Die Hexe und die Orks - Lehrjahre | Erotischer Fantasy Roman. Timothy Morgan

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Die Hexe und die Orks - Lehrjahre | Erotischer Fantasy Roman - Timothy Morgan Erotik Fantasy Romane

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      Die Hexe und die Orks - Lehrjahre | Erotischer Fantasy Roman

      von Timothy Morgan

      Timothy Morgan wuchs umgeben von Büchern auf. Science-Fiction und Fantasy faszinierten ihn gleichermaßen, und als mit vierzehn ein wachsendes Interesse an BDSM hinzukam, dauerte es nicht lange, bis seine sehr aktive Vorstellungskraft begann, alle drei Aspekte zu kombinieren. Diese interessante Tagträumerei entwickelte sich mehr und mehr. Schließlich fing er an, seine Ideen in kürzeren und längeren Texten festzuhalten. Ein besonderer Reiz liegt für ihn in Szenarien, die nicht oder noch nicht möglich sind. Timothy lebt zusammen mit seiner Freundin in einer offenen D/s-Beziehung an der Küste.

      Lektorat: Sandra Walter

      Originalausgabe

      © 2020 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: © Digital Storm @ shutterstock.com

      Umschlaggestaltung: MT Design

      ISBN 9783964773456

      www.blue-panther-books.de

       Eine ungewöhnliche Allianz

      Die Luft war stickig im Zelt des Kriegstreibers. Obwohl es das Größte war, an das Broombul sich erinnern konnte, war die Luft abgestanden und schwer. Alte Pelze lagen auf dem Boden, es roch nach ranzigem Fett und dem Rauch von Mohn- und Sternblatt-Tabak. Vor dem Zelt, an langen Tafeln, schmausten die einfachen Krieger, die Blutheiler, die Kräuterfrauen und die verschiedenen Meister und ihre Gesellen, während die Generäle, die Geistertreiberin und Helden hier im Zelt ihren Sieg feierten. Die Söhne Aanouk-Nuuns, unter der Führung des jungen Kriegstreibers Karaatasch, hatten eine weitere Schlacht gegen ihren Feind, die Menschen, gewonnen.

      Broombul, der älteste unter den Generälen, ließ seinen Blick über die Menge wandern. Nach dem Essen waren die Krieger träge geworden und frönten dem Rauch, prahlten in einem merkwürdigen Singsang von der Schlacht. Die Geistertreiberin Beblaar, eine fette Matrone, die nicht einen Hauch der Würde besaß, die sonst mit diesem Amt einherging, hatte sich mürrisch in eine Ecke verzogen und warf die Steine; Broombul war sich sicher, dass sie die Große Mutter befragte, wann die Herrschaft Karaataschs zu Ende gehen würde. Er war ihr schon immer ein Dorn im Auge gewesen. Karaatasch … war nicht unter den rauchenden Kriegern und Generälen. Er machte sich wenig aus den Feiern, die er für seine Obersten ausrichtete, und vielleicht sogar noch weniger aus seinem stetig anwachsenden Reichtum. Er saß, wie schon seit Beginn des Festes, auf seinem Thron, errichtet aus Hirschknochen und Nimrodfellen, seine Augen halb geschlossen, sein Großschwert über den Knien, die Linke fest um das Heft geschlossen. Erst vor kurzer Zeit, so schien es Broombul, war ihm die Erziehung des jungen Karaatasch übertragen worden, weshalb ihn jeder weitere Sieg mit Stolz auf seinen ehemaligen Schützling erfüllte; nur fragte er sich, woher die Schweigsamkeit, die fast völlige Abkehr von seinen Stammesbrüdern, kam. Karaatasch konnte das Feuer, den Blutdurst in selbst dem ängstlichsten Krieger wecken, aber wenn er nicht sprechen musste, blieb der Kriegstreiber stumm.

      Auch während der Schlacht selbst war er seinen Männern so nahe, wie er nur sein konnte: Er war keiner der falkenäugigen Anführer, die die Schlacht aus der hintersten Reihe beobachteten und Signale nach vorne warfen, nein, Karaatasch führte mit seiner Leibwache den Sturm in die Reihen des Feinds an und brachte mehr Schädel ins Lager als jeder andere. Aber sobald die Schlacht geschlagen war, zog er sich in sein Zelt zurück, allein. Es war seinen Untergebenen, selbst Broombul, ein Rätsel. Karaataschs Eigenbrötlerei verunsicherte die Männer, aber sie allein hätte man noch tolerieren können, etwas anderes aber nicht. Denn das Merkwürdigste an Karaatasch, das, was ihn für Beblaar und ihre Verbündeten so unausstehlich machte, war das Menschenweib, das gerade jetzt unbewegt auf den Stufen vor seinem Thron lag und mit funkelnden Augen Broombuls Blick erwiderte.

      Wie alle Menschen war sie mickrig, wie ein Kind im dreizehnten Sommer, dessen Mutter nicht genug Milch für es übrig gehabt hatte. Sie trug, wie es orkische Sitte war, ihre Brust unbedeckt, und sie hatte die obere Hälfte ihres Gesichts geschwärzt; aber ihre Haut glänzte in einem hellen Bronzeton, eine völlig absurde Farbe, als ob sie sich zwischen trockenen Gräsern verstecken wollte. »Hexe« nannten sie das Weib, ein Wort, das ihre Sprache nicht kannte und das sie sich von den Menschen ausborgen mussten. Sie war als Gefangene in ihr Lager gekommen und teilte jetzt das Bett des Kriegstreibers. Und mehr noch: Sie genoss sein Vertrauen. Weder Broombul noch sonst einer der Krieger konnte es verstehen, aber sie beugten sich dem Willen ihres Anführers.

      Man musste, wenn auch zähneknirschend, zugeben, dass sie die Söhne Aanouk-Nuuns stärkte mit ihrer fremdartigen Magie und ihrem nicht von der Hand zu weisenden Geschick auf dem Schlachtfeld. Aber dass sie, ob man es sich eingestand oder nicht, unter allen Obersten den stärksten und weitreichendsten Einfluss auf Karaatasch ausübte, war nur schwer zu akzeptieren. Beblaar sprach von einem Fluch, den die Hexe gegen die Seele des Kriegstreibers gerichtet haben musste, alle anderen schüttelten den Kopf und knurrten unentschlossen.

      Denn die Hexe war eine Unsicherheit, eine noch nie dagewesene Irritation; nicht einmal als Sklaven wurden Menschen sonst in das Lager aufgenommen, geschweige denn in das Zelt des Kriegstreibers. Und obwohl Konkubinen keine Seltenheit waren, glich die Position der Hexe inzwischen mehr der einer … (und hier musste Broombul wieder ein Wort suchen, das seine Sprache nicht kannte) einer »Königin«, etwas, das unter Meerleuten zuweilen vorkam und bei Gnomen die Regel war. Der Alte wollte auf den Boden spucken, besann sich aber noch rechtzeitig, dass die Augen der Hexe noch immer auf ihm ruhten.

      Die Hexe; sie war von Vorteil für den Klan, aber das galt auch für einen tollwütigen Eber, den man auf Feindesland ausgesetzt hatte. Broombul schüttelte den Kopf, wandte sich ab und gesellte sich zu den jüngeren Generälen. Es war Zeit, von der geschlagenen Schlacht zu prahlen, denn viele, das wusste er, würde er nicht mehr erleben.

      ***

      Der alte, fette Broombul hatte endlich genug gestarrt und sich zu den anderen Orks gesellt. Anna verabscheute die Feste fast so sehr wie Karaatasch; für ihn waren sie eine Übung in Geduld, für sie dienten sie dazu, von tumben Orks unsicher angestarrt zu werden. Die offene Feindseligkeit Beblaars empfand sie inzwischen fast als einen Freundschaftsdienst, als einen soliden Faktor in der Politik der Söhne, als etwas, auf das sie sich verlassen konnte. Die anderen Orks waren ihr gegenüber unsicher und verzagt, da sie immerzu ihre Abneigung gegenüber Annas Herkunft und ihren Respekt vor Karaatasch gegeneinander abwägen mussten. Sie hätte sich jedem von ihnen lieber im Kampf gestellt, als zuzusehen, wie es unter den breiten, grünen Stirnen brodelte, aber diese Möglichkeit hatte sie leider nicht. Die Tradition erlaubte zwar Männern jede Form von Duell, aber keine Einzige den Frauen. Noch dazu galt sie noch immer nicht als ein Sohn Aanouk-Nuuns, sondern, so schien der Konsens zu sein, nur als die Lustsklavin des Kriegstreibers. Der Gedanke amüsierte sie, da sie es genoss, diese Funktion für ihn zu erfüllen, aber gleichzeitig auch wusste, dass sie für ihn weit, weit mehr war und auch dem Klan mehr Nutzen brachte, als jede Sklavin es je könnte . Sie hatte gehofft, dass ihre Siege auf dem Schlachtfeld die Orks überzeugen würden, dass sie zu ihnen, und nicht länger zu den Menschen gehörte, aber anders als ihr Kriegstreiber wollte scheinbar keiner von ihnen einsehen, dass man Verbündete nicht ausschlagen sollte, sahen sie auch noch so fremdartig aus.

      In diesem Augenblick beschloss Karaatasch, das Fest lange genug mit angesehen zu haben und erhob sich. Er stieg über Anna hinweg und verschwand in dem privaten Teil des Zelts. Das hieß für sie, dass sie ihm bald folgen konnte und die wechselweise vorgetragenen Lobhudeleien der vom Rauch halb besinnungslosen Orks nicht länger mit anhören musste. Die in ihrer Sprache ohnehin reichlich vorkommenden Vokale wurden von den Orks im berauschten Zustand noch bis zum Äußersten gedehnt, sodass

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