Direkte Restaurationen im Seitenzahnbereich. Salvatore Scolavino

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Direkte Restaurationen im Seitenzahnbereich - Salvatore Scolavino

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      • häufige Nachuntersuchungen sind möglich;

      • bei schwangeren Frauen und Kindern geeignet;

      • Cracks, Karies und oberflächlichen Verfärbungen (Frontzahnbereich) werden leichter erkannt;

      • die Aufnahmen können problemlos verglichen werden (DiFOTI);

      • geringer Kostenaufwand (FOTI);

      • liefert Informationen zur Größe und vestibulooralen Lokalisierung der Läsion;

      • Untersuchungsmethode der Wahl für den Frontzahnbereich, in Kombination mit der Inspektion (FOTI).

      Abb. 47 Mit einem Indikator-Gel, das die Plaque in drei Farbtönen anzeigt, verfärbte Zahnflächen und parodontale Flächen: Die grün verfärbte Plaque produziert Säure und ist damit potenziell kariogen.

      Die Grenzen der FOTI-Technik sind:

      • geringe Sensitivität im Seitenzahnbereich;

      • Fotodateien sind schwer zu erzeugen, folglich ist es schwierig, die verschiedenen Untersuchungen zu vergleichen;

      • sie liefert keine Informationen zur Kavitation und Aktivität der Läsion.

      Die Grenzen der DiFOTI-Technik sind:

      • Anschaffungskosten;

      • geringe Sensitivität bei der Erkennung von Läsionen apikal des Kontaktbereichs;

      • sie liefert keine Informationen zur Kavitation und Aktivität der Läsion;

      • USB-Kabel-Anschluss;

      • aufwändige Sterilisation des Handstücks (das Kameraobjektiv kann theoretisch mit oralen Flüssigkeiten in Berührung kommen, da die mitgelieferten autoklavierbaren Aufsätze eine Öffnung in diesem Bereich aufweisen);

      • nicht im Frontzahnbereich einsetzbar.

       Sonstige diagnostische Mittel

      Die Dentalindustrie bietet kontinuierlich Alternativen oder Ergänzungen zu den oben beschriebenen diagnostischen Methoden an. Auf diese kann aus gutem Grunde an dieser Stelle nicht eingegangen werden, auch weil die Autoren diesbezüglich keine direkten Erfahrungen haben. Dies ist keineswegs als Ablehnung dieser diagnostischen Instrumente zu werten.

      Als weitere Methoden zur Unterstützung der zahnmedizinischen Diagnostik ist es jedoch sinnvoll, folgende zu erwähnen:

      1. Indikator-Gels zur Plaqueerkennung (Abb. 47), insbesondere, wenn sie in der Lage sind, azidogene Plaque zu erkennen. In den Bereichen, in denen sich dieser besondere Biofilm ansammelt, ist es wahrscheinlicher, Folgen kariöser Aktivität anzutreffen.

      2. Zahnseide kann dazu beitragen, raue und/oder unregelmäßige Bereiche zu erkennen, wenn sie bei der Anwendung in den Zahnzwischenräumen auffasert.

       Remineralisierung

      Unter Remineralisierung versteht man den Prozess, bei dem sich Kalzium- und Phosphationen, die von einer Quelle außerhalb des Zahnes stammen, in den Lücken der kristallinen Struktur des demineralisierten Schmelzes ablagern und das Kristallgitter auffüllen.32 Diesen Prozess erzielt man in erster Linie durch die Erziehung des Patienten zu einem kariesvorbeugenden Verhalten,33,34 durch die konstante Entfernung des Biofilms von den Zahnflächen34–36 und durch die Zufuhr remineralisierender Moleküle (Abb. 48).37 Die Remineralisierung sollte als Mittel der Wahl für die Behandlung kariös bedingter, nicht kavitierter White Spots (WSL) betrachtet werden.38

      Abb. 48 Verhaltenskaskade von Zahnarzt und Patient beim Remineralisierungsprozesses.

      Abb. 49 Aktiver White Spot auf der Labialfläche des Eckzahnes. Bei der Untersuchung mit der kariologischen Sonde fühlt sich die Läsion rau an.

      Abb. 50 Derselbe White Spot, mittlerweile nicht mehr aktiv, nach 6 Monaten remineralisierender Maßnahmen.

      Wie bereits erwähnt steht das Erscheinungsbild der WSL in engem Zusammenhang mit ihrer Aktivität. Folglich kann das positive Ergebnis des Remineralisierungsprozesses klinisch sichtbar werden, wenn sich eine matte, raue Oberfläche („aktiver“ White Spot) in eine helle und glatte Oberfläche („inaktiver“ White Spot) umwandelt, die im Laufe der Zeit auch bräunliche Pigmente einlagern kann.14,39 Obwohl White Spots auf ganz natürliche Weise wieder verschwinden40,41 oder mechanisch von der demineralisierten Fläche entfernt werden können,39,40 kommt es sehr selten vor, dass sie vollständig verschwinden.39 Da die Remineralisierung zunächst und vor allem in den obersten Schichten des Schmelzes stattfindet, wird es für die Mineralien schwierig, in die tieferen Schichten unter der Oberfläche zu gelangen, sodass es in diesen Bereichen meist zu einer unvollständigen Remineralisierung kommt (Abb. 49, 50).

      Die remineralisierte Schmelzoberfläche verhält sich wie ein Glas, das keine Ionen durchlässt; dadurch erschwert sie die Remineralisierung der tieferen Schichten, sodass die weißlichen Bereiche unter der Oberfläche bestehen bleiben.42–45 Fluorid ist der meistverwendete remineralisierende Wirkstoff, und seine positive Wirkung wurde weithin nachgewiesen.46–48

      Es bildet in Kombination mit Kalzium und Phosphat auf der Oberfläche der verbliebenen Kristalle eine Fluorapatitschicht, die nicht nur als Ersatz für die mit der Demineralisation verloren gegangenen Mineralien dient, sondern auch wesentlich resistenter gegen die späteren Säureangriffe ist.36,49

      Eine weitere nützliche Strategie für eine zusätzliche Mineralzufuhr sind CPP-ACP-Pasten. Casein Phosphopeptid hat die bemerkenswerte Fähigkeit, die in gelöster Form vorhandenen Kalzium- und Phosphationen zu stabilisieren, indem es den CPP-ACP-Komplex bildet.50,51 Dieser Komplex erhöht den Gehalt an verfügbarem Kalzium und Phosphat und fördert den Prozess der Remineralisierung.51 CPP-ACP ist nicht nur bei der Behandlung von WSL nützlich, sondern auch bei anderen Formen von Hypomineralisierung, wie Fluorose und Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH), sowie bei Zahnempfindlichkeit und zur Prävention von White Spots, die durch kieferorthopädische Behandlungen auftreten können.50

      Zudem kommt die Remineralisierung häufig nach minimalinvasiven Verfahren wie Zahnaufhellung52,53 und Mikroabrasion zur Anwendung.54 Patienten, die mit einer Remineralisierung behandelt werden, müssen darüber informiert werden, dass dieser Prozess Zeit, Engagement und Ausdauer erfordert51 und dass eine Behandlung, die eigens aus ästhetischen Gründen vorgenommen wird,

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