Herrschaft für ein Jahr | Erotischer SM-Roman. Ven Rouven

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Herrschaft für ein Jahr | Erotischer SM-Roman - Ven Rouven BDSM-Romane

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      Es ist exakt ein Uhr nachts. Langsam fahre ich das Fabrikgelände hoch und parke neben einem grauen Mercedes. Es muss ihrer sein. Ich stelle den Motor ab und sehe mich um. Aus einem Fenster der Fabrik dringt ein schwacher Lichtstrahl nach außen. Dort wird also unsere erste gemeinsame Session stattfinden. Sehr schön. Die Motorkühlung lässt einige Schnauber erklingen, ehe es ganz still um mich herum wird. Ich steige aus und gehe langsam auf das Gebäude zu. Die Kieselsteine unter mir geben ein verräterisches Geräusch von sich. Ich fühle mich wie ein Einbrecher auf Raubzug. So bleibe ich stehen, peile erst einmal die Umgebung ab. Alles schläft und es gibt auch niemanden, der sich so spät nachts noch in diese Gegend verirrt. Ich öffne die schwere Eisentüre. Diese ist, wie erwartet, nicht verschlossen und der Schlüssel baumelt auf der Innenseite des Zylinderschlosses. Ich trete ein, verriegle die Türe und schreite langsam, aber sehr bestimmend auf den schwachen Lichtstrahl zu.

      Zum ersten Mal begegne ich nun der Frau aus dem Chat. Sie wartet vor dem »Spielraum« in kniender aufrechter Haltung, die ich von ihr verlangte. Vollkommen entkleidet und die Augen mit einem Tuch abgedunkelt. Auch das war eine meiner Anordnungen.

      Da kniet sie nun. Inmitten all der kalten Betriebsgegenstände, die mit Sex so gar nichts zu tun haben und doch ist die Erotik nicht zu übersehen. Es riecht nach Maschinenöl und der harte kalte Betonboden hat etwas Distanziertes, aber Geiles. Ich bin erregt. Spüre meinen Schwanz, wie er immer härter anschwillt. Langsam nähere ich mich ihr. Leise, mit bedachten Schritten umkreise ich die Nackte. Ja, der Panther spielt mit seinem Opfer. Die Frau zittert. Dafür ist aber nicht die Kälte verantwortlich, obwohl es kühl ist. Sie holt tief Luft. Ich gehe an ihr vorbei und betrachte das Spielzimmer, in dem sie all ihre Sex-Spielsachen auf einem großen Schreibtisch ausgebreitet hat. Es sind nicht viele und das, was sie hat, sind Dinge, die typisch für eine BDSM-Anfängerin sind. Eine sehr gewöhnliche Gerte, Handschellen mit Plüsch, ein paar Nippelklammern, die kaum Schmerzen bereiten. Sozusagen ein Starterset. Ein Glas Rotwein steht auf einer Anrichte. Alles ist nach meinem Wunsch vorbereitet. Ich lege meine mitgebrachten Utensilien neben die ihren, nehme Halsband und Leine an mich und marschiere zurück zu der nackten Frau, die es nicht wagt, sich zu bewegen. Ich streife ihr mit der Leine über den Kopf. Sie zuckt. Solche Regungen mag ich.

      Ohne ein Wort zu sagen, lege ich ihr Halsband und Leine an. Ihr Atem geht schwer. Ihre Brust bebt geradezu auf und ab. Ihr Zittern ist fast schon ein Schütteln. Ich beuge mich etwas zu ihr hinab und flüstere in ihr Ohr.

      »Jetzt weißt du, dass du es kannst!« Sie nickt zittrig.

      Ich lasse sie auf allen vieren in das Spielzimmer krabbeln und ziehe sie an der Leine, wie einen Hund, hinter mir her und bemerke, wie diese Erniedrigung sie nur noch stärker aufgeilt. Aber vor allem weiß ich, dass sie diese Demütigung noch mehr erregt.

      »Auf den Tisch mit dir!«, befehle ich. Ungeschickt versucht sie den Tisch zu ertasten und daran hinaufzuklettern. Ich betrachte das Schauspiel aus guter Entfernung und positioniere sie so, dass sie mir ihre Öffnungen gut sichtbar entgegenstreckt. Im Schreibtischstuhl sitzend betrachte ich sie. Wieder lasse ich mir ungewöhnlich viel Zeit. Für die blonde Frau ist es die Zeit des Zitterns, der Angst, aber auch des Sinnenrausches.

      Zeit ist vielleicht das Beste aller subtilen Folterinstrumente. Nichts kann mehr Emotionen hervorrufen, mutmaße ich und genieße den Anblick, der sich mir bietet.

      Ich bin ein Liebhaber von Gerte und Rohrstock. Für mich sind diese Schlagwerkzeuge wie ein verlängerter Arm. Mit beidem kann die Kraft der Hand direkt an die gewünschten Stellen weitergegeben werden. Das mag ich. Ich mag das Geräusch, wenn das Leder oder das Holz auf das weiche Fleisch aufschlägt. Ich mag es, wenn es laut knallt und zugleich ein schweres Stöhnen entlockt. Es sind diese Geräusche, die mich berauschen.

      Ich nehme meine Gerte an mich und taste mich mit der Spitze an dem Frauenkörper entlang. Ich berühre bestimmend ihren Intimbereich. Sie krächzt leise. Noch habe ich ihre zarte Haut weder mit der Handfläche noch mit den Fingern berührt. Diese Distanz ist mir immer wichtig. Mir gefällt es, wenn in den ersten Minuten jegliche menschliche Wärme fehlt. Es erhöht die Angst meiner Beute, lässt sie keinen Halt finden. Ich genieße es, mit ihrem Verstand zu spielen.

      Nun aber ist die Zeit gekommen, um ihrem Martyrium ein Ende zu setzen. Sie darf mich zum ersten Mal richtig spüren. Ich halte meine Handfläche an ihren Mund. Sie küsst sie unterwürfig und gierig. Ich streife über ihr weiches Gesicht und ihre vollen Lippen. Sie nimmt meine Finger in ihren Mund und saugt lechzend an ihnen, als wäre es etwas anderes, etwas sehr Männliches. Wie sehr sie doch diesen menschlichen Kontakt in diesem Augenblick nötig hat. Ihr Durst nach mir dokumentiert dies überdeutlich. Ich entziehe mich der Frau. Dieses Fabrikgelände, die gesamte Umgebung ist kalt und abweisend. Ich bin es auch.

      Ich setze mich in den Schreibtischstuhl und halte inne. Ich fühle mich gut.

      »Bring mir Wein!«, lautet der nächste Befehl.

      »Darf ich die Augenbinde … ich meine das Tuch abnehmen, Herr?«, fragt sie. Ich hole mit meiner Gerte sehr weit aus. Der Knall, der kurz darauf erfolgt, ist ohrenbetäubend. Dieser eine Schlag auf ihren rechten Oberschenkel wandert durch das gesamte kalte Gebäude. Schmerzhaft stöhnt die Frau auf. Die Qual, aber auch diese unbändige Lust nach dieser Strenge zeichnet sich vor mir zeitgleich ab.

      »Habe ich dir erlaubt, zu sprechen?«, sage ich und meine Frage ist keine Frage, sondern eine Androhung. Dies war nur ein Vorgeschmack darauf, was kommt, wenn nicht das getan wird, was ich verlange oder erlaube.

      »Nein, Herr«, antwortet die blonde Frau eingeschüchtert und ich höre, wie ihre Stimme bricht. Will sie das wirklich alles erdulden? Ist dies alles wirklich ihre Welt? Kann sie mit dem absoluten Gehorsam und der Abgabe ihrer eigenen Wünsche überhaupt existieren?

      Sie kann. Davon bin ich überzeugt.

      Die Frau erhebt sich schwerfällig. Ungeschickt klettert sie vom Schreibtisch und tastet sich zu dem Weinglas vor. Sie kippt es fast um. Aber nur fast. Das Bewusstsein, nichts falsch machen zu dürfen, ist bereits in ihr. Manche Dinge muss man nicht aussprechen, um deren Folgen zu kennen.

      Kniend vor mir hockend überreicht sie mir mit zittriger Hand das Weinglas. Ich beobachte sie. Diese zuckend ausgestreckte Hand. Ich lasse sie warten.

      Zeit ist wirklich die beste aller Foltermethoden, grüble ich, lächle und nehme das Glas an mich.

      »Auf den Tisch mit dir!«

      Die Frau erklimmt wieder den Schreibtisch. Diesmal bereits etwas geschickter. Langsam hat sie sich an die Szenerie und die Dunkelheit gewöhnt.

      »Auf den Rücken!«

      Ich erhebe mich, drehe die Frau mit dem Gesicht zu mir und lasse ihren Kopf über den Seitenrand des Tisches nach unten baumeln. Meine Hose öffnend hole ich meinen Schwanz hervor und drücke ihn fest in ihren Mund. Die Kälte des Raumes lässt keinerlei Zärtlichkeiten zu.

      Diese Frau liebt es, ihren Mund einzusetzen und macht es mit einem großen Engagement. Ich schalte einen Gang härter. Ich drücke mein Becken auf ihr Gesicht. Mein Schwanz verschwindet zur Gänze in ihrem Mund. Sie würgt, keucht, krächzt und ihre Hände ballen sich zu einer Faust, um dem fehlenden Sauerstoff irgendwie entgegenwirken zu können. Ich nehme ihr alle Luft zum Atmen. Sie zappelt und windet sich. Sehr schön.

      Ich trete einen halben Schritt zurück. Die Nackte schnappt wild nach Luft. Es ist ein besonderer Moment. Ihr Atem ist so wunderbar schwer und laut. Ich genieße es total und ich kann das Verlangen der Frau nach noch mehr und noch tiefer nur allzu sehr nachvollziehen. Auch wenn sie dies nicht sagt, auch wenn sie dies nicht zeigt. Ich weiß, sie will mehr und sie bekommt auch

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