El Gustario de Mallorca und das tödliche Elixier. Brigitte Lamberts

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El Gustario de Mallorca und das tödliche Elixier - Brigitte Lamberts Krimi

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durch einen verwinkelten Gang. Dann öffnet er die Tür zur Bibliothek. Auch dieser Raum ist düster. Der Besitzer öffnet die Fenster und lässt frische Luft herein, dann betätigt er den Lichtschalter. Die langen Neonröhren an den Innenseiten der Regale brauchen eine gewisse Zeit, ehe sie flackernd und brummend den Raum in kaltes Licht tauchen. An sämtlichen Wänden stehen massive dunkle Bücherregale, die vom Boden bis zur Decke reichen. Die meisten der Regale sind verglast, dahinter sind alte Buchrücken zu erkennen. Xisko öffnet eine Schublade, entnimmt zwei Paar weiße Handschuhe und reicht sie den beiden Mallorquinern.

      »Sie haben zwei Stunden Zeit. Danach müssen Sie eine Pause von mindestens einer Stunde einlegen, bevor Sie die Bibliothek wieder betreten dürfen.« Auf den verständnislosen Blick von José Maria erklärt der Hausherr knapp: »Bei Ihnen in der Universitätsbibliothek gibt es bestimmt eine Klimaanlage, aber hier müssen wir auf die Luftfeuchtigkeit achtgeben, damit die alten Folianten keinen Schaden nehmen.«

      »Selbstverständlich«, erwidert Jesús schnell.

      »Normalerweise ist immer meine Assistentin dabei, wenn Fremde sich in der Bibliothek aufhalten. Sie ist heute leider verhindert. Doch ich gehe davon aus, dass Mitarbeiter der Universität Barcelona wissen, wie sie mit den alten Büchern umzugehen haben. In zwei Stunden hole ich Sie wieder ab.«

      Der Hausherr öffnet schon die Tür, dann dreht er sich nochmals zu den beiden Mallorquinern um. »Wenn Sie etwas benötigen, drücken Sie bitte auf diese Klingel.« Er zeigt auf einen schwarzen Knopf direkt neben der Tür. »Und noch etwas: Ich werde Sie hier einschließen, nicht dass Sie sich wundern, aber ich möchte keine Fremden im Haus wissen.«

      »Ich dachte, Ihr Anwesen ist auch für Besucher geöffnet?«, fragt Jesús irritiert.

      »Ja, aber das Landhaus wird nur zu bestimmten Zeiten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und dann haben wir Aufsichtspersonal.«

      Xisko nickt den beiden zu und verlässt die Bibliothek. Sie hören, wie sich der Schlüssel schwerfällig im Türschloss dreht.

      »Na prima. Hoffentlich vergisst der uns nicht.« José Maria reibt sich skeptisch das Kinn.

      Jesús zieht die weißen Handschuhe über und geht die Buchrücken konzentriert ab. »Die sind allem Anschein nach chronologisch geordnet.«

      »Wie, nicht nach Themen?«, fragt José Maria.

      »Weiß ich noch nicht, vielleicht gibt es ja eine zweite Ordnung, nach der zeitlichen.«

      »Wonach suchen wir eigentlich?«

      »Ich dachte, du sagst mir das!«

      »Irgendwas Geschichtliches, würde ich meinen.«

      »Ach nee. Schau, ob du Bücher findest, die aus dem 15. Jahrhundert sind.«

      »So alt sind die Bücher hier nicht.«

      »Such halt!«

      Jesús greift ein Buch aus dem Regal und betrachtet den Einband in lateinischer Sprache. Schnell stellt er es wieder zurück. Das nächste Buch, das er hervorholt, ist in arabischer Sprache geschrieben. Auch das stellt er zurück.

      José Maria kommt mit einem sehr ramponierten Ledereinband auf seinen Partner zu. »Schau mal, von 1530.« Er reicht ihm das aufgeschlagene Buch. Wie vom Donner gerührt blickt Jesús auf die Schrift.

      »Grande mierda! Das ist català.«

      »Und was heißt das?«

      »Auch wenn wir eine Publikation finden, die uns vielleicht weiterhelfen könnte, können wir die nicht lesen.«

      »Wieso? Wir können doch català?«

      »Ja, aber das hier ist català aus dem 16. Jahrhundert, das verstehe ich nicht. Und du bestimmt auch nicht.«

      »Und jetzt?«

      Jesús fasst sich an die Nase. »Jetzt suchen wir neuere Veröffentlichungen. Irgendetwas, das sich mit der Geschichte Mallorcas beschäftigt.«

      »Ich sehe hier nur Bücher über Gartengestaltung.«

      »Such einfach weiter. Ist dir übrigens aufgefallen, dass der Besitzer eine Sonnenbrille trägt?«

      »Und?«

      »Findest du das nicht komisch? In dem Haus ist es doch recht dunkel.«

      José Maria zuckt nur mit den Schultern, schaut aus einem der kleinen Fenster und dreht sich dann abrupt zu Jesús um. »Was meinst du, sollen wir diesen Xisko um Mithilfe bitten? Der kennt sich doch in seiner Bibliothek am besten aus.«

      »Und was willst du ihn fragen?«

      »Na, nach dem Patxaran!«

      »Der war nicht besonders freundlich und ich glaube, er ist misstrauisch. Das lassen wir lieber.«

      »Wieso misstrauisch?«

      »Du merkst aber auch gar nichts!«

      »Jetzt werde mal nicht unverschämt.«

      »Du hast es gar nicht mitbekommen?« Jesús schüttelt entnervt den Kopf.

      »Was mitbekommen?«

      »Der will uns hier nicht haben.«

      »Wieso, der war doch sehr aufmerksam.«

      »José, ich bitte dich, der war abweisend. Der hat sich auf dein Geplänkel gar nicht eingelassen.«

      »Habe ich nicht bemerkt.«

      »Eben. Von dem können wir nichts erwarten. Der möchte uns ganz schnell wieder loswerden.«

      »Und warum? Wir kommen doch von der Universität.«

      Jesús holt tief Luft. »Los, schau dich weiter um.«

      Schweigend suchen sie weiter. Nach mehr als anderthalb Stunden seufzt Jesús auf. »Ich glaube, ich habe etwas gefunden.« Er blättert in einem schmalen Band.

      »Und was?«

      »Das Büchlein ist von 1950 und es geht um das Kartäuserkloster von Valdemossa.«

      »Das sieht nach einer Art Reiseführer aus.«

      »Augenblick noch.« Jesús überfliegt einen Absatz. »Hier steht, dass die Klosterbrüder früher selbst destilliert haben.«

      »Ja und? Das ist doch bekannt. Die haben zwar nicht Weib und Gesang gehabt, aber gesoffen haben die doch alle.« José Maria stutzt. »Warte mal. In Valdemossa wird doch heute noch dieser Kräuterschnaps als regionale Besonderheit verkauft, den früher die Klosterbrüder hergestellt haben.«

      Jesús entgegnet unwillig: »Was interessiert uns der Kräuterschnaps. Hier steht, es wird vermutet, dass die Klosterbrüder schon im Mittelalter den Patxaran hergestellt haben.«

      »Quatsch, der ist doch erst vor rund sechzig Jahren außerhalb von Navarra verbreitet worden.«

      »Eben!«

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