El Gustario de Mallorca und das tödliche Elixier. Brigitte Lamberts

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El Gustario de Mallorca und das tödliche Elixier - Brigitte Lamberts Krimi

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Mallorcas erkennen. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl breitet sich in ihm aus. Die Berge im Hintergrund nehmen Kontur an. Nach einer Weile erkennt er sogar die Umrisse der Kathedrale, die vom Meer aus wirkt, als wenn sie auf einem Hügel stehen würde. Der hellgraue Kalksandstein der Kathedrale zeigt einen rötlichen Schimmer, als wenn La Seu, wie das Bauwerk von den Mallorquinern genannt wird, von innen leuchten würde. Eine laute Stimme hallt blechern durch die Lautsprecher. Sven schrickt zusammen. Nur so viel hat er verstanden, dass die Autofahrer sich bereithalten sollen, damit die Abfahrt von Deck reibungslos verlaufen kann, nachdem das Schiff angelegt hat.

      Kurz darauf steht Sven in einer Menschentraube vor der noch geschlossenen Stahltür zum Parkdeck. Nachdem ein Ruck durch das Schiff gegangen ist, dauert es noch einige Minuten, bis sich die Tore automatisch aufschieben und die Menschen zu ihren Autos drängen. Sven versucht sich zu orientieren. Er war einer der Ersten am gestrigen Abend und muss durch die Autoreihen bis ganz nach vorne gehen. Von Weitem sieht er schon seinen knallroten Porsche Targa. Die meisten Fahrer haben ihre seitlichen Rückspiegel nicht eingeklappt. Also achtet er darauf, nicht mit seiner Reisetasche hängenzubleiben. Endlich hat er sein Auto erreicht. Er schließt die Wagentür auf, wirft die Tasche auf den Beifahrersitz, hebt das Mitteldach ab, verstaut es im Kofferraum und steigt ein. Dann holt er einmal tief Luft und dreht beherzt den Zündschlüssel um. Wie auf Kommando startet der Motor. Sven gibt leicht Gas und das unverkennbare Röhren ist zu hören. Es hätte auch anders ausgehen können. Er war sich nicht sicher, ob sein Schätzchen von 1985 die salzige Meeresluft auf dem offenen Deck gut verkraften würde.

      Die ersten Fahrzeuge fahren die Rampe herunter. Die meisten biegen auf die rechte Haltespur ab, um auf ihre Mitreisenden zu warten, die in Scharen eine Fußgängerbrücke hinuntereilen. Die Sonnenstrahlen wärmen schon und das Licht blendet. Sven fingert eine Sonnenbrille aus seiner Reisetasche und startet durch. Er hat sich den Weg zu seiner Unterkunft genau eingeprägt: An der großen Kreuzung Paseo Marítimo und Porto Pi muss er auf die Verlängerung der Avenida Joan Miró abbiegen und dann immer geradeaus.

      Nach wenigen Minuten sieht er auf der linken Seite die Mauer und das Eingangsportal zu dem Anwesen, auf dem sich der Palacio de Marivent befindet, ein herrschaftliches Landhaus, die Sommerresidenz der spanischen Königsfamilie. Er bremst ab und fährt langsam daran vorbei. In ein paar Stunden wird es hier nur so von Touristen wimmeln, die sich alle vor dem Portal ablichten lassen wollen. Rechts auf der kleinen Fußgängerinsel sieht er aus den Augenwinkeln einen Polizisten stehen, ein klares Indiz dafür, dass die königliche Familie anwesend ist. Er beschleunigt erneut. Obwohl es bis zu seiner Unterkunft keine zehn Minuten dauern soll, zieht es sich. Auf der einen Seite der Straße reihen sich mehrstöckige Hotels, weiß verputzt, mit kleinen Balkonen aneinander, auf der anderen Seite stehen flache Häuser aus grobem, grauem Naturstein mit rötlich verputzten Wandflächen. Alle fünf Meter sind zu beiden Seiten der Straße Palmen gepflanzt, noch nicht sehr groß, aber zusammen mit dem mittlerweile strahlend blauen Himmel lenken sie von den schmucklosen Hotels und Appartementhäusern ab. Hier war früher das Animierviertel von Palma, hier wurde Sangria in Kübeln gesoffen. Heute wirkt alles etwas heruntergekommen. Aber schon viel hat sich getan und in ein paar Jahren soll es genauso gepflegt aussehen wie das Wohngebiet hinter der Bucht von Cala Major, die er gerade hinter sich lässt, ebenso den Yachthafen Calanova.

      Nachdem die Straße einige Kurven macht, vorbei an kleinen Geschäften, Restaurants und Hotels in historistischer Bauweise mit flachen, verglasten Loggien, gelangt er auf die Carretera Andratx. Hier wechseln sich moderne, kastenförmige Bauten mit typisch mallorquinischen Stadthäusern ab. Kurz bevor er die Grenze zwischen Palma und der Gemeinde Calvià passiert, hat er sein Ziel erreicht. Auf der Straßenseite zum Meer liegt Haus Nr. 3. Er betrachtet das weiß verputzte Stadthaus mit den kleinen Fenstern zur Straße hin. Sein Blick wandert die Fassade hinauf: Typisch für den mallorquinischen Baustil ist das Haus mit einem flachen Satteldach bedeckt und zeigt seitlich eine gemauerte Balustrade, hinter der Sven eine große Terrasse vermutet. Er stößt das schmiedeeiserne Tor auf und durchquert den kleinen, mit Palmen und Kakteen liebevoll gestalteten Garten. Er drückt die Klingel. Bevor er sich noch weiter umschauen kann, wird die Haustür mühsam aufgezogen und eine ältere kleine Frau steht im Türrahmen.

      »Sven Ruge?« Sie lächelt.

      »Ja. Doña Consuelo?«

      Die kleine Frau bittet Sven mit einer Handbewegung hinein. »Das ist schön, Sie kennenzulernen. Wir haben von Tim schon so einiges über Sie erfahren.« Sie spricht sehr akzentuiert und langsam, damit Sven sie versteht.

      »Na, hoffentlich nur Gutes«, erwidert er in fast perfektem Spanisch. Doch bevor er weiterreden kann, steht ein ebenfalls kleiner Mann mit sonnengegerbtem Gesicht vor ihm.

      »Sergio! Meine Frau Consuelo haben Sie ja schon begrüßt. Schön, dass Sie da sind.«

      »Hatten Sie eine gute Überfahrt?«, fragt Consuelo. Sven schüttelt den Kopf. »Die war nicht so gut, aber jetzt bin ich ja da.«

      »Was war los?«, fragt ihr Mann.

      »Viel zu voll und die paar Stunden Schlaf auf einer Bank im Fast-Food-Restaurant waren nicht wirklich erholsam.«

      »Das tut uns leid, aber dafür gibt es jetzt als Entschädigung erst einmal ein mallorquinisches Frühstück, damit Sie sich schnell einleben.« Die Señora nickt ihm zu.

      »Wollen wir unserem Gast nicht erst sein Zimmer zeigen?«, versucht Sergio seine Frau zu bremsen. Gesagt, getan. Für sein Alter geht er ziemlich agil die steile Treppe in den zweiten Stock hinauf, öffnet eine Tür und lässt Sven vorangehen. Ein kleines Schlafzimmer ohne Fenster, das nur ein großes Bett und einen Kleiderschrank beherbergt, davon abgehend ein kleines Bad mit Dusche. Sven tritt angespannt von einem Fuß auf den anderen. Doch dann öffnet der Vermieter eine weitere Tür, die in ein größeres Wohnzimmer führt mit gemütlicher Sitzecke, Fernseher und einem alten, dunklen mallorquinischen Schreibtisch. Sven hat es nicht mehr zu hoffen gewagt: Über die ganze Längsseite des Wohnzimmers erstreckt sich ein tiefer Balkon.

      »Wunderschön!« Sven tritt nach draußen.

      »Hier links auf dem Hügel sehen Sie den Marivent-Palast mit seinen zwei Türmen. Und das hier ist die Calanova mit unserem kleinen Hafen.« Der alte Mann, der Sven auf den Balkon gefolgt ist, deutet mit der Hand zur Bucht.

      Der flache, zerklüftete Felsen ist in sattes Grün getaucht, die hohen Kiefern lassen den Palast fast klein erscheinen. Svens Blick geht auf das Meer hinaus. Auf der gegenüberliegenden Seite erkennt er im Hintergrund ein weißes Band, die Hotelhochburgen am langgezogenen Strand von Palma de Mallorca, an dessen Ende S’Arenal liegt.

      Sven dreht sich um und berührt Sergio sachte an der Schulter. »Sie haben es hier wirklich sehr schön.«

      Consuelo Sánchez bittet Sven, nachdem er sein Gepäck aus dem Auto geholt hat, in die kleine, gemütliche Wohnküche. Sie stellt einen Keramikteller vor ihm ab mit vier großen Stücken Pan con tomate, getoastetem Baguette mit Olivenöl, mit Salz bestreut und mit frischen Tomaten eingerieben. Sven greift zu und beißt beherzt in das erste Stück, als die alte Frau ihn fragt: »Café con leche oder lieber cortado?«

      Fast hätte er sich verschluckt, doch dann gelingt es ihm trotz vollem Mund »Cortado, bitte«, herauszubringen. Er lächelt verlegen.

      »Tim hat uns erzählt, Sie wollen einen kulinarischen Reiseführer über Mallorca schreiben?«

      »Diese Plaudertasche.« Sven lacht auf.

      »Oh, sollte das ein Geheimnis bleiben?«, fragt Consuelo erschrocken.

      »Nein, nein«, er winkt ab. »Ich bin doch auf Tipps und Empfehlungen von Einheimischen angewiesen.«

      »Haben

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