Toni der Hüttenwirt Classic 40 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Classic 40 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Classic

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lächelte sie an.

      Luise trank. Der Schnaps war wirklich ein Hochprozentiger. Langsam kehrte wieder Farbe in das Gesicht der jungen Frau zurück.

      »Geht’s besser, Madl?« fragte Xaver Baumberger.

      Luise nickte nur. Sie brachte kein Wort hervor. Das lag aber nicht daran, daß der Obstler zu stark gewesen war, sondern daran, daß sie einfach sprachlos war.

      Meta Baumberger kam an den Tisch.

      »Ich seh’, daß du schon wieder ein bisserl Farbe in den Wangen hast. Komm mit mir in die Küche. Da können wir ungestört reden. Des ist hier in der Wirtsstube net möglich. Es können ja jede Minute Gäste kommen. Des is’ zwar unwahrscheinlich, denn die Leut’ sind alle schon auf der Festwiese. Aber sicher ist sicher. Was ich dir zu sagen hab’, des braucht niemand zu hören. Nun komm, Madl!«

      Meta ging voraus. Sie drehte sich einmal kurz um.

      »Luise wirst gerufen?«

      »Ja!«

      »Ich bin die Meta! Und des ist mein Mann, der Xaver!«

      Luise folgte Meta in die Küche. Dort hatte Meta den Tisch für sie

      gedeckt. Sie stellte ihr eine Pfanne mit Bratkartoffeln und kleinen Bratwürstchen hin.

      »Magst ein Bier?« fragte Xaver, der im Türrahmen stand.

      »Danke, nein! Ich brauche einen klaren Kopf! Vielleicht will ich heute abend noch zurück nach Kirchwalden fahren. Schaut so aus, als wäre ich hier unerwünscht. Nicht hier – sondern von Rainer unerwünscht.«

      Das konnte Luise in ihrem Herzen nicht glauben, aber Angst hatte sie trotzdem.

      »Naa, Madl! Des wirst schön bleiben lassen,« bemerkte Meta. »Du wirst hierbleiben. Jetzt tust schön was essen. Gutes Essen hält Leib und Seele zusammen! Kennst des Sprichwort?«

      »Das kenne ich! Meine Großmutter machte mir immer einen Becher ganz süßen Kakao und gab mir viele Kekse, wenn ich mit einem Kummer zu ihr gekommen war.«

      »Eine gescheite Frau, deine Groß-mutter! Wenn du kein Bier willst, willst was anderes?«

      Luise lächelte. Sie aß eine Gabelvoll Kartoffeln.

      »Schmeckt gut! Großmutter hat die Bratkartoffeln auch immer mit Speck gemacht und am Schluß viel frische Kräuter druntergemischt. Bei ihr trank ich immer einen süßen Malzkaffee dazu.«

      »Xaver, hast des gehört! Mach’ dem Madl einen schönen Malzkaffee. Ich muß mit der Luise jetzt reden!«

      Xaver machte sich sofort am Herd zu schaffen. Meta Baumberger setzte sich zu Luise an den Tisch. Die schaute sie mit großen, fast ängstlichen Augen an.

      »So, Madl! Also, des ist so gewesen. Der Rainer Kallmeier, des ist der Sohn vom alten Kallmeier, dem Kurt. Der hat gestern bei uns angerufen und ein Zimmer für dich bestellt. Ich bin net da gewesen. Ich war draußen im Garten. Der Xaver hat des Gespräch angenommen. Kaum eine halbe Stunde später hat der Kurt Kallmeier bei mir angerufen und des Zimmer wieder abbestellt.«

      »Das verstehe ich nicht…«

      »Ich aber schon, denke ich. Der Kurt, der hat nämlich so getan, als sei er der Rainer. Aber ich hab ihn doch erkannt. Nur anmerken hab’ ich mir nix lassen. Aber ich bin mir ganz sicher! Der Xaver und ich, wir haben lange drüber gesprochen. Na ja, was da auf dem Kallmeier Hof los ist, das kann ich dir net sagen. Aber mit rechten Dingen scheint des net zugegangen sein.«

      »Des Dumme ist nur,« sagte Xaver, »daß wir jetzt kein Zimmer mehr haben. Den Rainer konnten wir net erreichen. Ich und die Meta haben öfter versucht, den Rainer Kallmeier anzurufen. Aber wir haben ihn net bekommen. Immer war sein Vater am Hörer. Er sagte nur, daß er wüßte, daß sein Bub des

      Zimmer bei uns wieder abbestellt habe, weil der Besuch net kommen würde. So war es doch, Meta, net wahr?«

      »Genauso ist es gewesen, Xaver! Also haben wir des Zimmer anders vergeben. Wir sind voll bis unters Dach. Sogar unser eigenes Schlafzimmer und des Sofa im Wohnzimmer haben wir Stammgästen gegeben. Mußt wissen, wenn Sommerfest in Waldkogel ist, da kommen viele Stammgäste«, erklärte Meta.

      Xaver füllte einen hohen Becher mit Malzkaffee und reichte ihn Luise.

      »Aber wir haben da eine Idee! Du kannst oben auf der Berghütte übernachten. Unser Bub, der Toni, der bewirtschaftet die Berghütte. Da gibt es immer noch ein Plätzchen und wenn dafür ein Bursche auf einem Matratzenlager vor dem Kamin nächtigen muß. Da kannst aber erst morgen früh rauf. Heute abend ist es zu spät dazu. Außerdem ist Tanz auf der Festwiese. Da gehört so ein junges fesches Madl, wie du eines bist, hin.«

      Luise Winkler lauschte nur mit halbem Ohr. In Gedanken war sie bei ihrem Rainer.

      Was hat das alles zu bedeuten?

      »Ich muß mit Rainer reden«, sagte Luise entschlossen.

      Sie griff nach ihrem Handy und wählte. Augenblicke später schaltete sie es wieder aus.

      »Der Teilnehmer ist nicht erreichbar! Sie können nach dem Piepton eine Nachricht hinterlassen!« wiederholte Luise die Nachricht.

      Enttäuscht ließ sie ihr Handy sinken. Sie seufzte und trank einen Schluck Kaffee.

      »Dann gehe ich selbst zu Rainer. Wo ist der Kallmeier Hof?«

      Meta schüttelte energisch den Kopf.

      »Naa, mein Madl! Des wirst net machen! Da hab’ ich eine andere Idee! Laß mich nur machen!«

      Meta stand auf. Sie band sich die Schürze ab.

      »Xaver, du paßt auf, daß des Madl keine Dummheit macht. Ich muß mal fort. Bin in zehn Minuten wieder da.«

      »Wo gehst denn hin?«

      »Ich hab’ jetzt keine Zeit für lange Erklärungen! Des wird schon!«

      Meta blieb im Türrahmen stehen und schaute Luise in die Augen.

      »Bist verliebt in den Rainer? Bist sein Madl, wie?«

      Luise Winkler wurde rot.

      »Ja, Rainer Kallmeier und ich – wir lieben uns! Deshalb verstehe ich das nicht.«

      »Sei ganz unbesorgt, Madl! Des wird sich alles klären.« Meta Baumberger zog ihr Dreieckstuch enger um die Schultern und eilte davon.

      *

      Gerade als Meta das Haus verließ, hielt Toni mit seinem Geländewagen.

      »Toni! Bub! Dich schickt der Himmel!« rief Meta mit einem Seufzer der Erleichterung.

      »Mei, Mutter! Des klingt, als sei was geschehen.«

      Anna stieg auf der anderen Seite aus dem Wagen.

      »Grüß dich, Mutter Meta! Das ist ein hartes Stück Arbeit gewesen, deinen Bub zu übereden, daß

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