Time of Lust | Band 3 | Devote Begierde | Roman. Megan Parker
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»Das ist jetzt das zweite Mal in diesem Monat, dass sie den Abstand nicht einhalten!«, beschwerte sich Santiago.
»Ja, offensichtlich nützt eine schriftliche Beschwerde nichts. Wir sollten den Fall unserem Anwalt übergeben«, schlug Damian vor. »Es ist auch immer dieselbe Linie, exakt alle vierzehn Tage.«
Hinter vorgehaltener Hand beschrieb ich Jana, welche Ausmaße dieses Schiff hatte, ich zählte die Stockwerke und schätzte grob, wie nahe es der Insel war.
»Die offizielle Route verläuft mindestens eine Meile weiter westlich von hier. Der Kapitän gehört suspendiert!«, meinte Amistad.
»Da siehst du mal wieder, wie interessant eine Privatinsel für die Leute ist. Sie wollen sehen, wie die Reichen leben. Bestimmt sind jetzt Hunderte Ferngläser auf uns gerichtet«, entrüstete sich Santiago. »Ich komme mir vor, wie ein Schimpanse im Zoo!«
Ich musste lachen. Alle mussten lachen. Der Vergleich hinkte ein wenig. Wir kehrten dem Kreuzfahrtschiff bewusst den Rücken und Santiago begann, sich mit Natalie abzulenken.
Wenig später – wir lehnten noch immer an der Brüstung – war das Schiff hinter dem Hügel der Insel verschwunden. »Es fehlt noch, dass sie hier anlegen«, scherzte Santiago und strich durch Natalies lange blonde Haare. »Ich könnte Eintrittskarten verkaufen ... für eine Kellerbesichtigung«, schmeichelte er.
Natalie lächelte und kam ihm mit ihren Lippen entgegen, um ihn zu küssen. Offenbar versuchte auch sie, ihn diese Verletzung seiner Privatsphäre vergessen zu machen. Wir alle waren stets um seine gute Laune bemüht.
Im Augenwinkel beobachtete ich die beiden, verspürte einen Hauch von Eifersucht und musste an Jana denken, die direkt neben mir stand, aber von all dem kaum etwas mitbekam. Sie ersparte sich eine ganze Menge, dachte ich, so entspannt, wie sie gerade an der Brüstung lehnte und vermutlich ihren Gedanken nachhing.
Plötzlich fiel neben mir klirrend ein Glas zu Boden und im selben Moment flog Natalie quer über die Terrasse. Einige Mädchen schrien auf. Ich griff erschrocken nach Janas Hand und mein Herz pochte wie verrückt. Er hatte Natalie geschlagen, mit einer Wucht, sodass sie erst kurz vor dem Pool auf ihrem Bauch liegen blieb. Und jetzt wirkte er so außer sich, als hätte man ihn geschlagen! Seine Augen waren weit aufgerissen und seine Blicke starr – wie im Schock! Im nächsten Moment bückte er sich, nahm eine Glasscherbe, und stürzte auf Natalie zu, bevor sie aufstehen konnte. Er kniete sich über sie und drückte ihren Kopf zu Boden. Sie schrie und wehrte sich. Damian und Amistad eilten zu Hilfe und versuchten, ihn zu beruhigen, aber sie gossen damit nur Öl ins Feuer.
»Sie hat mich ANGEFASST!«, brüllte Santiago Damian an. »HALT SIE!«
Mir wurde schlecht. Sogar Jana schlug sich eine Hand vors Gesicht. Die beiden Männer hielten Natalie fest, während Santiago ihr mit der Glasscherbe eine Wunde an ihrem Hinterkopf zufügte. Natalie schrie und schlug mit ihren High Heels auf den Boden, sodass ich meinte, sie würden jeden Moment in tausend Teile zerbersten. Dann stand er auf, packte sie wutentbrannt an einem Arm und einem Bein und warf sie in hohem Bogen in den Pool. Zu dritt blieben die Männer am Rand stehen und beobachteten, wie Natalie in ihrem ersten Schock unterging. Rote Schlieren zogen sich aus ihren hellblonden Haaren und färbten das Wasser. Als sie wieder auftauchte, war sie hysterisch. Sie fasste sich zittrig in ihre Haare, sah das Blut, schrie und schaffte es kaum, sich über Wasser zu halten. Aber Santiago stand, fest entschlossen, ihr nicht zu helfen, an der Kante des Pools. Er atmete schwer, noch immer in Rage strafte er sie mit einem verächtlichen Blick und deutete den Männern an, sie sollten noch warten. Erst als sein Vergeltungsdrang befriedigt war, gab er den Befehl, sie zu retten. Gleichzeitig sah er zum ersten Mal in die Runde und schenkte uns allen eine Miene, als wollte er uns fragen, wer es als Nächstes mit ihm aufnehmen wollte ...
Wir alle waren schockiert. Er hatte sich den perfekten Tag für eine solche Aktion ausgesucht, denn mit Ausnahme von Cheyenne waren alle auf der Terrasse versammelt und standen nun sprachlos rund um den Pool. Die Mädchen waren kreidebleich, hatten ihre Hände über Mund und Nase gefaltet und Tränen in den Augen. Selbst ich hätte nie gedacht, dass er auf diese Regelverletzung so drastisch reagieren würde. Offensichtlich gab es für ihn einen deutlichen Unterschied, zwischen einer erlaubten Berührung und einer unerlaubten. Santiago nahm das Entsetzen in der Runde wohlwollend zur Kenntnis. Dann wandte er sich vom Pool ab und kam auf mich zu. Ich schluckte. Aber er sah mich nur an und ging weiter zu Jana. Er fasste an ihre Taille und raunte in ihr Ohr: »Liebe mich!«
Sie ließ ihren Kopf an seine Schulter sinken, als hätte er sie mit seinen Worten betäubt. Daraufhin nahm er sie auf seine Arme und verließ mit ihr die Terrasse.
Damian gab den Befehl, alle anderen Mädchen in den Keller zu bringen, während Amistad Natalie verarztete. Er machte ihr einen Druckverband und musste sie anschließend sogar mit drei Stichen nähen.
Santiago bekamen wir den ganzen Tag nicht mehr zu Gesicht und ich war so eingeschüchtert, dass ich erst gar nicht nach unten gehen wollte, nur, um ihm bloß nicht zu begegnen. Auch später im Bad ließ ich mir unverhältnismäßig viel Zeit, ich gönnte meiner Haut ein aufwendiges Peeling, eine Intensiv-Kur und eine teure Pflege-Maske, ich stylte in aller Ruhe meine Haare, zupfte meine Augenbrauen und verpasste meinen Fingernägeln einen neuen Anstrich. Nur ungern trennte ich mich schließlich von meinem Spiegelbild und trat wieder hinaus auf den Flur. Vor der Tür lauschte ich erst, ob Jana schon allein war ...
Plötzlich kam Amistad aus seinem Zimmer. Er sah mich mit dem Ohr an der Holzvertäfelung und lächelte. »Was tust du da?«
»Ist Santiago da drin?«, flüsterte ich.
»Nein. Er ist mit Cheyenne nach Miami gefahren. Schon vor zwei Stunden.«
Erleichtert atmete ich auf.
Amistad legte mitfühlend eine Hand an meine Wange. »Keine Angst, er hat sich schon wieder beruhigt.«
»Wie geht es Natalie?«, fragte ich besorgt.
»Das geht dich nichts an!«, entgegnete er.
Ich nickte, während Amistad mit seinem Daumen seltsam verführerisch über meine Lippen streichelte.
»Darf ich gehen?«, fragte ich.
Er überlegte ... Dann nahm er seine Hand von mir.
Ich nickte dankbar und verschwand in Janas Zimmer. Sie lag im Bett und hatte den Fernseher an. Ich musste schmunzeln. »Geht’s dir gut?«, fragte ich sie.
»Ja ... warum nicht?«
Ich krabbelte zu ihr ins Bett. »Na ja, das Letzte, was ich von dir gesehen habe, war, wie du mit ihm die Terrasse verlassen hast. Und ehrlich gesagt, ich hätte in diesem Moment nicht mit ihm allein sein wollen!«
Jana schüttelte den Kopf. »Er war nicht grob«, beruhigte sie mich. »Wir sind in sein Zimmer gegangen und er hat mit mir geschlafen. Er war so begierig, so übertrieben begierig, als hätte er monatelang keinen Sex mehr gehabt. Aber er war nicht grob.«
»Das ist krank!«, stolperte über meine Lippen.
»Pass auf, was du sagst!«, ermahnte sie mich.
Sie hatte recht. Trotzdem ... »Weißt du überhaupt, was da oben passiert ist? Was er getan hat?«
»Ich