Im Zentrum der Lust | Roman. Alissa Stone

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Im Zentrum der Lust | Roman - Alissa Stone BDSM-Romane

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noch so leise war, traf mich mit voller Wucht und ließ mich innerlich zusammenzucken. Nicht bewegen, ermahnte ich mich ununterbrochen. Trotzdem wollte ich. Damit er endlich anfing. Ich wollte es endlich hinter mich bringen.

      Irgendwann spürte ich ein Kribbeln in den Füßen, sie begannen einzuschlafen. Oh nein, auch das noch. Der Drang, mich von den Fersen abzuheben war groß, doch ich wagte es nicht. Langsam bewegte ich die Zehen und hoffte, er würde es nicht bemerken. Womöglich stand er sogar neben mir und wartete nur den richtigen Moment ab, mit gehobenem Stock, einen Meter über meinem Schenkel. Ich musste endlich aufhören, darüber nachzudenken.

      Plötzlich vernahm ich Schritte.

      Fest und sicher kamen sie auf mich zu. Ein Luftzug streifte an mir vorbei und eine große Gestalt verdunkelte mein Blickfeld. Die Schritte hörten auf. Er stand direkt neben mir. Ich spürte es. Gänsehaut zog sich über meinen Rücken. Jede Sekunde rechnete ich mit dem Schmerz des Rohrstocks. Doch er ließ mich warten.

      Lange geschah nichts. Es herrschte Stille. Eiskalte Stille. Bei jedem Atemzug wappnete ich mich erneut für den Schmerz. Nach jedem Herzschlag, den ich wie einen Paukenschlag spürte, erwartete ich den Aufprall. Beinahe sehnsüchtig.

      Dann, völlig unerwartet, berührte mich eine warme Hand an der Schulter. Sanft glitt sie über meinen Rücken. Mit ihr lief ein Schauder durch meinen Körper, der mich tiefer atmen ließ. Ich fand nichts Bedrohliches in der Berührung. Dennoch wagte ich nicht, mich zu bewegen. Was, wenn er mich damit herausfordern wollte? Mich in Sicherheit wiegen wollte, bevor er zuschlug?

      Ein Zerren an der Augenbinde machte mich stutzig. Sie lockerte sich. Grelles Licht vernebelte die Sicht, als der zarte Stoff mein Gesicht verließ. Ich blinzelte. Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Helligkeit.

      Dann sah ich ihn. Sah seine schwarzen Lederschuhe, die dunkelgraue Stoffhose. Er stand direkt vor mir.

      Und es war nicht Theo. Denn der trug eine Jeans, da war ich mir absolut sicher. Ich erinnerte mich noch deutlich an den dicken Schlüsselbund, der an seinem Gürtel gehangen hatte. Einem braunen Gürtel an einer schwarzen Jeans.

      Ich hob den Kopf, bis sein Blick mich einfing und ich erleichtert aufatmete. Es war Alex.

      Sein Lächeln wirkte beruhigend und vertrauensvoll.

      »Ich gehöre hier nicht her. Man hat mich entführt, verschleppt. Ich bin nicht freiwillig hier. Bitte, hilf mir hier rauszukommen.« Ich wusste nicht, warum ich mir von ihm Hilfe erhoffte. Er sah mich so verständnisvoll an und ich musste es zumindest versuchen. Vielleicht wusste er ja gar nicht, dass ich gezwungen wurde, hier zu sein.

      Er kniff die Augen zusammen und hielt mich mit strengem Blick gefangen.

      »Es sollte das Erste gewesen sein, was man dir beigebracht hat. Eine Sklavin duzt ihren Herrn nicht.«

      Seine Worte rissen mich in einen Strudel, der mich mühelos wieder dorthin beförderte, wo ich vor Minuten gewesen war. Dabei hatte ich mich für einen kurzen Moment der Freiheit so nahe geglaubt.

      »Ich werde dich für dieses Vergehen noch nicht bestrafen, denn du bist noch unerfahren. Das nächste Mal aber wird es Konsequenzen nach sich ziehen.« Trotz der Strenge lang eine Wärme in seiner Stimme. Er ging langsam um mich herum und sah mich eindringlich von der Seite an. Was meinte er mit Konsequenzen?

      »Dein Körper verrät, wie nervös du bist. Das brauchst du nicht zu sein. Beruhige dich, noch habe ich dir nichts getan.«

      »Solange ich in dieser Stellung angekettet bin, kann ich mich nicht beruhigen. Meine Füße spüre ich kaum noch und meine Schultern tun weh.«

      Und solange er mich so intensiv ansah, schaffte ich es nicht mal, das Kribbeln im Bauch zu unterbinden.

      »Du wirst dich als Sklavin an eine derartige Haltung gewöhnen müssen.«

      »Ich habe nicht vor, es so weit kommen zu lassen.«

      Er schmunzelte nur. Eine Weile sah er mich an, erforschte meinen Blick, den ich eindringlich auf seinen legte. Er sah unverschämt gut aus. Sein Gesicht, sein Körper, wie er sich bewegte, einfach alles. Vor allem diese Selbstsicherheit beeindruckte mich.

      »Da ich noch etwas anderes mit dir vorhabe, werde ich deinem Wunsch nachkommen und dich losbinden – wenn du mich darum bittest.«

      Ich sollte ihn darum bitten? Er schien es wohl zu genießen, mich herauszufordern. Ich atmete tief durch.

      »Okay. Bitte binde mich los.« Wenn er das Spielchen spielen wollte, dann sollte er es so haben. Bis zu einem gewissen Grad war ich bereit mitzuspielen.

      »Oh, oh, oh ... so wird das nichts. Du solltest in Zukunft aufpassen, wenn ich dir etwas beibringe. Wie war das noch mal mit dem Duzen? Und etwas mehr Demut hätte deiner Bitte gut getan.«

      Ich verdrehte die Augen. Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht. Hätten meine Knie nicht so wehgetan, wäre ich sicher hartnäckig geblieben. Noch einmal nahm ich einen tiefen Atemzug.

      »Bitte«, sagte ich und warf ihm einen flehenden Blick zu. »Binden Sie mich bitte los.«

      Im selben Moment fühlte ich ein eigentümliches Ziehen im Schoß, was mich irritierte. Erregte es mich etwa, wie er mit mir umging? Oder war es nur sein Äußeres? Vielleicht auch beides?

      »Tut mir leid, du hast es dir bereits verspielt. Allein, weil du die Augen verdreht hast. Vielleicht fällt dir etwas anderes ein, was mich milde stimmen könnte.«

      Ich bemerkte, dass mein Mund offen stand, schnell schloss ich ihn. Das konnte doch nicht wahr sein! Was um Himmelswillen bezweckte er damit? Gefiel es ihm etwa, mich zu schikanieren?

      Ein leises Surren ertönte. Er griff in die Hosentasche, holte ein Handy raus und klappte die lederne Schutzhülle auf. Einen Moment blickte er aufs Display, tippte es an und hob das Telefon ans Ohr. Dann sah er mich wieder an.

      »Chloé, ich ruf dich zurück«, sagte er und legte auf.

      Wer war Chloé? Vielleicht seine Frau? Die ahnungslos zu Hause auf ihn wartete, während er sich in SM-Clubs rumtrieb und unfreiwillige Sklavinnen schikanierte? Ein schlechtes Gewissen schien ihn nicht zu plagen. Sein Blick war entspannt, als er das Telefon wieder in die Hose gleiten ließ. Ich war fasziniert von der Eleganz und Gelassenheit, mit der er sich bewegte – während er seine nichts ahnende Frau betrog. Ob er tatsächlich verheiratet war? Oder war es seine Freundin gewesen? Eifersucht stieg in mir auf.

      Ich sah ihn von oben bis unten an. Er war gut gebaut. Seine Körperhaltung war gerade, selbstbewusst und sein Ausdruck nach wie vor dominant. Irgendetwas hatte er an sich, was mich ganz wirr machte. Er wusste offenbar genau, was er tat und sein zielgerichteter Blick zeigte mir, dass er einen Vorschlag von mir erwartete. Was sollte ich nur sagen?

      »Ich verspreche, ab jetzt achtzugeben.« Etwas Besseres fiel mir nicht ein.

      »Netter Versuch. Aber weit davon entfernt, mich umzustimmen.« Ein Schmunzeln umspielte seine Mundwinkel. »Wie wäre es damit: Sag, dass du meinen Schwanz küssen möchtest.«

      Wie bitte?! Das konnte nicht sein Ernst sein, ich sollte ihm einen blasen? Ohne es zu wollen, fiel mein Blick auf seine Hose, an der sich eine deutliche Wölbung bemerkbar machte. Mein Schoß prickelte. Zugegeben, hätte ich ihn außerhalb dieses Gefängnisses kennengelernt, hätte ich nicht gezögert. Bei einem Kuss auf den Schwanz

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