She - Vivienne, eine Frau auf Abwegen | Erotischer Roman. Evi Engler
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Aber eines Tages machte sie sich auf den Weg. Schneller und unkomplizierter Sex – das war etwas, was sie erleben wollte. Oh ja!
Während der Fahrt rieb sie die Schenkel aneinander, wetzte unruhig auf dem Sitz hin und her und konnte kaum an sich halten. Trotz der hohen Erregung fuhr sie zweimal am Rastplatz vorbei, ehe sie sich traute, hinaufzufahren. Dann blieb sie lange im Auto sitzen, schaute starr geradeaus.
In den Autos der Nachbarschaft regte sich nichts. Ihr Herz klopfte laut. Sie stieg aus, hoffte und befürchtete zugleich, direkt von mehreren Männern angegangen zu werden. Aber es tat sich nichts.
Sie umkreiste langsam das Auto, schaute sich nach allen Seiten um, sah aber niemanden. An den Rastplatz schloss sich ein lichter Wald an, von Trampelpfaden durchzogen. Als sie sich in die Richtung wandte, sah sie einige Männer, die verstohlen hinter Bäumen hervorschauten.
Zuerst unsicher, dann zunehmend sicherer werdend, ging sie über einen Pfad in den Wald hinein. Die Männer wichen vor ihr zurück, versteckten sich, um ihr dann nachzuschauen. Weicheier und Loser, hatte ihr Mann behauptet.
Sie erblickte fünf Männer in unmittelbarer Nähe – fünf Männer, die hergekommen waren, um leichten und schnellen Sex zu finden. Doch keiner sprach sie an, niemand ergriff Besitz von ihr.
Sie musste unbedingt etwas Wildes tun, etwas Übermütiges, Respektloses. Also zog sie öffentlich ihr Höschen unter dem Kleid aus, hockte sich hinter ein winziges, durchsichtiges Holunderbüschchen und pinkelte. Die fünf Männer schauten hinter Bäumen und Büschen hervor und beobachteten sie. Übermütig ließ sie das Höschen um den Finger kreisen und schritt langsam, Augenkontakt suchend, an den Männern vorbei. Nichts geschah.
Sie wanderte durch das Wäldchen, zum Auto, das sie unbehelligt erreichte. Dann atmete sie tief durch und wünschte sich seit Jahren zum ersten Mal eine Zigarette. Sie saß im Auto, die Füße aus der geöffneten Tür auf die Erde gestemmt, die Ellbogen auf die Knie gestützt. Sie war heiß, glühte förmlich, war aber auch enttäuscht und desillusioniert. Das Aufregende, das Abenteuer aus ihrer Vorstellung war weg, der schlaffen und jämmerlichen Realität gewichen. Weicheier und Loser.
Plötzlich trat jemand an ihr Auto und hielt ihr eine rot-goldene Dunhill-Packung hin. Vor ihr stand ein toller Mann, einer aus einem anderen Traum, nicht aus dem schäbigen vom Autobahnrastplatz – groß, dunkel, mit grauen Schläfen und blauen Augen, mit Anzug und Krawatte.
Sie zog eine Zigarette aus der Schachtel, der Mann gab ihr Feuer.
»Dunhill-Feuerzeug!«, stellte sie noch fest, dann brach für sie die Hölle los. Als der Rauch ihren Mund füllte, bekam sie einen Hustenanfall, atmete dadurch den Rauch noch tiefer ein. Sie musste aufstehen, um nicht zu ersticken, hustete, hustete, hustete und stützte sich schwer atmend an der Tür ab.
Der Mann klopfte ihr fest auf den Rücken und fragte mitfühlend: »Verschluckt?«
»Nein«, erwiderte sie heiser, immer noch nach Luft ringend, »Nichtraucher!«
Der Mann lachte und reichte ihr ein Papiertaschentuch, mit dem sie sich die Tränen aus den Augen tupfte. Im Rückspiegel kontrollierte sie das Make-up. Hinter ihrem Rücken hörte sie: »Geht’s wieder?«
Sie konnte noch nicht wieder sprechen, nur nicken.
»Das was Sie suchen, werden Sie hier nicht finden!«, meinte er mit einer Selbstverständlichkeit, als hätten sie sich abgesprochen.
»Ach, was suche ich denn?« Ihre Stimme klang belegt, erneut traten ihr Tränen in die Augen.
»Ich zeig’s dir, komm mit!«
Sie kämpfte mit sich, ob sie nach der aktuellen Erfahrung nicht lieber nach Hause fahren sollte, denn die Lust auf Erlebnisse der besonderen Art war verschwunden. Der Mann wollte sie von ihrem Auto wegführen. Ergeben verschloss sie ihr Fahrzeug und folgte ihm. Die Hitze wuchs wieder an. Er nahm sie bei der Hand und führte sie zu einem großen Audi.
»Du fährst!«, befahl er in ruhigem Ton, der keine Widerrede zuließ, öffnete die Fahrertür und half bei der Sitzverstellung. Sie war damit beschäftigt, sich in dem ungewohnten Auto zurechtzufinden, für Gedanken an die nähere Zukunft blieb keine Zeit.
Auf sein Geheiß hin fuhr sie vom Rastplatz auf die Autobahn, an der heimischen Abfahrt herunter, in Gegenrichtung wieder hinauf.
»Sehr schön!«, lobte sie der Fremde. »Fahr, so schnell du willst, wir haben Zeit.« Er musterte sie von der Seite, sie ließ ihn schauen. Das deutlich sicht- und spürbare Begehren des fremden, wirklich gut aussehenden Mannes, seine Lüsternheit, die herüberstrahlte, verursachte bei ihr steigende Erregung. Ihre Wangen röteten sich, Wärme machte sich in ihrem Unterleib breit, in ihrem Magen war ein Flattern spürbar wie von Schmetterlingsflügeln. Ihre Brust zog sich zusammen, ihre Haltung änderte sich. Sie straffte sich, bot sich an, machte sich bereit.
Er legte die Hand auf ihr Knie. Sie lächelte schmal, schaute weiter geradeaus. Die Hand glitt das Bein hinauf, höher und höher. Sie dachte an den Slip, der in der Handtasche ruhte, und dessen Fehlen er gleich bemerken würde.
Den Moment fand sie prickelnd. Sie schämte sich und wartete doch ungeduldig auf die Berührung genau dort. Sie verspürte Angst, wollte aber genau das erleben. Ihre Wangen röteten sich. Sie schaute weiter auf die Fahrbahn. Die streichelnde Hand näherte sich ihrem Schoß, der Beifahrer wartete gespannt auf eine Reaktion. Ihre Wangen röteten sich intensiver, als sie die Beine öffnete, um der Hand Zutritt zu ermöglichen.
Sie zog die Luft zwischen den Zähnen ein, als die Hand ihre Leiste berührte, und schloss genießerisch die Augen, als sie ihr Ziel erreichte. Ein tiefes Stöhnen entrang sich ihrer Kehle, als er zielstrebig ihren winzigen Hügel eroberte.
Er befahl: »Öffne die Augen!«
Sie konnte dem Befehl nicht folgen, denn ihr Venushügel sandte andere Befehle an ihr Hirn. Schiere Lust bemächtigte sich ihrer und verbot der Vernunft, sie zu kontrollieren.
»Halt an!«, rief er befehlend. Sobald seine Hand ihren Schoß freigab, war sie wieder in der Lage, die Augen zu öffnen. Sie lenkte das schwere Auto auf den Seitenstreifen und kam zum Stehen. Lächelnd blickte sie zu ihm hinüber.
»Du musst schauen, wo du hinfährst«, gebot er freundlich. »Geht’s wieder?«
Sie fuhr weiter, zu ihrem Leidwesen berührte er sie nicht mehr. Der Fremde, dessen Namen sie bisher nicht kannte, leitete sie von der Autobahn hinunter durch die Großstadt zu einem frei stehenden älteren Haus. Er wies sie an, in der Garageneinfahrt zu halten.
Ihr Herz klopfte.
Sie betraten das Haus, ein fremdes Revier. Sie begab sich in sein Domizil, gab ihre Freiheit auf, für ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang.
»Möchtest du etwas trinken?«
Sie musterte die wundervollen antiken Möbel, während er eine Sektflasche öffnete und Champagnerschalen aus einem Glasregal nahm. Sie befanden sich in einer Art Bibliothek mit großem Kamin, einigen Vitrinen, in denen antike Waffen und andere Gegenstände ausgestellt waren. Die Wände wurden von raumhohen Regalen bedeckt, die farbenprächtige, wertvoll aussehende Bücher in sauberen Reihen enthielten. Fein geordnet bestimmten sie die Dekoration