Toni der Hüttenwirt Classic 38 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Classic 38 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Classic

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warum hatte ihr die Tante das verschwiegen? Zu Lebzeiten des Vaters konnte sie vielleicht nicht darüber sprechen, weil Vater es nicht wollte, bedachte Julia. Doch jetzt nach der Beerdigung hätte sie doch mit mir darüber sprechen können.

      Julia überlegte.

      Tante Else wußte sicherlich nichts davon, sonst hätte sie es getan. Das entschied Julia. Danach überlegte sie, welche Konsequenzen diese Entdeckung für sie selbst hatte.

      Ich bin nicht mehr alleine. Ich habe einen Halbbruder, der nur wenige Tage älter ist als ich.

      Die nächste Erkenntnis drängte sich unmittelbar in Julias Gedanken. Dann gehört mir der Hof nicht alleine. War es nicht so? Julia beneidete schon als Kind ihre Freundinnen, die Geschwister hatten. Jetzt war ihr Wunsch in Erfüllung gegangen.

      »Mein Gott! Das muß wirklich wahr sein! Ich muß einen Halbbruder haben. Er heißt Max Dillinger und ist in Waldkogel geboren«, flüsterte Julia leise vor sich hin.

      Noch einmal las sie den Eintrag ihres Vaters. Da standen der Name, das Geburtsdatum, der Name der Mutter und der Name des Vaters.

      Vater hat einen unehelichen Sohn seit fünfundzwanzig Jahren. Gab es da ein dunkles Familiengeheimnis? Je länger Julia darüber nachdachte, desto neugieriger wurde sie.

      Sie klappte die Bibel zu. Sie brachte sie hinüber ins Altenteil und verschloß sie in der großen Truhe. Sorgfältig drehte sie den Schlüssel im Kastenschloß an der Truhe herum und zog ihn ab. Als Zeichen, daß sie jetzt die Bäuerin auf dem Hof war, trug Julia einen Schlüsselbund in der Schürzentasche. Sie fädelte den Schlüssel auf den Schlüsselring und steckte den Schlüsselbund wieder ein. Die Hand in der Schürzentasche, den Schlüsselbund fest umklammert, verließ Julia das Altenteil.

      Den ganzen Tag versuchte sie sich ihren täglichen Pflichten zu widmen. Doch das gelang ihr nur mit Mühe. Immer und immer wieder glitt ihre Hand in die Tasche ihrer Dirndlschürze und umklammerte den Schlüsselbund, als wollte sie damit etwas festhalten.

      Wie würde Max sein?

      Wie sieht er aus?

      Sieht man die Ähnlichkeit zu mir?

      Als mein Halbbruder muß er wohl eine Ähnlichkeit mit mir haben, oder?

      Die Neugierde, sich ihren Bruder wenigstens einmal aus der Ferne anzusehen, wuchs und wuchs und wuchs. Julias Gedanken kreisten nur noch darum, wie sie es anstellen könnte, mit ihm unverfänglich in Kontakt zu kommen. Julia machte einen Plan. Sie verwarf ihn wieder. Sie überlegte und überlegte. Eine Idee nach der anderen kam ihr. Im Telefonbuch von Waldkogel hatte sie schon nachgeschaut. Es gab dort einige Einträge mit dem Namen Dillinger. Ein Max Dillinger oder eine Franka Dillinger waren aber nicht verzeichnet.

      Vielleicht hat diese Franka Dillinger später einen anderen Mann geheiratet, überlegte Julia. Sicherlich war es vor fünfundzwanzig Jahren als uneheliche Mutter nicht einfach. Doch welcher Mann würde damals eine Frau mit einer solchen Schande ehelichen. Außerdem stand der Namen Franka Dillinger als Namen der Mutter dabei. Wenn sie geheiratet hatte, warum vermerkte das Vater nicht? Vielleicht ist sie mit ihrem Kind auch fortgezogen. Diese Möglichkeit gab es auch.

      Am späten Nachmittag hielt es Julia nicht mehr aus. Sie mußte handeln. Sie wollte Gewißheit. Hinzu kam, daß ihr Vater erst vor wenigen Monaten den Eintrag in die Familienbibel vorgenommen hatte. Julia wertete es als ersten Schritt ihres Vaters, sein Leben zu ordnen. Sicherlich hätte er mit ihr eines Tages darüber gesprochen.

      Julia erinnerte sich an ihren Vater als einen ehrlichen und gewissenhaften Menschen. Sie wurde immer sicherer, daß er mit ihr geredet hätte.

      Was hätte ich ihm geantwortet?

      Was hätte ich dann getan?

      Ich hätte darauf bestanden, daß er versuchen sollte, das gemachte Unrecht zu mildern. Sicherlich konnte mit Geld und Zuneigung nach fünfundzwanzig Jahren das Geschehene nicht ungeschehen gemacht werden. Aber die Schuld, daß er die junge Franka Dillinger so sitzengelassen hatte, mußte gesühnt werden. Jetzt ist Vater tot und ich muß ihn vertreten. Sonst mache ich mich auch schuldig. So dachte Julia.

      Der Schlüssel zu Julias Fragen lag in Waldkogel. Da wollte Julia hin.

      Julia ging in ihr Zimmer und zog sich um. Zum ersten Mal seit dem Tod ihres Vaters legte sie die Trauerkleidung ab. Sie hatte in den vergangenen Wochen nur schwarze Dirndl getragen, während der Woche schwarze Baumwolldirndl; ihre Sonntagsdirndl waren aus Seide.

      Allzu bunt wollte sich Julia nicht kleiden. So wählte sie ein dunkelgrünes, hochgeschlossenes Dirndl mit einem Samtmieder und einer etwas helleren, grünen Schürze. Julia kämmte ihr schönes, langes, dunkles Haar und steckte es zu einem Knoten am Hinterkopf zusammen. Sie legte ein seidenes Schultertuch um mit langen Fransen.

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