Toni der Hüttenwirt Classic 41 – Heimatroman. Friederike von Buchner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Classic 41 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 5

Toni der Hüttenwirt Classic 41 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Classic

Скачать книгу

das andere Geschlecht anzumachen?«

      »Ist es dir zu schnell?«

      »Zumindest bin ich überrascht. Wir kennen uns kaum mehr als eine Stunde und du fragst mich so etwas Persönliches. Da darf ich mich doch ein wenig wundern oder?«

      »Ich weiß gern, woran ich bin. Sag, wie lange willst du auf der Berghütte bleiben?«

      »Ich habe meinen ganzen Jahresurlaub genommen. Alten Urlaub habe ich auch noch. Kurz, ich habe Zeit, viel Zeit. Ich komme in die Berge, um der Hektik zu entfliehen. Ich wollte etwas anderes sehen.«

      »Tapetenwechsel?«

      »Ja! Totaler Tapetenwechsel! Auch was die Kleidung angeht. Die vielen Tüten hast du ja gesehen.«

      »Tracht steht dir gut oder besser gesagt, Landhausmode. Glaube mir, ich kann das beurteilen.«

      »Stimmt, die Oberländers haben es angedeutet, daß du auch etwas mit Kleidern zu tun hast. Ich muß sagen, ich hätte mir nie vorstellen können, wie wohl ich mich darin fühle. Es ist ein ganz neues Gefühl.«

      »Ich verstehe dich! Ich kann es auch immer kaum erwarten, in meine Lederhosen zu schlüpfen. Es kommt mir vor, als lege ich einen Panzer ab, wenn ich aus dem Anzug schlüpfe. Damit lege ich auch Zwänge ab. Ich fühle mich frei und heiter. Einfach fröhlich!«

      »Auch ein wenig übermütig? Ich meine, weil du so losstürmst? Deine Fragen…«

      »Ja, es mag dir übermütig erscheinen. Doch ich bin so. Ich weiß gerne, woran ich bin. Nur wenn man die Fakten kennt, kann man planen.« Er lächelte verschmitzt. »Susi, es gibt auch den anderen Weg. Damit meine ich, wie das in der Regel so abläuft, wenn ein Mann oder Bursche, wie man hier in den Bergen sagt, an einer Frau, einem Madl, Interesse hat.«

      »So, und wie?« forderte Susi ihn heraus.

      »Ich verwende meinen ganzen Urlaub, um herauszufinden, ob du in festen Händen bist. Doch das wäre reine Zeitverschwendung«, betonte er.

      Um dem Gespräch ein Ende zu machen, gab ihm Susi Auskunft.

      »Ich bin solo – im Augenblick! Ich hatte niemals eine feste Beziehung, von der man sagen könnte, sie tauge für ein langes, gemeinsames Leben. Der Richtige war mir eben nie begegnet«, lachte Susi. »Vielleicht sind auch meine Ansprüche zu hoch. Das sagt jedenfalls meine Freundin Jasmin.«

      »Ich denke auch so! Lieber keine als die Falsche! Das ist auch meine feste Überzeugung«, sagte Andreas mit Nachdruck.

      »Ich schließe daraus, daß du auch noch solo bist.«

      »Ja! Ich habe vielleicht in meiner Kindheit nicht die richtigen Vorbilder gehabt. Jedenfalls strebe ich nach dem Ideal.«

      »Dann wünsche ich dir, daß du eine findest, die deinem Ideal entspricht.«

      »Danke! Ich arbeite daran!«

      Susi gefiel das Gespräch nicht. Viel lieber hätte sie nur still die Sterne betrachtet. Sie fühlte sich so wohl in seiner Nähe. Wozu all diese Worte? Wozu diese theoretischen Überlegungen? Er gefällt mir! Wenn ich ihm auch gefalle, warum sagt er es nicht einfach? Damit könnte ich etwas anfangen. Aber so?

      Susi spürte, wie es zwischen ihnen knisterte. Am Nachthimmel standen die Sterne. Der Mond leuchtete silbern. Ein warmer Wind wehte sanft und streichelte die Haut.

      Wie im Märchen, dachte Susi. Wenn er mich jetzt in die Arme nähme und küßte, würde ich es zulassen. Wie schön wäre das, sich einfach in seine Arme fallen lassen und alles vergessen!

      Doch es geschah nichts. Andreas sagte auch nichts mehr. Starr saßen sie nebeneinander und schwiegen.

      Susi gähnte.

      »Du bist müde! Gehen wir zurück!«

      Sie standen auf.

      Susi vergrub ihre Hände in den Hosentaschen ihrer Kniebundhose aus Wildleder. So konnte Andreas sie nicht bei der Hand nehmen. Andererseits wünschte sie es sich so, daß er sie berührte. Doch sie wollte sich keinen falschen Hoffnungen hingeben.

      Sie erreichten die Almhütte. Andreas brachte Susi bis zur Kammertür. Er wartete, bis sie die Kerze angezündet hatte. Dann wünschte er ihr eine gute Nacht.

      Susi schloß die Tür. Sie lauschte. Dann erlosch der schmale Lichtschein, der unter der Tür hindurchgefallen war. Gleich darauf hörte Susi, wie Andreas die Außentür zumachte.

      Andreas ging um die Almhütte herum und stieg auf den Heuboden. Die Luke ließ er offen. Er setzte sich hin und schaute in den Nachthimmel. Dabei dachte er an Susi. Sie gefiel ihm. Als sie mit ihrem Gepäck vom Parkplatz kam, hatte ein einziger Blick genügt, um sein Herz in Flammen zu setzen.

      Susi ist wunderbar. Sie ist sehr schön, hat eine gute Figur, wunderbares, blondes Haar und große, rehbraune Augen, dachte er. Er hatte nur ihre Hand berührt. Aber diese Hand fühlte sich so weich und warm und wunderbar an, wie er es noch nie zuvor empfunden hatte.

      Es war alles so schnell gegangen, gestand er sich ein. Es war nicht das erste Mal, daß ihm eine junge Frau gefiel. Nein! Er war ein Mann, der für die Reize des anderen Geschlechtes durchaus empfänglich war. Doch bei Susi war es anders. Er spürte, daß es ihm ernst war. Jeden Schritt wollte er überlegen. Ja, er wollte sie erobern. Doch sein Herz mahnte ihn zur Vorsicht. Susi war nicht irgendeine Frau. Sie war etwas ganz Besonderes. Tief in seinem Herzen hoffte er, daß er mit Susi die Zweisamkeit erreichen könnte, wonach sich alle Liebenden sehnen, eine innige Verbundenheit für ein langes gemeinsames Leben.

      Susi war so müde. Trotzdem wälzte sie sich im Bett hin und her und fand keinen Schlaf. Immer und immer wieder sah sie Andrea’s wunderschöne Augen vor sich. Sie erinnerte sich, wie er vom Tisch aufgesprungen war, um ihr beim Tragen zu helfen. Welche kräftigen Bewegungen! Was für ein Mann!

      Susi lauschte in sich hinein. Was flüsterte ihr Herz?

      Sie gestand sich ein, daß er ihr gefiel, wie noch niemand zuvor. Doch es ging alles so schnell. Kann man sich so schnell verlieben, fragte sie sich. Ist das möglich?

      Susi war durch ihre Arbeit gewöhnt, alles zu hinterfragen. So überlegte sie. Ich bin im Urlaub. Mich hat der Zauber der Berge erfaßt. Es ist wie ein Rausch. Diese Stille und diese klare Luft vernebeln mir die Sinne. Bin ich dabei, mich auf ein Urlaubsabenteuer einzulassen? In der nächsten Sekunde wußte sie bereits, daß sie sich etwas vormachte.

      Ich habe mich verliebt, gestand sie sich ein. Ich habe mich verliebt in seine grünen Augen. Ich schmachte dahin, wenn ich den Klang seiner Stimme höre. Seine Stimme verzaubert mich. Andreas verzaubert mich. Er ist wunderbar. Er ist einfach perfekt. Ich kenne ihn erst einige Stunden, noch nicht einmal einen ganzen Tag. Trotzdem weiß ich, daß er so besonders ist, wie kein Mann zuvor gewesen ist.

      Susi wollte im Urlaub Ruhe finden und Kraft schöpfen. Statt dessen wälzte sie sich unruhig in den Kissen oder lauschte angestrengt in die Nacht auf jedes Geräusch in der Almhütte. Sie wußte, daß er oben auf dem Heuboden nächtigte. Kann auch er nicht schlafen, fragte sie sich. Denkt er an mich?

      Als Susi endlich einschlief, träumte sie von Andreas.

      *

      Obwohl Hilda sich

Скачать книгу