Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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      »Laß dich anseh’n, Markus. Gut schaust du aus. Ich hoff’, es ist auch sonst alles in Ordnung.«

      »Mir geht’s prächtig, Herr Pfarrer«, nickte der junge Mann. »Ganz besonders jetzt, wo ich wieder zu Hause bin.«

      »Das freut mich. Ich bin auch schon ganz gespannt zu erfahren, was du alles in Afrika erlebt hast. Du mußt mich unbedingt mal im Pfarrhaus besuchen.«

      »Das will ich gerne tun«, antwortete Markus und rückte dem Besucher einen Stuhl zurecht.

      Sebastian nahm dankend von dem angebotenen Tee, das Angebot, auch etwas zu essen, lehnte er jedoch ab.

      »Vielen Dank«, sagte er. »Aber wenn ich net zu Hause eß’, denkt meine Haushälterin womöglich, ihr Essen schmeckt mir net mehr. Ich kann ohnehin net lang’ bleiben, im Pfarrhaus werden’s schon auf mich warten. Aber ich wollt’ doch schnell einmal vorbeikommen und Markus begrüßen.«

      Er schaute in die Runde – bis auf Valentin Oberbauer, der noch unterwegs war, saßen alle an dem großen Tisch. Sebastian wandte sich an Josef Anstetter.

      »Na, und du bist froh, daß der Bub wieder daheim ist, net wahr?«

      Der Altbauer nickte.

      »Ich kann gar net sagen, wie froh, Hochwürden. So langsam möcht’ ich mich auch aufs Altenteil zurückziehen. Lang’ genug geschafft hab’ ich ja.«

      »Da hast recht, Anstetter, und wie ich den Markus kenne, wird er dir ein würdiger Nachfolger.«

      Der Alte grinste.

      »Ich hoff’ nur, daß er sich bald verheiratet«, meinte er. »Bauer kann er erst werden, wenn auch eine Bäuerin im Haus ist.«

      Michaela errötete bei diesen Worten. Sie wandte sich ab und hoffte inständig, daß niemand ihre Verlegenheit bemerkt hatte. Markus hingegen gab sich ungezwungen.

      »Nur keine Bange«, meinte er. »Ich hab’ da schon eine ins Auge gefaßt.«

      Pfarrer Trenker entging nicht der Blick, den der junge Bursche dem Madel auf der anderen Seite des Tisches zuwarf.

      Er bemerkte aber auch, daß Markus’ Vater argwöhnisch auf die beiden schaute. Der Geistliche machte sich seinen Reim darauf. Er trank seinen Tee aus und erhob sich.

      »Also, dann dank’ ich recht schön für den Tee und wünsch euch noch einen schönen Abend.«

      Markus geleitete ihn zur Tür hinaus. Sebastian nahm die Gelegenheit wahr, noch einmal das Wort an den jungen Bauern zu richten.

      »Mir scheint, du hast ein Aug’ auf die Michaela geworfen«, meinte er, während sie zu seinem Wagen gingen.

      Markus grinste und schüttelte den Kopf.

      »Nein, Hochwürden, net ein Aug’, sondern alle beide«, antwortete er strahlend. »Ich werd’ sie heiraten, und Michaela wird die neue Bäuerin auf dem Anstetterhof.«

      »Das freut mich für euch beide. Michaela ist ein fleißiges Madel. Du kannst dir keine bessere Frau wünschen, und gewiß wird sie eine ebenso gute Bäuerin werden, wie es deine Mutter war.«

      Sie waren bei dem Auto des Geistlichen angekommen, und Sebastian hatte schon die Tür geöffnet.

      »Und, was sagt der Vater zu deiner Wahl?« fragte er, bevor er einstieg.

      »Der? Der weiß noch gar nichts davon. Er wird’s noch früh genug erfahren. Ich bin ja gestern erst heimgekommen. Ein paar Wochen braucht’s noch, bis ich mich wieder eingerichtet hab’ und sich alles normalsiert hat. Mit der Mi­chaela hab’ ich aber schon gesprochen. Wir sind uns einig. Ich denk’, so in zwei, drei Monaten werden wir vor den Traualtar treten.«

      Sebastian verabschiedete sich und fuhr nachdenklich nach St. Johann zurück.

      Josef Anstetter wußte also noch nichts von den Heiratsplänen seines Sohnes. Ganz gewiß aber ahnte er etwas, dessen war sich Pfarrer Trenker sicher.

      Der Blick des Alten hatte Bände gesprochen!

      *

      Nach dem Abendessen nahm Maria Engler ihre Tochter beiseite. Sie hatten den Tisch abgeräumt und kümmerten sich um den Abwasch, während Markus mit den beiden Knechten besprach, welche Arbeiten am nächsten Tag zuerst getan werden mußten.

      Die Magd wusch Teller, Tassen und Bestecke, während Michaela das Geschirr abtrocknete und in den Küchenschrank stellte. Maria beobachtete das Madel dabei aus dem Augenwinkel.

      »Freust’ dich, daß der Markus wieder daheim ist?« fragte sie. Michaela sah sie verständnislos an.

      »Aber natürlich, Mutter, das weißt’ doch. Warum fragst’?« Die ältere Frau zuckte die Schulter.

      »Nur so…«

      »Geh’, Mutter, ich kenn dich doch. Wenn du so fragst, dann hat’s auch einen Grund.«

      »Also, der Markus, ich hab’ bemerkt, wie er dich anschaut…«

      Die Tochter schmunzelte.

      »Herrgottnocheinmal, nun spann’ mich doch net auf die Folter! Du weißt doch, was ich wissen will.«

      Michaela stellte den Teller ab, den sie gerade in den Händen hielt, und umarmte ihre Mutter.

      »Ja«, lachte sie. »Er hat mich gefragt, ob ich seine Frau werden will, und ich hab’ ja gesagt.«

      »Ach, Madel…!«

      Maria drückte ihre Tochter an sich.

      »Ich freu’ mich ja so. Wißt ihr denn schon, wann Hochzeit sein soll?«

      »Erst in ein paar Wochen werden wir den Termin festsetzen. Markus muß sich ja erst einmal wieder eingewöhnen.«

      Die Magd deutete mit dem Kopf zur Stubentür, wo sie den alten Anstetter wußte.

      »Und – weiß er es schon?«

      »Nein«, schüttelte Michaela den Kopf. »Aber Markus will schon bald mit ihm sprechen. Sein Vater drängt ja darauf, daß Markus heiratet. Er will den Hof erst abgeben, wenn eine Bäuerin im Haus ist.«

      »Na, die hat er ja«, schnaubte die alte Magd. »Eine bessere, als dich, findet der Markus eh net.«

      »Ach, Mutter, ihm brauchst’ es auch net zu sagen, sondern dem Josef.«

      »Worauf du dich verlassen kannst«, antwortete Maria Engler.

      Sie schaute nachdenklich vor sich hin. So manches Mal hatte sie sich schon ausgemalt, wie es sein würde, wenn Michaela erst mal die Bäuerin auf dem Anstetterhof war. Aber so oft sie auch dieses Thema beim Altbauern vorsichtig angesprochen hatte – Markus’ Vater hatte immer unwirsch reagiert, und die Magd wurde das Gefühl nicht los, daß er sich eine andere als Schwiegertochter wünschte.

      Aber da kannte Josef Anstetter seine Magd net! In all den Jahren hatte sie sich

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