Einzige, was wir wirklich beide lieben, sind Reisen in ferne Länder. In den Wochen, wo wir gemeinsam unterwegs sind und andere Kulturen erkunden,

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