Sinfonie des sonnigen Tages. Anja Hilling

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Sinfonie des sonnigen Tages - Anja Hilling

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blindes Insekt stört seine Zufriedenheit

      Hämmert den schwarzen Körper pausenlos

      Gegen das Glas seiner Augen.

      Verteilt seine wilde Gefangenschaft.

      Flattert im Brustkorb.

      Vergießt Angst in den Gängen.

      Legt Samen ab in den Zellen.

      Es ist da. Wird mehr. Will raus.

      Man müsste das Tier orten.

      Die Haut aufschneiden.

      Innen nach außen stülpen

      Die Freundlichkeit verbluten lassen

      Damit das Tier sich endlich lösen kann.

      Aus der Wüste der Gedärme.

      Aber die Haut bleibt zu.

      Die offenen Augen leer.

       Ricarda

      Wen hast du angerufen.

       Ralf

      Niemand.

       Ricarda

      Ich schlaf ab jetzt draußen.

       Ralf trinkt den Rest seines Whiskys. Vor ihm geht Ricarda in die Knie vor der Technik eines Liegestuhls.

       Ralf

      Witzigerweise musst du erst

      Die Vorderbeine nach hinten klappen.

       Ralf kniet sich neben sie. Ihre Finger umklammern das Stuhlbein. Er versucht sie zu lösen. Mit Gewalt.

       Ricarda

      Brich mir die Hand.

       Ralf

      Sehr gern.

       Ricarda

      Leider stehst du dann in meiner Schuld.

       Ralf

      Das tu ich eh.

      Du hast unsern Sohn großgezogen.

       Ricarda

      Unser Sohn ist ein Arschloch.

       Sie lässt los, überlässt ihm die Konstruktion.

       Ralf

      Sollen wir Carl was schreiben.

       Ricarda

      Wenn du wüsstest wo er ist.

       Ralf

      Bei deiner Mutter.

       Das Holz bricht im entscheidenden Gelenk.

       Ricarda

      Er steckt seit Monaten in einer Idee

      Sie heißt „human rubbish“

      Einzelne Dörfer werden ausgelöscht.

      Für die Vision einer leereren Welt.

      Die Waffe ist der eigene Körper.

      Die Basis der Hass auf sich selbst.

       Sie legt sich mit dem Rücken auf die Fliesen, in die zerbrochene Konstruktion, kippt sich die summende Beleuchtung ins offene Gesicht.

       Ralf

      Wusst ich nicht.

      Wie nah ihr euch steht.

       Ricarda

      Er hat die Regeln ins Netz gestellt.

       Ralf

      Mein Sohn entwickelt ein Kriegsspiel.

       Ricarda

      Es funktioniert nicht schlecht.

      - Zweihundertachtzehn Kilometer.

      - Die Fahrt geht einfach los. Ohne zu warten ohne zu zählen.

      - Wer da ist ist da.

      - Reifenadern. Pumpen ins Land. Schwächer. Unlesbar. Verschwinden.

      - Links und rechts Geröllwüsten. Endlos. Vertraut.

      - Steine. Unsterblich. Von der Welt hier abgelegt.

      - Keiner geht weg weil er ans Leben glaubt.

      - Darum geht es nicht.

      - Steinmassen. Ohne Sinn und Taktgefühl. Keine Ordnung kein Verstand. Ruinen aus Staub. Erzählen Geschichten. Von Häusern Geschäften Spielplätzen.

      - Erzählen nichts.

      - Zwischen Träumen Bäume. Nackte Arme. Vom Mond begossen. In den Steinen vertrocknet.

      - Die Straße ist schlecht.

      - Löst sich auf. Immer tiefer im Geröll.

      - Der Motor. Das bestehende Geräusch. Untergehender Bass. Grund aller Bewegung. Zu tief um ihm Gewicht zu geben. Zu vertraut um ihn zu hören.

      - Die Fahrgäste schweigen.

      - Laut ist die Stille im Kopf.

      - Springender Abschied.

      - Aussicht aus Stein.

      - Harte Gedanken.

      - Der Blick kracht über den Achsen durch die helle Nacht.

      - Wir sind von hier.

      - Ein Pavian brüllt meinen Namen. Wüstengras streift mein Hirn.

      - Messer löchern meinen Schoß in minderjähriger Wut.

      - Schlaglöcher verlangsamen den

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