Lustschmerz | Erotischer SM-Roman. Sara Bellford

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Lustschmerz | Erotischer SM-Roman - Sara Bellford BDSM-Romane

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Mann, sprich ihn, bringen wollten und seinen im Laufe der Zeit immer eleganteren Ausweichmanövern. Es war eine recht amüsante Zeit.

      In diesen Jahren entwickelte sich ein Teil der Gesellschaft zu einer neuen Subkultur, die sich in zwei Gruppierungen spaltete. Die eine konnte es sich aufgrund ihrer Herkunft leisten, sich im S/M-Bereich frei zu bewegen und ihrer Leidenschaft zu frönen. Die andere, zu der auch Baxter gehörte, konnte dies nicht. Zu groß war das Entsetzen über diese Entgleisungen des menschlichen Geistes. Zu hart wurde ein Urteil über die gefällt, welche sich dazu bekannten. Krank, pervers … All diese Synonyme geisterten mit dem entsprechenden Abschaum durch alle Stufen der Gesellschaft. So sah Baxter sich gezwungen, sich der Gruppe anzuschließen, die sich zu geheimen Partys an noch geheimeren Orten traf. Offiziell gab es sie nicht. »So etwas« tat man nicht! Und alle, die durch ein Ungeschick gezwungen waren, sich öffentlich zu ihrer Neigung zu bekennen, hatten den gesellschaftlichen Todesstoß erhalten.

      Glücklicherweise gehörte Baxter nicht zu denen. Sie gaben sich alle Mühe, ihr Treffen und die Namen der Partymitglieder geheim zu halten. Es gelang ihnen bis auf einige Ausnahmen.

      Durch diese extreme Verschwiegenheit entwickelte sich unter den immer gleichen Teilnehmern so etwas wie ein Geheimbund des S/M. Hier wurden submissive (unterwürfige) Menschen von ihren Herren zur sexuellen Belustigung anderer vorgeführt und die Praktiken gezeigt, die Baxter an seinen Geliebten schon seit Jahren vollzog. Eigentlich hätte dieser Geheimbund ein Zuhause für ihn sein können. Aber etwas störte Baxter daran. Lange Zeit wusste er nicht, was. Bis zu diesem schrecklichen Abend im Winter, als es ihm, im wahrsten Sinne des Wortes, schlagartig bewusst wurde.

       I. Teil | Kapitel 3

      Eine junge Frau wurde von ihrem Herrn an einer Hundeleine in die Mitte eines Kreises von alten, Baxters Meinung nach, äußerst unangenehmen Herren geführt. Er war der Einladung eines Freundes gefolgt. Eine Vorführung dieser Art hatte Baxter noch nicht mitgemacht und seine Neugier auf das Kommende überwog. Den Gedanken an Vorführungen, egal welcher Art, mochte Baxter nicht, allerdings sollte es sich hier um eine spezielle handeln und so war Baxters Neugier geweckt.

      Dieser Herr, welcher die junge Frau in die Mitte des Kreises führte, ging äußerst rau mit ihr um. Sie war ein zartes, fast gebrechlich wirkendes Kind von vielleicht achtzehn oder neunzehn Jahren. Sie trug einen leichten Lederharnisch (Brustpanzer), ihre Hände waren auf den Rücken gebunden und ihre Augen wurden von einer Lederaugenbinde bedeckt. Ihre schier endlos langen Beine steckten in den damals sehr modernen Overkneestiefeln. Ein extrem reizvolles Bild, wie Baxter zu seiner Schande gestehen musste.

      Die Vorführung begann mit einigen Schlägen auf ihr Hinterteil, welches sie ihrem Herrn präsentierte, während sie sich selber über einem mit Leder bezogenen Hocker beugte. Dieser Herr ging im weiteren Verlauf dieses entsetzlichen Schauspiels nicht gerade zimperlich mit seiner Gespielin um. Er schlug mit von Gewalt verzerrtem Gesichtsausdruck auf sie ein und die zusätzlichen Gemeinheiten, die er sich einfallen ließ, waren an Brutalität nicht zu übertreffen. Die Männer um ihn herum grölten wie eine aufgebrachte Menge im Zirkus. Die geilen alten Säcke hatten zwischenzeitlich alle ihre Hosen geöffnet und befriedigten sich beim Anblick des gewalttätigen Spiels selber.

      Die junge Frau schrie und bettelte um Gnade. Die Striemen auf ihrem Körper schwollen an. An einigen Stellen ihres Körpers zeigten sich erste Blutspuren und ihr Gesicht war eine einzige Fratze des Schmerzes und der Erniedrigung. Doch ihr Herr ließ sich nicht erweichen, sondern schaute mit einem schäbigen Grinsen in die Runde, um sich beim Anblick der onanierenden Kerle bestätigt zu fühlen, dass er wohl auf dem richtigen Weg war.

      Kopfschüttelnd sah Baxter dem Treiben zu und hatte sich mittlerweile aus der Reihe des Kreises zurückgezogen. Das da, das war nicht seine Welt! So etwas tat er nicht!

      Baxter hörte das Klatschen der Schläge auf den Körper der jungen Frau, sah ihren fürchterlich desolaten Zustand, als die Männer um sie herum näher herantraten. Einer von ihnen griff in ihre Haare und zog ihr ruckartig den Kopf in den Nacken. Ihr Mund öffnete sich und er stieß ihr seinen Schwanz bis in den Rachen. Sie würgte, die Tränen liefen und der Rest der geilen Mannschaft begann sich über sie zu ergießen. Es war ein widerlicher Anblick, und Baxter wandte sich ab.

      ***

      Irgendwann, Baxter konnte nicht genau sagen wann, ließen sie von der kleinen Person auf dem ledernen Hocker ab und zogen sich auf einen Drink zurück. Kaum war der Raum verlassen, trat Baxter aus der Dunkelheit seines zeitweiligen Versteckes hinaus, kam heran zu diesem ledernen Bock und erschrak. Die kleine zarte Frau … sie war einfach liegen gelassen worden. Wie Vieh auf dem Schlachtbock … Baxter ging vor ihr in die Hocke und ihm wurde schlagartig schlecht.

      Das Mädchen hatte diverse Blutergüsse im Gesicht und aus ihren Mundwinkeln lief Blut. Ihr ganzer Körper war mit den extremsten Hämatomen übersät, die Baxter je gesehen hatte. Ihre Handgelenke waren blau und wirkten wie abgestorben. Ihm schossen die Tränen in die Augen. Das hier war nicht das, was er wollte. Wie konnte dieser Mann nur so mit dem zarten Geschöpf umgehen?! Wie konnte er dieses kleine Etwas nur brechen und zerstören wollen?!

      Baxter war fassungslos. Langsam erhob er sich, löste ihre Fesseln und fing das Mädchen auf, als sie vollkommen kraftlos vom Bock herunterrutschte.

      ***

      Alan Baxters Butler erwartete ihn bereits, als er mit seiner zarten Last in der Tür dieses Etablissements erschien. Der Butler legte ihr eine warme Decke über den Körper.

      »Krankenhaus?«, fragte er.

      Baxter nickte.

      Schweigend fuhren sie die paar Kilometer zur nächsten Klinik. Baxter machte sich keine Gedanken darüber, was das Personal denken würde, er wusste nur, dass er dieser kleinen Frau das zukommen lassen musste, was ihr Herr ihr nicht hatte geben wollen: Liebe, Fürsorge und Pflege.

      Baxters gefülltes Bankkonto erlaubte ihm eine großzügige Spende an die Klinik und seine kleine Patientin wurde in einem separaten Bereich untergebracht, der nur mit spezieller Erlaubnis der Ärzte zu betreten war. So konnte Baxter sein Geheimnis, Teil dieser Misshandlung gewesen zu sein, gut wahren und ihr wurde geholfen.

      Es dauerte Tage, bis sie sich einigermaßen erholte und zu einem Gespräch fähig war. Ständig hatte Baxter an ihrem Bett gesessen und darauf gewartet, dass sie wach wurde.

      Und als es dann endlich soweit war, fehlten ihm die Worte. Sie erkannte ihn nicht, für sie war er ein Fremder. Kein Wunder, waren doch ihre Augen verbunden gewesen. Sie war nicht nur körperlich ein zierliches Wesen, auch ihr Geist war zart und, wie Baxter zu seiner Freude feststellte, noch nicht gebrochen.

      Chloe, so war ihr Name, war Studentin der Literatur und keineswegs eine submissive Person. Sie hatte auf eine Anzeige geantwortet, die ihr einiges an finanzieller Unterstützung versprach. Chloe erzählte Baxter ihre Geschichte und er ihr die seine. Sie lauschte ihm aufmerksam, und hatte er erwartet, dass sie ihm empört Gegenstände an den Kopf warf, so wurde er positiv enttäuscht. Er konnte ihr klarmachen, dass er an ihren Verletzungen nicht Schuld trug.

      ***

      Cloes Genesung auf Baxters Anwesen ging nur langsam voran. Sie hatte mehr gelitten, als es zunächst den Anschein hatte. Doch irgendwann war dieser schreckliche Abend für sie nur noch eine dunkle, böse Erinnerung.

      Eines Tages war sie soweit ihr altes Leben wieder aufzunehmen. Und damit sie nicht noch ein Mal in diese Lage kommen würde, in der sie nicht wusste, wie sie die Gebühren für ihr Studium oder ihre Miete zahlen sollte, gab Baxter ihr ein Stipendium. So hoffte er sein Gewissen freikaufen zu können, nicht früher eingeschritten zu sein.

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