Sex auf Abwegen | Erotischer Roman (Erotik, Betrug, Dominanz, Verführung). Mary Cordis
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Читать онлайн книгу Sex auf Abwegen | Erotischer Roman (Erotik, Betrug, Dominanz, Verführung) - Mary Cordis страница 7
Ich verziehe mich mit meinem Dackel auf die Couch und nehme mein Buch zur Hand. Aber ich kann mich nicht konzentrieren und lege es wieder weg. Stattdessen nehme ich meinen Dackel und beginne, ihn ausgiebig zu kraulen.
Ich schließe die Augen und träume von meinem Lover. Stahlblaue Augen fixieren mich. Hände streichen zärtlich über meinen Körper. Mir wird heiß. Zwischen meinen Beinen fängt es an zu kribbeln.
»Komm zu mir. Leg dich auf mich. Ich will dich spüren, ganz tief in mir.«
Mein Traummann ist so real. Ich habe das Gefühl, als wäre er hier bei mir im Wohnzimmer. Ich spüre wieder seine Küsse auf meinem Hals und meinen Brüsten. Ich bin kurz davor zu kommen, als das Telefon läutet. Keuchend schrecke ich hoch und haste an den Apparat.
Die Nummer meiner ältesten Tochter erscheint auf dem Display. Mist! Ich habe doch glatt vergessen, sie anzurufen. Sie hat morgen Geburtstag und wir wollen den Tag miteinander verbringen.
»Hallo, mein Schatz«, melde ich mich immer noch schnaufend am Telefon.
»Hi Mum, wo habe ich dich denn jetzt hergeholt?«
»Ich war gerade auf der Kellertreppe«, erfinde ich schnell eine Ausrede. Sie wird in Ohnmacht fallen, wenn ich ihr von meinem Traum erzähle. Meine Töchter machen da keine Ausnahme. Sie wollen über unser Sexleben nichts wissen.
Wir telefonieren eine halbe Stunde und machen einen Plan für den nächsten Tag. Ich freue mich schon darauf, sie wiederzusehen. Sie hat sich zu einer intelligenten jungen Frau entwickelt, mit der man sich hervorragend unterhalten kann. Ich bewundere sie dafür, wie stringent sie ihr Leben plant. Sie lebt so, wie ich es immer gern getan hätte. Von ihr kann ich noch so manches lernen.
Ich kehre auf die Couch zurück. Der Dackel dreht sich auf den Rücken, macht die Beine breit und brummt mich an. Seine Augen blitzen mich frech an. Er will weitergestreichelt werden. Dieses kleine Mistvieh will doch tatsächlich das Gleiche wie ich; es will vernascht werden. Dieses Hündchen bringt mich zum Lachen und mir meine gute Laune zurück, die allerdings empfindlich gestört wird, als mein Mann nach Rauch und Fett riechend um einundzwanzig Uhr in der Tür erscheint. Ich blicke ihn wütend an. Er weiß ganz genau, dass ich diesen Zustand hasse. Ich erinnere mich an den Rat, den mir meine Tochter kürzlich gegeben hat:
»Mum, du musst es ihm auch mal sagen und nicht immer nur still erdulden. Krach gibt es so oder so.«
Also nehme ich meinen ganzen Mut zusammen und sage: »Zieh bitte deine stinkenden Klamotten aus! Ich mag es nicht, wenn du nach Bier und Schnaps riechst. Und ranz mich nicht an oder ich schlafe heute Nacht im Gästezimmer!«
Ich bin selbst überrascht über meinen festen Ton.
Mein Mann verzieht sich beleidigt ins Bad. Aber er legt nicht nur seine Kleidung ab, er geht sogar unter die Dusche und putzt sich anschließend die Zähne.
»Nun zufrieden?«, fragt er mich gereizt.
»Schon besser.« Ich bin zufrieden.
Eine halbe Stunde später sitzen wir gemeinsam auf der Couch. Im Fernsehen läuft eine Talkshow. Der Dackel schnarcht friedlich zwischen uns. Meinem Mann fallen immer wieder die Augen zu und ich denke an meinen wunderbaren Liebhaber.
Kapitel 6
Die nächsten Tage vergehen wie im Flug. Am Freitag erlebe ich einen wunderschönen Tag mit meiner Tochter an ihrem vierundzwanzigsten Geburtstag. Wir gehen gemeinsam bummeln und am frühen Abend ins Kino. Der Film ist allerdings schwere Kost und wir wissen nicht so recht, wie wir die Handlung deuten sollen.
Danach stößt meine jüngste Tochter zu uns, die extra aus ihrem Studienort Harvard in Bosten hergeflogen ist. Da mein Mann wie üblich freitagabends zu einem Baseballspiel geht – es ist ausgeschlossen, dass er für seine Tochter eine Ausnahme macht – verbringen wir einen lustigen Mädelabend zu viert, denn der Dackel ist auch dabei, beim Italiener. Meine Töchter sind wesentlich toleranter als ich und finden es überhaupt nicht schlimm, dass ihr Vater den Abend lieber mit seinen Kumpels teilt, anstatt mit uns auszugehen. Also, wenn es den Mädchen nichts ausmacht, warum soll ich dann sauer sein, und verschwende keinen Gedanken mehr an meinen Göttergatten. Wir lassen uns das Essen und die Cocktails schmecken und lachen viel.
Meine Töchter wundern sich über meine auffallend gute Laune und ich erzähle ihnen von meinem neuen Buch.
»Ich schreibe einen Erotikroman«, höre ich mich zu meiner eigenen Verwunderung sagen.
»Das ist ja toll!«, ruft meine älteste Tochter begeistert.
»Also den will ich aber nicht lesen«, lacht meine jüngste Tochter. Sie redigiert meine Romane und bringt sie in den richtigen Satz.
»Nein, das möchte ich auch nicht, dass ihr das lest. Ihr haltet mich sonst für komplett verrückt.«
»Dieses Mal muss eure Tante herhalten.« Meine Schwägerin managt mich. Sie ist es auch, die mich immer wieder bestärkt und mir zu einem Verlag verholfen hat, der meine Thrillerserie druckt und vertreibt.
»Warum willst du denn jetzt plötzlich einen Erotikroman schreiben?«, will meine jüngste Tochter wissen. Sie ist so eine Süße, bildhübsch und ständig am Lachen. Ich muss sie immerfort ansehen und freue mich, dass sie so ein sonniges Gemüt hat.
»Weil ich glaube, dass die Regional-Thriller ihren Zenit bereits überschritten haben. Die will keiner mehr lesen. Ich denke, Erotikromane sind im Kommen.«
Die beiden schauen mich irritiert an.
»Dann viel Erfolg, Mum«, kommt es unisono von den Mädels zurück. Meine beiden Mädchen sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht, wie Feuer und Wasser, wie Mann und Frau. Aber ich liebe sie beide. Wir verstehen uns prima und bemühen uns, so oft wie möglich Zeit miteinander zu verbringen. Wenn sie aber wüssten, was ich so alles treibe, bin ich mir nicht sicher, ob sie das gutheißen würden. Meine Gedanken schweifen zu meinem Traummann und entlocken mir ein Grinsen.
***
Den Samstag verbringen wir tagsüber mit Arbeit. Die Blumentöpfe müssen in den Keller, bevor der erste Frost kommt. Den ganzen Tag renne ich Treppe auf, Treppe ab, bis mir klar wird, dass ich mich nur von den Gefühlen, die ich für diesen mir eigentlich fremden Mann hege, ablenken will. Ich weiß nicht viel von ihm, von seiner Familie, von seinem Leben. Aber das will ich ja auch nicht.
Ich hoffe, dass so ein Denken auch für ihn in Ordnung ist, und dass er sich möglichst bald meldet. Und wenn es das schon für ihn gewesen ist? Vielleicht bin ich am Ende auf einen Erpresser reingefallen oder aber er hat eine Wette mit seinen Freunden abgeschlossen. Wieso soll dieser tolle Mann ausgerechnet mich haben wollen? Alle diese Gedanken gehen mir unablässig durch den Kopf und bringen mich nicht einen Schritt weiter. Aber er hat ja angekündigt, dass es eine Weile dauern wird, bis er sich wieder meldet. Trotzdem kann ich die Enttäuschung, keine SMS von ihm zu erhalten, nicht ertragen.
***
Am Abend nehme ich mit meinem Mann an einem seiner offiziellen Termine als Kommunalpolitiker teil. Ich mache mich wie immer schick. Ich liebe schöne Kleider und ein gepflegtes Aussehen. Aber meinem