Duo Dominant - wie werde ich eine Domina? | Erotischer SM-Roman. Carrie Fox

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Duo Dominant - wie werde ich eine Domina? | Erotischer SM-Roman - Carrie Fox страница 10

Автор:
Серия:
Издательство:
Duo Dominant - wie werde ich eine Domina? | Erotischer SM-Roman - Carrie Fox BDSM-Romane

Скачать книгу

sprach.

      »Warum hast du das gemacht, ausgerechnet mit mir?«, fragte sie und sah Henry überheblich an. Wie bei der Fotoszene. Sie hatte es sich vorhin noch von ihm beibringen lassen. Und jetzt wusste er anscheinend nicht, was in ihrem Innern vorging und wofür sie die Aufforderung zum Kinnanheben gebrauchte.

      »Mach mir nichts vor, du bist doch auch so ein Luder, oder nicht?«, stellte er die Gegenfrage.

      Henry wollte anscheinend, dass sie sich kleinlaut vor ihm rechtfertigte. Als wäre sie ihm eine Antwort schuldig. Ihm, dem großen Pornofotografen. Aber da irrte er sich. Es war jetzt nicht mehr möglich. Emma fühlte sich groß, als würde sie ihn innerlich überragen.

      Er setzte seine Brille ab und versuchte, seinen Blick in sie hineinzutreiben. Doch es gelang ihm nicht mehr. Emma stand gewissermaßen über ihm und hatte ein Schutzschild aufgebaut, an dem seine verbalen Angriffe abprallten.

      »Warum hast du meinen Mund so verschandelt, was willst du damit demonstrieren? Und nenn mich bloß nicht Luder! Ich bin bestimmt nicht eins von denen!« Demonstrativ hob sie abwehrend ihre Hand und deutete damit eine gewisse Grenze an, die Henry nicht übertreten durfte.

      »Ich musste dich für deine Antwort bestrafen. Du wechselst deine Lover? Das ist unanständig.«

      »Unanständig?«, äffte sie ihn nach, während sie über ihn nachdachte. Was wollte er? Sicher war er selbst überhaupt nicht anständig. Sein Verhalten hatte es ihr verdeutlicht. Hallo, sie stand vor einem Pornoproduzenten und der war sicher nicht brav, sondern ein verruchter Kerl durch und durch.

      »Fass dir an die eigene Nase. Du hast doch auch keine weiße Weste.«

      »Du gefällst mir, bist kein Duckmäuser und wehrst dich. Eine Menge anderer wären jetzt beleidigt davongelaufen. Damit hast du dir etwas Besonderes verdient.« Er lächelte sie an, wie am Anfang ihrer Begegnung. Sie blickte skeptisch zu ihm. Hörte sie in seiner Stimme etwa Anerkennung, so wie vorhin beim Fotografieren? Vielleicht war die ganze Szene eine Prüfung gewesen, um ihren Charakter zu analysieren. Offensichtlich hatte sie bestanden. Sie hatte sich etwas Besonderes verdient, hatte er gesagt. Was konnte es nur sein, das sie sich verdient haben sollte? Ein Extrahonorar wäre gut.

      Er ging zum Spiegel und betätigte den Hebel am Wasserspender, nachdem er einen weißen Plastikbecher daruntergehalten hatte.

      »Möchtest du jetzt auch etwas trinken?«

      War das eine Geste der Versöhnung? Emma bemerkte erst jetzt, dass sie durstig war, und nahm den Plastikbecher aus seiner Hand. In einem Zug leerte sie den Inhalt.

      »Nimm es als Kompliment, ich habe dich mit einem Kuss bestraft! Du kannst dich jetzt wieder anziehen.«

      Misstrauisch sah sie ihn an. Doch auch wenn die Situation mit ihm in den Wahnsinn laufen würde, das Abenteuer Fotostudio wollte sie bis zum Schluss auskosten. Lange konnte es wohl nicht mehr dauern.

      »Okay …« Sie ging hinter den Paravent und zog ihre eigenen Sachen wieder an. Als sie mit dem Ankleiden fertig war, blickte sie zum Schreibtisch, an dem Henry saß und wieder ganz der Geschäftsmann war. Er sah auf die Uhr, notierte die Zeit auf einem weißen Blatt Papier und legte es an den Platz gegenüber. Als wenn jemand einen Schalter bei ihm betätigt hätte, war keine Spur von Verrücktheit mehr auszumachen.

      »Na, komm her, setz dich.« Henry machte eine einladende Handbewegung. Emma nahm wieder gesittet auf dem Sessel Platz.

      »Sieh her, ich habe hier den Vertrag, den musst du noch unterschreiben. Du warst jetzt etwas mehr als zwei Stunden hier und erhältst hundertfünfzig Euro.«

      Er war aufgestanden. Hinter ihm befand sich ein mächtig großer Tresor. Er war bestimmt zwei Meter hoch und eins fünfzig breit. Es war einer jener Tresore aus den 1950er-Jahren, die aussahen wie die in einem Ganovenfilm. Anthrazitgrau, mit kräusellackierter Oberfläche, einem Messingschild des Herstellers und einem großen Verschlussrad an der Vorderseite. Der Tresor machte einen gewaltigen Eindruck. Henry öffnete den Schrank und holte einen Bündel Geldscheine heraus, von dem er hundertfünfzig Euro abzählte. Emma las den Vertrag.

      »Hiermit bestätige ich, die heute erhaltenen Einnahmen aus freiberuflicher Tätigkeit … und so weiter …. Mit der Veröffentlichung und Vervielfältigung des Materials auf allen Medienträgern bin ich einverstanden. Den Auszahlungsbetrag habe ich in bar erhalten, weitere Ansprüche bestehen nicht.«

      Die letzten beiden Zeilen waren für die Unterschrift. Henry gab Emma einen Kugelschreiber in die Hand.

      »Deine Unterschrift, Emma.«

      Sie zögerte.

      »An was bin ich gebunden?«

      »An nichts. Du kannst jederzeit sagen, du willst nicht mehr, genauso wie ich.«

      »Und keine weiteren Ansprüche, was heißt das?«

      »Der Satz auf dem Zettel gilt der Prominenz, denn die können einen verklagen, wenn sie ein Foto von sich in der Zeitung oder auf diversen Internetseiten sehen.«

      »Ja, sie wollen am längeren Hebel sitzen. Verklagen bringt Geld. Ich verstehe.«

      »Schlaues Kind. Das hat man mit mir auch mal versucht, deswegen steht es so im Vertrag.«

      »Und das soll ich jetzt unterschreiben?«

      »Ein bisschen Vertrauen gehört schon dazu.«

      Emma lächelte und dachte an das Abenteuer, das sie heute mit ihm erlebt hatte. Das Spiel mit dem Lippenstift hatte sie zunächst verärgert und schockiert, aber dann hatte sie die besondere Erfahrung mit einem dominanten Gefühl machen dürfen. Irgendwie hatte es ihr insgesamt gefallen und es machte sie neugierig, wie weit solche Spiele wohl gehen könnten. Daher setzte sie den Kugelschreiber an und unterschrieb auf der letzten Zeile.

      »So, nun darfst du dir die hundertfünfzig Euro in die Tasche schieben.«

      »Danke.«

      »Du bist eine interessante Frau, Emma. Komm mit, ich zeige dir die Studios.«

      »Echt?« Emma freute sich, ihr Herz machte einen Hüpfer. Es war sicher die Belohnung, von der Henry vorhin gesprochen hatte. Ihr Wunsch ging in Erfüllung. Sie durfte einen Blick in sein Reich werfen, in die Filmstudios.

      »Nimm deine Sachen mit, wir kommen nicht mehr zurück. Das wird eine Besichtigungstour, die am Ausgang endet. Komm jetzt, geh einfach mit.«

      Zuerst mussten sie durch die Tür, an der das Messingschild mit Henrys Schriftzug hing. Von dort sahen sie die beiden Empfangsdamen. Henry grüßte die beiden mit einem Kopfnicken und führte Emma den Flur entlang, allerdings in eine andere Richtung. Es ging rechts herum, an einer Wand entlang, an der große beeindruckende Pornofotos hingen. Die Frauen waren in verschiedenen Posen dargestellt, alle nackt und wohlproportioniert. Anscheinend war es eins von Henrys Lieblingsmotiven, die Frauen so von hinten zu fotografieren, dass der Po ganz groß rauskam und auf den Betrachter wirkte, als sei der Arsch die Hauptsache der Welt. Vielleicht würde er auch Emmas Hintern in der Galerie präsentieren? Sie schmunzelte, während sie weitergingen. Am Ende des Flurs erreichten sie eine Tür, die offen stand. Emma trat überwältigt in den großen, weiten, mit Filmrequisiten eingerichteten Raum. Sie sah mit großen Augen zur Decke, die eine geschätzte Höhe von sechs Metern hatte. Oben befanden sich zum Teil transparente Lichtkuppeln. Es wurde ihr wieder bewusst,

Скачать книгу