Mami Classic 42 – Familienroman. Annette Mansdorf

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Mami Classic 42 – Familienroman - Annette Mansdorf Mami Classic

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Pappenheimer.

      Frau Mühlgraf hielt sich für den restlichen Tag zurück. Ihr Quantum Gift hatte sie für heute offenbar versprüht. Katinka wußte nicht, wie lange, sie die Kollegin noch ertragen konnte, ob sie nun unter dem Schutz des Chefs stand oder nicht.

      Um fünf raffte die andere ihre Siebensachen zusammen und ging ohne Abschiedsgruß. Statt dessen schniefte sie noch einmal vernehmbar. Vielleicht hatte doch noch eine Polle den Weg in ihre Nasennebenhöhlen gefunden…

      Katinka atmete auf. Sie wollte heute etwas länger arbeiten, um am Freitag um zwei gehen zu können. Julia ging es schon besser, davon hatte sie sich durch zwei Telefonate überzeugt. Ihr Vater hatte mittags Eierkuchen gebacken, eines der Lieblingsgerichte ihrer Kinder. Er war wirklich ein Schatz, da verzieh sie ihm auch die peinlichen Krawatten.

      »Na, noch immer da, meine Liebe?«

      Markus stand plötzlich hinter Katinka und legte ihr die Arme um die Schultern. Dabei paßte er auf, empfindlichen Körperpartien nicht zu nahe zu kommen. Er wußte, daß er damit ihre Freundschaft riskierte, denn soweit war ihre Beziehung nicht gediehen.

      »Ja, ich möchte Freitag mittag nach Hause. Und mein Vater ist ja bei den Kindern.«

      »Hat er eigentlich kein eigenes Leben?«

      Das hätte er lieber nicht fragen sollen. Es wurde ihm sofort bewußt, als Katinka sich losmachte und wieder auf die Tasten ihres Computers einhämmerte.

      »Entschuldige, ich weiß, wie wichtig er für dich ist. Es sollte ja auch keine Kritik sein.«

      »Sondern?«

      »Wirklich nur eine harmlose Frage. Er ist doch noch im besten Alter.«

      »Über sein Liebesleben sprechen wir nicht, falls du das meinst.«

      »Katinka, verzeih mir«, bat er mit übertrieben schuldbewußtem Gesicht.«

      »Schon gut. Laß mich das hier noch fertigschreiben. Ich muß das vom Tisch bekommen.«

      »Wollen wir noch etwas zusammen trinken?«

      »Nein, heute nicht. Julia ist krank. Ich möchte zum Abendessen dort sein.«

      »Ach so. Verstehe. Schlimm?«

      »Halsentzündung und etwas Fieber. Es geht ihr schon wieder ganz gut.«

      »Du hast das alles gut im Griff.«

      »Muß ich doch, oder? Wie sollte ich sonst arbeiten gehen.«

      »Du könntest beispielsweise wieder heiraten und zu Hause bleiben.«

      Sie hielt die Luft an. Würde er sich jetzt gleich als Ehemann anbieten? Und was sollte sie dazu sagen?

      »Ich glaube nicht, daß ich das wollte. Meine Arbeit macht mir Spaß. Jedenfalls bisher«, fügte sie hinzu und warf einen bezeichnenden Blick auf den sauber aufgeräumten Schreibtisch ihrer Kollegin.

      »Katinka, du mußt nicht so streng sein. Mir sind auch die Hände gebunden.«

      »Ich hasse so etwas. Nur weil der Chef sie kennt, muß doch nicht jeder nach ihrer Pfeife tanzen!«

      »Sicher nicht, aber wir sollten uns bemühen, Frieden zu halten.«

      »Dazu bin ich bereit. Aber sie tanzt schon hart an der Grenze herum.«

      Dieses Thema war ihm offenbar zu heiß, er verschwand wieder in seinem Büro. Katinka beendete ihre Arbeit und fuhr um sechs Uhr nach Hause.

      Julia lag auf dem Sofa. Ihre Wangen schimmerten rosig, die Augen waren schon wieder klar. Janosch fiel seiner Mutter um den Hals, um Julia zuvorzukommen. Zwischen den beiden herrschte manchmal eine erbitterte Rivalität, wohingegen sie sich einig waren, wenn es gegen Katinka ging.

      »Mama! Wir haben heute in der Schule neue Buchstaben gelernt. Soll ich dir mal zeigen?«

      »Natürlich, mein Schatz. Laß mich nur erst die Julia und den Opa begrüßen und mich umziehen, ja?«

      »Na gut…«, murrte er und gab sich geschlagen.

      Julia bestätigte, daß es schon wieder viel besser war. Morgen wollte sie wieder in die Schule gehen und ebenfalls neue Buchstaben lernen.

      »Morgen bleibst du noch zu Hause, Mäuschen. Du kannst die neuen Buchstaben von Janosch abschreiben und mit dem Opa üben.«

      »Das haben wir heute schon gemacht«, bestätigte ihr Vater.

      »Und was habt ihr noch so angestellt?«

      »Opa hat uns erklärt, was eine Fangschaltung ist«, erzählte Janosch unbefangen.

      Von seinen Freunden wurde er immer sehr bewundert, weil er soviel ungewöhnliche Ausdrücke kannte und sogar erklären konnte, was das war – jedenfalls meistens.

      »Also wirklich, Papa«, protestierte Katinka, mußte dabei aber lachen.

      »Man kann heute gar nicht genug lernen, Kind. Und in dem Alter geht das ja noch ganz spielerisch. Die beiden haben es sofort verstanden, wohingegen unsere Bürschchen von der Polizeischule damit manchmal Mühe hatten.«

      Er blinzelte den Zwillingen zu.

      »Na gut, dann könnt ihr hier ja so etwas installieren, falls es nötig sein sollte. Wie beruhigend. Ich ziehe mich eben um, und dann mache ich das Abendessen.«

      »Steht schon im Backofen. Ich habe uns eine Lasagne gemacht. Nur mit Gemüse gefüllt.«

      »Oh, Papa, wie kann ich das nur gutmachen? Du bist wirklich einsame Spitze. Schade, daß du mein Vater bist, sonst würde ich dich glatt um deine Hand bitten.«

      Er lachte. Kochen war eines seiner Lieblingshobbys, neben den Krawatten und den kriminalistischen Kniffen, die er seinen Enkelkindern beibrachte. Und weil er sehr gründlich war mit allem, was er tat, hatte er mehrere Kochkurse absolviert. Katinka kochte auch nicht schlecht, aber an ihn reichte sie nicht heran.

      »Soll ich dir einen Mann wie mich suchen?«

      »Nein, nein, so war das nicht gemeint. Außerdem glaube ich nicht, daß es so ein Exemplar wie dich noch einmal gibt«, wehrte Katinka schnell ab.

      Sie zog sich um und ging dann in die Küche hinüber, um den Tisch zu decken. Janosch schleppte seinen Schulranzen heran und ließ sie seine Buchstaben bewundern. Julia sang mit dem Sandmännchen im Fernsehen, und ihr Vater brummte die Melodie mit. Es war ein richtig harmonischer Familienabend, der Katinka den Ärger über ihre Kollegin vergessen ließ.

      *

      Susanne von Bordin hatte auch Ärger, aber bei ihr war der Anlaß ein Mann. Er meinte, nur weil er gut aussah und nicht gerade unvermögend war, müsse sie so beeindruckt sein, daß sie auf einen Teil ihrer Maklerprovision verzichtete.

      »Aber meine Liebe, wir können uns doch sicher entgegenkommen. Wir regeln das bei einem schönen Essen.«

      »Tut mir leid, aber ich habe noch reichlich zu tun, Herr Malzahn. Sie kannten

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