EbenHolz und ElfenBein | Erotischer Roman. Martin Kandau

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EbenHolz und ElfenBein | Erotischer Roman - Martin Kandau Erotik Romane

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aufgebracht: »Diese Proleten! Wenn es nur wenige wären. Aber irgendwie ist diese ganze Gegend voll davon. Solche Typen, die in ihrer derben Leutseligkeit als gute Menschen gelten. Diese joviale Art, die doch nur dazu dient, dass diese Normalos sich Vorteile verschaffen!«

      »Schon gut«, sagte der Mann zu mir, »nur nicht aufregen. Ist die Sache nicht wert. Ich hätte kein Geschäft mit ihm gemacht …« Er lächelte und die Sache war vergessen.

      Dieser Mensch vor uns hatte etwas zutiefst Angenehmes an sich. Etwas Ausgeglichenes, Freundliches, Sanftes, Beruhigendes. In ihm lächelte die Seele Afrikas.

      Er zuckte mit den Schultern. »Die Leute, die hierher auf den Flohmarkt kommen, meinen leider immer, sie müssten alles für ein oder zwei oder fünf Euro kriegen. Dabei haben manche Sachen einen ganz anderen Wert«, beklagte er.

      »Und den wissen sie leider nicht zu schätzen«, sagte ich.

      »Nein«, stimmte er entmutigt zu, »sie wissen es nicht … Ich muss sagen, manchmal hasse ich Flohmärkte«, hängte er nachdenklich an.

      »Nun, es ist vielleicht der falsche Platz für Ihre Sachen. Was machen Sie denn sonst so?«, wollte ich wissen.

      »Ich habe hier in der Stadt einen Afro-Shop – einen kleinen Laden mit Waren aus Afrika.«

      Der Afrikaner war mir sympathisch. Groß und breitschultrig stand er da, in sanfter Haltung mit einem offenen Lächeln im schönen Gesicht.

      Er reichte mir die Hand. »Ich bin Moe. Das schreibt sich wie Joe …« »Martin«, sagte ich und fasste seine Hand. »Und das ist meine Frau. Sie heißt Marion.«

      Die beiden begrüßten sich. Lachten sich an. Und berührten sich mit einem Händedruck. Dann wickelte Moe mit diesen großen, sanften Händen mit Liebe das Ebenholz in seidig weiches Papier ein und reichte es uns mit einem Lächeln, in dem so viel Wärme, Vertrauen und Offenheit lagen, dass es etwas in uns berührte.

       4

      In der folgenden Woche war ich in der Innenstadt unterwegs, um nach Inspiration zu für mein neues Buch zu suchen. Es sollte etwas Poetisches sein. Es hieß »Liebe deinen Nächsten«, und ich hatte ein paar Geschichten im Sinn, bei denen es um Nachbarn ging, die sich ineinander verliebten. Um mich für solche Geschichten inspirieren zu lassen, streifte ich gern durch jene Straßen, in denen die hohen Mietshäuser der Jahrhundertwende standen, diese hundertjährigen Gebäude, die voller Fingerabdrücke des Lebens waren. Ich schlenderte durch die Hinterhöfe, den Sinn offen für neue Eindrücke und Stimmungen. Ich ging ohne Ziel und ohne den üblichen Rahmen von Zeit. Es war es dieses angenehme Gefühl des Sichtreibenlassens, das sich in mir ausbreitete. Ich liebte die Offenheit, die mit diesem Gefühl Hand in Hand ging, und auch diesen leichten Hauch von Melancholie. Man besah sich die Dinge mit einer besonderen Tiefe.

      Vor einem kleinen Schaufenster blieb ich selbstvergessen stehen. Es fiel mir eine wunderbar geschmeidige, hölzerne Figur auf – eine Antilope. Als ich aufsah, erkannte ich zu meiner Überraschung Moe, der in dem Laden stand und mich hereinwinkte.

      »Hier ist also dein Laden«, grüßte ich.

      Wir reichten uns freudig die Hand. Moes Afro- Shop war klein und sehr voll. Auf den dicht stehenden Regalen fand sich alles, dessen der Afrikaner im Exil bedurfte – von heimischen Nahrungsmitteln bis hin zu Pflegemitteln fürs afrikanische Haar sowie die schönen Schnitzereien und ein wenig Schmuck. Eine Kette mit hölzernen Kugeln, die sich braun und elfenbeinfarben abwechselten, ließ ich durch meine Hand gleiten.

      »Schön. Die würde mir an Marion gefallen.«

      »Nimm sie mit! Und wenn sie ihr nicht gefällt, dann bring sie zurück. Kein Problem!«

      »Ich weiß nicht«, meinte ich zweifelnd. »Die ist zu gewagt. Sie hat keinen Schmuck in dem Stil. Nur das übliche feingliedrige Silberzeug. Ich glaube aber, dass so etwas Grobes, so etwas Natürliches ihr unheimlich gut stehen würde.«

      »Also probier es aus!«, ermutigte Moe mich.

      Aber ich ließ es sein. »Die Antilope nehm ich mit. Die muss ich haben. Was willst du dafür?«

      Moes Hände tänzelten in einer freundschaftlichen Geste durch die Luft, die mir klarmachte, dass diese Figur ein Geschenk an mich sei. Ich wollte gerade bescheiden ablehnen, als mein Blick auf ein Schild fiel, das er an der Tür angebracht hatte. Er suchte gebrauchte Kühlschränke.

      »Anfang September bin ich für vier Monate weg. Eine Freundin wird dann den Laden führen. Ich reise in meine Heimat und nehme Kühlschränke aus Deutschland mit. Ein kleiner Beitrag, um das Leben in meinem Land zu verbessern«, erklärte er auf meinen fragenden Blick hin.

      Ich nickte und überlegte einen halben Augenblick. »Hör zu, ich nehme dein Geschenk an, wenn du vorbeikommst und unseren alten Kühlschrank mitnimmst. Er ist eigentlich nicht alt, aber jetzt steht er in unserem Keller, weil wir in unserer Wohnung eine neue Einbauküche haben. Eigentlich brauchen wir ihn nicht mehr. Also schließe ich mich deiner Sache an …«

      Moe lachte. »Du bist ein Freund von Afrika!«

      »Ich habe Afrika immer geliebt, seit ich ein Kind war. Ein anderer Kontinent hat mich nie interessiert.« Und das entsprach absolut der Wahrheit.

      Moe reichte mir die Hand und packte, wie gehabt, die Antilope in sein seidiges, weiches Papier ein. Ich nannte ihm unsere Adresse, und wir verabredeten uns für einen der folgenden Abende. Moe war herzlich eingeladen.

      Wieder zu Hause berichtete ich Marion von der Begegnung mit Moe und seinem Laden, der nur ein paar Gehminuten von unserer Wohnung entfernt war. »Moe wird uns besuchen und uns von dem Kühlschrank befreien, der uns den Platz im Keller nimmt. Er hat eine gute Verwendung dafür.«

      Marion war damit einverstanden. »Soll ich etwas kochen? Es ist mein freier Tag, und wir haben eigentlich nichts vor. Ich weiß allerdings nicht, was unserem neuen Freund schmecken wird …« »Mach dir keine Gedanken. Ich glaube, Moe ist leicht zu bekochen. Er ist so ein dankbarer, freundlicher Mensch.«

      »Ja«, stimmte Marion zu, »ich denke, er wird ein sehr angenehmer Gast sein. Deshalb möchte ich auch alles dafür tun, dass er sich bei uns wohlfühlt.«

      ***

      Zwei Tage später war es soweit. Wir schliefen lange. Noch verschlafen bemerkte ich, wie Marion kurz aufstand und das Fenster des Schlafzimmers öffnete.

      »Wie hast du geschlafen?«

      »Ich habe geträumt«, antwortete sie sanft. »Sinnliche Träume, wenn du verstehst. Und jetzt bin ich voller Lust …« Sie lächelte und schlich zu mir ans Bett und kuschelte sich unter meine Decke. Sie zog zärtlich meinen Slip aus und nahm meinen Penis in die Hand. Dann blieb sie still liegen. Alles Weitere ergab sich wie von selbst.

      Ich fühlte mich von der frischen Luft, die vom Fenster ins Zimmer strömte, geweckt und erregt und wandte mich zu Marion um. Streichelte ihre Nacktheit und küsste sie.

      Marion ließ mich los, schlängelte sich unter der Decke hervor und kniete sich auf ihr Kopfkissen. Sie streckte mir ihr Gesäß mit der süßen, fleischigen Öffnung ihrer Vagina entgegen und stützte sich mit den Armen entspannt auf dem Kopfteil des Bettes ab. »Ich will dich spüren, sei einfach in mir.«

      Und ich kniete mich hinter sie und drang in sie ein. Es war gut. Ein langsamer, entspannter Akt.

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