Toni der Hüttenwirt Classic 40 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Classic 40 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Classic

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eben rundherum ein richtiger Glücksgriff!« strahlte Luise.

      »Ja, das ist er! Habt ihr schon über die Zukunft gesprochen?« fragte Gesa unvermittelt.

      Die beiden Freundinnen hatten sich nach dem Kunststudium zusammengetan. Luise arbeitete als Töpferin und Gesa war Malerin. Es war eine gute Verbindung. Luise, die schon im letzten Semester ihres Studiums den kleinen Laden in der Altstadt in Kirchwalden eröffnet hatte, mochte die trockene Buchhaltung nicht so. Das erledigte jetzt Gesa. Dafür hatte sie eine dauerhafte Möglichkeit, ihre Bilder auszustellen. Sie bemalte auch die Gefäße, die Luise töpferte, und kleine Kacheln mit besonders schönen Motiven. Es gab auch andere, die sie zu größeren Kachelbildern zusammenfügte.

      »Was sollen wir über die Zukunft reden? Das ist nicht nötig, Gesa. Rainer und ich, wir wissen in unseren Herzen, daß wir zusammengehören. Da bedarf es keiner Worte.«

      »Das weiß ich! Das meine ich nicht! Du verstehst mich genau. Wann wollt ihr euch verloben, heiraten? Das gehört doch dazu. Ich meine bei der schnellen Entwicklung der Gefühle zwischen euch… Ehe, Familie, Kinder, das ist doch das Schönste, was einem Menschen passieren kann, besonders einer Frau.«

      Gesa wußte, von was sie sprach. Sie war verlobt. Ihr Verlobter studierte in Paris Kunst. Sie wollten in einem halben Jahr heiraten. Gesa war glücklich. So war es nur verständlich, daß sie die beste Freundin auch glücklich wissen wollte.

      »Ich bin jetzt erst einmal gespannt, wie es in Waldkogel sein wird.«

      »Richtig! Bisher hat dich Rainer ja immer hier in Kirchwalden besucht. Du bist ja noch nie bei ihm auf dem Kallmeier Hof gewesen. Es wird Zeit, daß er dich seiner Familie vorstellt.«

      »Das klingt so ernst, wie du es sagst, Gesa! Ich liebe Rainer! Ich will mit Rainer zusammen sein – nicht mit seiner Familie. Nur er zählt für mich. Alles andere auf der Welt ist völlig unbedeutend. Mit ihm kann ich überall glücklich sein.«

      Gesa warf der Freundin einen Blick zu. Dabei schob Gesa ihre Brille, die sie bei Schreibarbeiten trug, auf ihrer Nase herunter, so daß sie über den Rand der Gläser blicken konnte. Luise kannte diese Geste. Sie war Gesas Ausdruck, wenn sie etwas anzweifelte oder ihr etwas nicht paßte.

      »Gesa! Was soll das? Nun schau’ nicht so!«

      Gesa sagte nichts. Sie wandte sich wieder den Zahlen zu.

      »Gesa! Nun rede schon! Was geht dir durch den Kopf? Du, ich kenne dich! Raus mit der Sprache!«

      »Ach, nichts!«

      Luise lachte.

      »Du flunkerst! Rede schon, sonst bleibe ich hier!« drohte Luise mehr scherzhaft.

      Gesa zog ihre Brille ab.

      »Luise! Ich mache mir eben so meine Gedanken. Rainer sieht sehr gut aus. Er trägt immer feinste Loden, wenn er dich besucht. Er scheint vermögend zu sein. Außerdem ist er der ältere von zwei Brüdern. Das hast du mir erzählt. Also erbt er einmal den Hof. Du bekommst also nicht nur deinen lieben Rainer, sondern einen Hoferben. Du weißt, was das bedeutet?«

      »Ach, das wird doch immer übertrieben. Das sind doch alles alte Ammenmärchen, Gesa. Vielleicht war das früher einmal so, daß der Hoferbe eine Frau heiraten durfte, die auch seinen Eltern gefiel. Heute ist das anders.«

      »So? Wie kommst du darauf?«

      »Nun! Seien wir doch mal ehrlich! Die wenigsten jungen Frauen wollen einen Bauernburschen zum Altar führen. So können die Eltern doch froh sein, wenn Rainer mich bekommt. Er hat mir erzählt, wie das bei ihnen auf dem Hof ist. Durch die Blume hat er mir schon gleich zu Anfang zu verstehen gegeben, daß er eine Frau braucht, die auch Bäuerin auf seinem Hof sein wird.«

      »So, dann war das wohl ein Antrag, durch die Blume, sozusagen?«

      »Ja, er wollte wissen, wie ich dazu stehe. Er meinte auch, daß ich auch gut auf dem Kallmeier Hof töpfern könnte. Meinen Beruf bräuchte ich nicht aufzugeben.«

      »Oh! Hört! Hört! Da hat sich dein Rainer ja richtig Gedanken gemacht.«

      »Ja, das hat er. Er ist ein sehr ruhiger und gewissenhafter Typ. Alles, was er macht, das hat Hand und Fuß. Er ist verläßlich. Er steht zu seinem Wort. Auf ihn ist Verlaß. Kurz gesagt: er ist kein Hallodri, sondern ein Mann, der ein guter Ehemann sein wird.«

      »Und ein guter Vater eurer Kinder!« fügte Gesa hinzu.

      Luise lächelte verträumt.

      »Was träumst du, Luise?«

      »Nun – Rainer hat wunderschöne, dunkellockige Haare und ich bin hellblond und habe blaue Augen. Wie unsere Kinder wohl aussehen werden? Ich wünsche mir, daß sie alle so aussehen wie Rainer.«

      Gesa lachte.

      »Rainer wünscht sich bestimmt, daß sie alle blond sind und deine blauen Augen haben.«

      »Ja, wahrscheinlich, Gesa! Ach, wäre es doch nur schon soweit!«

      »Am Montag weißt du bestimmt mehr! Ich bin mir fast sicher, daß er dir einen Antrag macht.«

      »Wie kommst du darauf?«

      Gesa wurde rot.

      »Gesa!« sagte Luise streng. »Weißt du etwas, was ich nicht weiß? Hat er am Ende mit dir darüber gesprochen? Gesa, nun rede schon!«

      Gesa war sehr verlegen.

      »Also, ich wollte dir das eigentlich nicht erzählen. Aber ich bin Rainer vorgestern in der Fußgängerzone begegnet. Er stand vor dem Juweliergeschäft. Was wird er sich da wohl im Schaufenster angesehen haben?«

      Luises Herz klopfte. Sie faßte sich an die Brust, so als wollte sie ihr Herz festhalten.

      »Hast du mit ihm gesprochen, Gesa?« fragte sie leise.

      »Also, Luise – du mußt mir glauben – ich wollte nicht. Ich wollte vorbeigehen. Aber er muß mich dann wohl irgendwie bemerkt haben. Vielleicht hat er meinen Blick im Nacken gespürt oder er hat mich in der Schaufensterscheibe gesehen. Ja, ich habe mit ihm gesprochen. Ich soll aber nichts verraten.«

      Gesa schaute verlegen beiseite.

      »Dann hat er vielleicht Ringe ausgesucht und gekauft? Gesa, das wäre ja wunderbar«, jubelte Luise beglückt.

      »Das weiß ich nicht. Wirklich nicht! Aber wir haben uns über Ringe unterhalten. Das kann ich dir erzählen. Er fragte, welche Ringe mir gefallen würden…«

      »Dir?« erschrak Luise.

      Gesa mußte lachen.

      »Hab’ mal keine Angst. Er wollte eben nur reden. Im Laufe des Gespräches fragte er auch, was dir gefallen könnte.«

      »Oh, Gesa! Was hast du ihm gesagt?«

      Gesa schüttelte den Kopf.

      »Nichts! Nichts! Darüber muß er schon mit dir sprechen. Weißt du, ich bin mit meinem Schatz zusammen Ringe kaufen gegangen. Das war wunderschön. Den Tag werde ich nie in meinem

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