Gefesselt an die dunkle Seite meiner Affäre | Erotischer SM-Roman. Katy Kerry

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Gefesselt an die dunkle Seite meiner Affäre | Erotischer SM-Roman - Katy Kerry BDSM-Romane

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getrieben haben.

      »Elena! Was machst du bloß mit mir? Willst du mich um den Verstand bringen?« Zögerlich hoben sich meine Lippen auf seiner Haut zu einem Lächeln. Wieder küsste er mich, diesmal auf die Nasenspitze und trug mich weiter eine Treppe hinauf. Vermutlich in sein Schlafzimmer.

      Als wir oben angekommen waren und ich mich umsah, musste ich feststellen, dass wir in einem überdimensionalen Festsaal waren, inmitten dessen ein feierlich gedeckter Tisch thronte, vor dem wir nun standen. Jeremy hatte offensichtlich noch etwas mit mir vor. Behutsam ließ er mich auf den Boden gleiten und sah mich erwartungsvoll an. Ich war sprachlos.

      »Ich bin überwältigt.« Mein Blick schweifte über die Tafel. In der Mitte stand ein Blumengesteck mit roten Rosen. Zwei antike silberne Kerzenleuchter zierten die weiße Tischdecke. Das Silberbesteck war sorgfältig neben dem passenden Platzteller angerichtet, worauf sich gegenwärtig eine in Form eines Fächers zusammengefaltete weiße Stoffserviette befand.

      »Darf ich Lady Elena zu einem romantischen Candle-Light-Dinner einladen?«, fragte er mich noch charmanter als sonst und rückte mir bereits einen Stuhl zurecht.

      Ich fühlte mich geschmeichelt, von ihm in der dritten Person angesprochen zu werden, und setzte mich, währenddessen lächelte ich ihn kokett an. Jeremy nahm mir gegenüber Platz und fasste zuerst zögernd, dann entschlossen nach meiner Hand.

      »Sie sieht übrigens heute wieder einmal bezaubernd aus. Und so verführerisch«, ergänzte er anerkennend. Der Klang seiner Stimme und die Art, wie er zu sprechen pflegte, zauberte mir eine Unzahl von Schmetterlingen in den Bauch und ich hatte das Gefühl, Jeremys Feinfühligkeit hatte diesen Umstand sofort aufgespürt. Er atmete hörbar ein und aus. Mein Gott! Wir befanden uns wieder so schnell im Fahrwasser der Leidenschaft, dass meine Begierde rascher als mein Kopf reagierte.

      »Ihre Armstulpen sehen wirklich sexy aus«, versuchte er, diesen Zustand der Begierde aufrechtzuerhalten, dabei fixierte er mich. So hatte er mich bei unserer letzten Begegnung nicht angesehen. Er blickte mir tief und ernst in die Augen, das fand ich extrem anziehend, er hypnotisierte mich geradezu.

      »Findest du?«, erwiderte ich nervös.

      »Ja, sie passen perfekt zu meinem Stil.« Er starrte mich an und augenblicklich hatte ich das Gefühl, sein Blick würde mich ausziehen. Kurz blieb mir mein Atem weg.

      »Verstehe, und was ist dein Stil?«, fragte ich aufgewühlt. Er wölbte seine Lippen nach innen.

      »Meine Vorlieben sind … etwas speziell.« Seine Haltung mir gegenüber schien distanzierter zu werden. Interessiert hob ich eine Braue, um wenig später die Augen zusammenzukneifen.

      »Speziell? Wie soll ich das verstehen?« Er lockerte seine Designerkrawatte, das hieß wohl, er war nervös.

      »Nun ja.« Gegenwärtig standen ihm die Schweißperlen auf der Stirn. »Meine Sexualpräferenz geht im Normalfall über das gewöhnliche Maß hinaus«, versuchte er, seine Neigung näher zu definieren. Unwillkürlich spitzte ich meine Lippen.

      »Und was heißt das jetzt genau?«, drängte ich ihn zu einer klaren Antwort. Unverblümt sprach er es aus.

      »Meine Vorlieben gehen in Richtung BDSM.« Sein scharfsinniger Blick ruhte auf meinem Gesicht. Seine Mimik war nicht zu ergründen. Sein Atem ging stoßweise. Eine Weile sagte niemand ein Wort. Nur Stille erfüllte den Raum. Mein Mund blieb halboffen stehen. Wir starrten uns nur an. Warum rückt er erst jetzt damit heraus?

      BDSM, durchfuhr es meine Gedanken. Das war doch nicht möglich. Dieser zärtliche Mann, der mich beim Sex nach Strich und Faden verwöhnt hatte, hatte einen Hang zu SM? Zunächst dachte ich, ich würde straucheln, mir wurde ganz schwarz vor Augen. Was würde das für mich in Zukunft bedeuten? Hatte er mir bisher nur etwas vorgemacht? War jetzt alles aus, bevor es so richtig begonnen hatte? Er schluckte, meine Reaktion gefiel ihm nicht. Verunsicherte ihn offensichtlich.

      »Ich denke, ich muss dir einiges erklären«, versuchte er, wieder Herr der Lage zu werden.

      »Ich habe nicht das Gefühl, dass es einer Erklärung bedarf«, reagierte ich abweisend.

      »Ich denke schon. So wie du dich jetzt verhältst.« Er wartete ab. In mir tobte ein Sturm, der mich keinen klaren Gedanken fassen ließ. BDSM, schoss es mir noch einmal durch den Kopf. Was glaubte er? Ich war völlig irritiert. BDSM war in der noblen, englischen Gesellschaft verpönt. Spanking, also das Auspeitschen, konnte ausnahmslos zur Anzeige gebracht werden und führte ohne jeden Zweifel zu einer Verurteilung, wenn es Folgen hatte. Und das hatte es bestimmt über mehrere Tage hinaus. Hier auf britischen Boden kannte das Strafrecht keine Einwilligung in Körperverletzung. Entsprechende Handlungen, auch wenn sie hundertmal einvernehmlich stattfanden, waren in England in die Kategorie Rechtliche Grauzone einzuordnen und wenn ein Fall vor Gericht kam, wurde, ohne mit der Wimper zu zucken, verurteilt. Obwohl die Wurzeln des BDSM skurrilerweise in London zu suchen waren, war die Gesellschaft und die Rechtsprechung für diese Praktik überhaupt nicht offen. Nur in kleinen geheimen Kreisen fanden diese Art von Treffen statt.

      Bei dem Gedanken drehte sich mir der Magen um. Erst vorgestern hatte ich jemanden aus dieser Szene verurteilt. Ein Fall, dessen Bilder mir wohl nicht mehr so schnell aus dem Kopf gehen würden. Wieder erinnerte ich mich an den Spanner Case. Damals hatte es eine Reihe von Verurteilungen gegeben, zwei der Verhafteten hatten Selbstmord begangen, mehrere ihren Job verloren, sogar in acht Fällen waren Gefängnisstrafen bis zu viereinhalb Jahren ausgesprochen worden und der damalige Richter des Obersten Gerichtshofs Lord Templeman hatte gemeint: Die Gesellschaft ist berechtigt und verpflichtet, sich selbst gegen einen Kult der Gewalt zu verteidigen. Freude, die sich daraus speist, anderen Schmerz zuzufügen, ist von Übel. Grausamkeit ist unzivilisiert.

      Das war die Entscheidung des House of Lords gewesen. Siebzehn Jahre später hatte die britische Regierung die Entscheidung genutzt, um auch Filmmaterial, das entsprechend einvernehmliches Verhalten unter Erwachsenen darstellte, zu kriminalisieren. Es konnte also sein, dass, wenn man sich in der SM-Szene auf britischen Boden bewegte, man sich auf seichtem Terrain befand.

      Was verlangte er hier von mir? Ich als Staatsanwältin des Central Criminal Court und er als der Präsident des Obersten Gerichtshofs, wir sollten BDSM praktizieren? Wie ließ sich das mit unserem Rechtsverständnis vereinbaren? Sollte ich mich nun in Zukunft von ihm auspeitschen lassen? Das war wirklich nicht mein Stil. Passte überhaupt nicht zu mir. Jeremy konnte ich nicht im Geringsten etwas vormachen. Obwohl er mich erst seit Kurzem kannte, konnte er mich ziemlich gut einschätzen.

      »Ich möchte es dir trotzdem erklären, wenn du erlaubst«, eröffnete er seinen Monolog. Ich zwang mich, zuzuhören. »Bondage, Disziplin, Dominanz, Submission, also Unterwerfung, Sadomasochismus, all das ist das Grundgerüst für …« Ich machte eine abwehrende Handbewegung.

      »Ich weiß, was diese Worte bedeuten, es bedarf keiner Erklärung.«

      »Elena«, bat er um Geduld. »Lass mich doch erklären«, flehte er mich geradezu an. »Ich möchte mit dir doch lediglich eine DS-Beziehung führen, die von Dominanz und Unterwerfung geprägt ist.« Ich runzelte die Stirn und sah ihn ungläubig an.

      »Was soll das jetzt im Klartext heißen?« Er seufzte, versuchte mich aber weiterhin von der Praktik zu überzeugen.

      »DS basiert auf gegenseitigem starkem Vertrauen. Es beinhaltet sehr viel Nähe und Intensität. Diese Art von Beziehung muss wachsen. Eine Vielzahl von gemeinsamen Interessen sollte auf beiden Seiten vorhanden sein, sodass diese Form überhaupt erst funktionieren kann. Und ich glaube, dass all diese Voraussetzungen bei uns zutreffen.«

      »Dominanz

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