Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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er hatte eine Neuigkeit, die wie eine Bombe einschlug!

      *

      »Komm’, laß uns ein Stückerl gehen«, schlug Markus Anstetter vor.

      Wie schon gestern, so hatte er auch heute wieder mit Hand angelegt und geholfen, die Milchkannen nach vorne an die Straße zu bringen. Jetzt legte er seinen Arm um Michaela und zog sie mit sich.

      Das Madel schaute ein wenig scheu zum Bauernhaus zurück, aber dort war niemand zu sehen. Die Mutter war wohl noch in der Küche beschäftigt, die beiden Knechte hatten sich in ihre Kammern zurückgezogen, und Josef Anstetter saß, wie immer um diese Zeit, in der Wohnstube und las die Zeitung, wozu er nie vor dem Abend kam. Markus bemerkte den Blick seiner ›Verlobten‹.»Was schaust’ denn?« fragte er lachend. »Meinst’, daß uns niemand sehen darf?«

      Michaela wurde ein wenig verlegen.

      »Ich möcht’ net, daß uns jemand so sieht, bevor es offiziell ist«, antwortete sie und entzog sich gleichzeitig seinem Griff.

      »Geh’, Madel, solche einen Unsinn will ich net wieder hören«, ermahnte er sie. »Von mir aus kann jeder wissen, wie es um uns steht. Auch wenn wir’s noch keinem gesagt haben – du bist meine Braut, und ich mach’ da kein Geheimnis draus.«

      Sie hatten sich ein Stück weit vom Hof entfernt und schlugen die Richtung zum Höllenbruch ein, wo sie früher so oft gespielt hatten.

      »Es ist doch nur wegen deinem Vater«, wandte Michaela ein. »Ich glaub’, er wird’s net dulden, das mit dir und mir.«

      »Aber, wie kommst’ denn darauf?«

      Markus zog sie wieder an sich und gab ihr einen sanften Kuß.

      »Ich hab’ seine Blicke gesehen, als der Pfarrer da war.«

      Sie blieb stehen und schaute ihn an.

      »Markus, ich hab’ Angst, daß dein Vater uns wieder auseinander bringen wird…«

      »Also Madel, die Sorge ist unbegründet. Mein Vater kennt dich seit mehr als zwanzig Jahren. Er weiß, was du kannst und wer du bist. Warum sollte er dagegen sein, daß wir heiraten? Eine bessere Schwiegertochter kann er sich doch gar nicht wünschen!«

      Michaela seufzte. So ähnlich hatte es ihre Mutter auch schon gesagt. Wenn sie ihr und Markus doch nur glauben könnte!

      Der junge Bauer drückte sie ganz fest an sich.

      »Glaub’ mir, egal was mein Vater auch immer sagt, ich liebe dich und ich werd’ dich heiraten. So wahr ich Markus Anstetter heiß’!«

      Michaela lächelte still, als sie dies hörte.

      Sie wanderten Arm in Arm zum Höllenbruch hinauf und schwelgten dabei in Erinnerungen.

      »Eines Tag’s, da werden wir mit uns’ren Kindern hier heraufkommen und ihnen erzählen, was wir in ihrem Alter alles so angestellt haben«, meinte Markus.«

      »Besser net«, wehrte Michaela ab. »Die sollen net solche Dummheiten machen, wie wir damals.«

      Sie sah ihn liebevoll an.

      »Aber, ich freu’ mich jetzt darauf, mit ›euch‹ herzukommen.«

      *

      »Bist’ dir wirklich sicher?« fragte Pfarrer Trenker ungläubig. Sein Bruder schaute ihn beinahe gekränkt an.

      »Wenn ich’s dir doch sag’«, erwiderte er.

      Sebastian erhob sich und stellte sich ans Fenster. Nachdenklich sah er hinaus. Die Nachricht, die Max ihm eben gebracht hatte, war wirklich eine Sensation!

      »Also noch einmal von vorne«, begann der Polizist zu erzählen. »Irgendwie hat der Bruckner-Markus herausgefunden, daß das alte Jagdschloß Hubertusbrunn an das Land fällt, wenn sich bis zum dreißigsten des nächsten Monats niemand meldet und darauf Anspruch erhebt. Durch einen Zufall hat der Brandhuber-Loisl unseren Herrn Bürgermeister mit zwei anderen, vornehm gekleideten Herren, droben beim Schloß gesehen und diese Beobachtung unserer Tratschtante, der Maria Erbling, mitgeteilt.«

      Sebastian drehte sich um und nickte stumm. Maria Erbling war auf dem schnellsten Wege zu ihrer Freundin, Theresa Keunhofer, gerannt, der es tatsächlich gelungen war, aus ihrem Patenkind herauszubekommen, was da am Jagdschloß vor sich ging.

      »Soso, ein Spielcasino also«, meinte der Geistliche, nachdem er diese Neuigkeit erst einmal verdaut hatte.

      Er machte ein grimmiges Gesicht.

      »Wandelt unser Bürgermeister wieder einmal auf hochtrabenden Pfaden, was? Wahrscheinlich möchte der Bruckner-Markus wieder einmal das Tourismusgeschäft ankurbeln.«

      Er setzte sich wieder.

      »Keine schlechte Idee, wie ich zugeben muß. Solch ein Casino bringt natürlich eine Menge Geld in die Staatskasse. Allerdings wüßt’ ich etwas besseres mit Hubertusbrunn anzufangen. Vorausgesetzt, es gibt niemanden, der Anspruch darauf erhebt.«

      »Da werden wir uns aber was einfallen lassen müssen«, sagte Max. »Offenbar wartet der Bruckner net so lang’. Die beiden Männer, mit denen der Brandhuber unseren Bürgermeister gesehen hat, sind, laut der Katja Hardlacher, potentielle Investoren.«

      Pfarrer Trenker schlug das Kirchenbuch zu, in dem er geschrieben hatte. Es gab einen recht lauten Knall.

      »Abwarten«, gab er zurück. »Noch ist net aller Tage Abend, wie es so schön heißt!«

      Er schaute auf die Uhr, im selben Augenblick stand Max auch schon auf.

      »Es gibt Abendbrot«, freute sich der Polizeibeamte.

      *

      Josef Anstetter saß in seinem kleinen Büro, das sich hinter dem Wohnzimmer befand und brütete über der Buchhaltung. Jede noch so kleinste Ausgabe oder Einnahme war sorgfältig eingetragen worden. Jetzt ordnete der Bauer die entsprechenden Belege. Es war eine mühselige Arbeit. Josef schimpfte regelmäßig leise vor sich hin, wenn er den Monatsabschluß machen mußte.

      Rechts auf seinem Schreibtisch stand ein Bierkrug. Der Bauer nahm einen tiefen Schluck daraus und wischte sich über die Lippen. Drei Kreuze würde er machen, wenn der Bub erst einmal alles übernommen hatte, denn dann mußte der sich mit dieser ganzen Schreiberei abmühen.

      Der alte Anstetter kratzte sich nachdenklich am Ohr. Es wurde höchste Zeit, daß er mal ein ernstes Wort mit dem Sohn sprach. Markus mußte so schnell wie möglich heiraten. Ein Termin beim Notar, um ihm den Hof zu überschreiben, war dann schnell gemacht. Allerdings, argwöhnte der Alte, schien der Bub seine eigenen Vorstellungen von seiner Braut zu haben – Josef hatte sehr wohl die Blicke bemerkt, die Markus und Michaela sich zuwarfen, wenn sie sich unbeobachtet glaubten.

      Doch da war das letzte Wort noch net drüber gesprochen! Josef Anstetter hatte absolut nichts gegen Michaela Engler. Das war ein fleißiges und kluges Madel, ohne Zweifel. Außerdem sah’s auch noch fesch aus. Aber trotzdem, für seinen Sohn kam sie nicht in Betracht.

      Die Tochter einer Magd, als Bäuerin auf dem Anstetterhof? Niemals!

      Der

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