Die Hexe und die Orks - Lehrjahre | Erotischer Fantasy Roman. Timothy Morgan

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Die Hexe und die Orks - Lehrjahre | Erotischer Fantasy Roman - Timothy Morgan Erotik Fantasy Romane

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wie Schlangen, während er weiter abwesend mit ihrer Brust spielte. Sie tat, was sie konnte, um ihm zu dienen, sowohl als seine Beraterin auf dem merkwürdigen politischen Parkett der Söhne von Aanouk-Nuun, als auch als seine Konkubine und Vertraute in seinem Bett. Sie lächelte. Eine merkwürdige Position für einen Menschen, nein, eine merkwürdige Position für egal wen oder was. Viel war geschehen, seit sie aus ihrer Heimat und dem Schoß ihrer Familie gerissen worden war. Und nicht nur Schlechtes, wie sie jetzt im Rückblick erkennen konnte. Nicht nur Schlechtes, aber genug.

       Teil 1

       Veränderte Pläne

      Als Anna ihren Vater hatte überzeugen können, sie endlich, wie er es seit Jahren versprochen hatte, mit auf eine seiner Handelsreisen zu nehmen, wusste sie nichts von Orks, nichts von ihrer Sprache, nichts von Karaatasch, wenig über ihren Vater und auch wenig über sich selbst. Sie war achtzehn Jahre alt und sehr zufrieden mit sich, wie sie in dem mit gelben Stoff bespannten Wagen saß, der den Abschluss der kleinen Handelskolonne bildete. Das helle, sanfte Licht des Spätherbstes fiel durch das Tuch, tauchte das Innere des Wagens in sanfte Farben und funkelte auf der Spitze des Griffels, den Anna in den Händen hielt. Das gemächliche Schaukeln des Wagens ließ den Kasten mit Schreibutensilien leise klappern. Anna rechnete konzentriert. Auf einem Wachstäfelchen reihte sie Zahl an Zahl. Schließlich fand sie das Ergebnis, nach dem sie gesucht hatte und setzte einen dünnen Strich darunter; sie lächelte. Jetzt konnte sie ihrem Vater doch zeigen, dass sie ihm bei seiner Arbeit zur Seite stehen konnte. Obwohl er immer behauptete, dass Schulwissen nichts im Händlerberuf half, hatte sie nur mit dem, was ihre Arithmetiklehrer ihr beigebracht hatten, das Gegenteil bewiesen. Anna schlug die Plane des Wagens zurück und sprang in einen sonnigen Herbstnachmittag hinaus. Die Kolonne, die aus drei Wagen bestand, zog gemächlich an einem Waldstück vorbei. Die Blätter leuchteten golden, die Hufe der Zugpferde klopften langsam über den gepflasterten Weg. Die Wachmannschaft, von der Anna nicht wusste, wozu sie sie eigentlich brauchten, schritt wachsam wie eh und je neben den Wagen her. Die Blicke einiger der Männer folgten ihr; sie hatte das Gefühl, dass sie, immer wenn Anna in der Nähe weilte, besonders auf sie achten wollten. Vielleicht hatte ihr Vater sie extra instruiert. Jetzt konnte sie auch schon seine Stimme vom ersten Wagen her hören. Er war zornig – wie so oft.

      Anna wusste, dass man ihren Vater, Karsten, oft den garstigen Karsten nannte, aber sie wusste auch, dass er tief in seinem Inneren ein guter Mann war, der sich sehr um seine Frau, seine Tochter und seine Angestellten sorgte. Sicherlich tat man ihm mit einem solchen Spitznamen unrecht.

      »Eine Abmachung wird nicht einfach so geändert, nur weil man seine Arbeit nicht mehr machen will! Was glaubst du, wo ich wäre, wenn ich versuchen würde, auf die Art Geschäfte zu machen! Sicher nicht dort, wo ich jetzt bin! Dafür sollte man Banditen wie dich enthaupten! Vierteilen, damit die ganze Stadt noch Spaß daran hat!«

      Inzwischen war Anna nahe genug am Wagen, um die Stimme des Anführers der Wächter hören zu können. Er war ein ruhiger Mann, den Anna bisher nie auch nur in Eile, oder gar zornig gesehen hatte. Seine Männer nannten ihn den Müller.

      »Karsten, es ist Teil unserer Abmachung, es bringt dir überhaupt nichts, zu schreien. Falls sich zeigen sollte, dass die Kolonne in konkreter Gefahr ist, waren drei Gold pro Kopf mehr ausgemacht. Nun, hast du den abgebrannten Hof gesehen, oder nicht? Und sicher willst du nicht behaupten, der Bauer, seine Frau und seine Kinder hätten sich alle zufällig vor der Scheune die Kehlen …« Aber er sprach nicht weiter, als er merkte, dass Anna zuhörte. Karsten, der mit dem Rücken zu Anna stand, drehte sich nach der Störung um und zwang sich zu einem Lächeln.

      »Anna, Schatz, ich muss gerade etwas Geschäftliches besprechen. Kann, was auch immer du willst, nicht etwas warten?«

      Der Müller stand auf und wandte sich zum Gehen.

      »Sprich mit deiner Tochter, Karsten. Vielleicht wird dich das überzeugen, dass deine Leibwächter die letzten sind, die du um ihren Lohn prellen möchtest.«

      Karsten folgte dem Müller aus dem Zelt, schien ihm noch etwas hinterherrufen zu wollen, überlegte es sich dann aber anders und wandte sich an Anna.

      »Mädchen, was willst du denn?«

      Gerade war Anna in Gedanken noch bei den Worten des Müllers gewesen, jetzt aber fiel ihr das Wachstäfelchen in ihren Händen ein und sie lächelte. Endlich würde sie ihren Vater beeindrucken können! Ihr Vater lief in Richtung des Endes der Kolonne und sie folgte ihm.

      »Nun, Vater, du weißt doch noch, wie du sagtest, dass ich mit meinem Schulwissen hier überhaupt nichts schaffen könnte, und ich meinte, genau deshalb wolle ich ja mitkommen, damit ich etwas lernen könne? Ich glaube, wir werden jetzt beide etwas lernen. Weißt du, was ich getan habe?«

      Karsten blickte nervös in Richtung des Waldes und der Wächter, die, wie Anna etwas irritiert merkte, ihre Sachen zu packen schienen. Stockend fuhr sie fort.

      »Also, ich bin die Bücher durchgegangen. Und, na ja, die Zahlen …«

      Plötzlich fuhr Karstens Kopf ruckartig zu ihr herum. Sein Blick erinnerte sie an eine Schraubzwinge; plötzlich hörte er ihr ganz genau zu.

      »Was ist mit den Zahlen, Mädchen?«

      »Ich … also, ich will ja nicht sagen, dass du einen Fehler gemacht hast, aber … aber, wenn die Magistrate deine Zahlen prüfen …«

      Karsten packte sie am Arm und drückte sie gegen die Zeltplane des Wagens.

      »Mädchen«, zischte er, »du auch? Du auch? Von allen warst du die Letzte, von der ich es erwartet hätte. Willst du also auch an mein Gold, ja? Aber …«

      Anna verstand nicht, was ihr Vater meinte. Warum sollte sie an sein Gold wollen? Sie waren doch eine Familie! Und überhaupt, sie hatte ihm doch nur von einem Fehler …

      Aber genau wie Karsten in seinen Worten, wurde auch Anna in ihren Gedanken unterbrochen, als einer der Wächter mit einem dumpfen Aufprall zu Boden ging.

      Karsten blickte sich verdutzt um, gewann aber die Fassung zurück und zischte seine Tochter an: »In den Wagen! Wir klären das später.«

      Dann zückte er einen Dolch, drehte sich um und schrie: »Angriff! Wir werden angegriffen!«

      Wie auf sein Stichwort ergoss sich ein Hagel aus Armbrustbolzen aus dem Waldstück. Einer von ihnen durchbohrte direkt neben Annas Kopf das gelbe Tuch des Wagens, in dem sie noch vor wenigen Minuten ruhig gerechnet hatte. Um sie herum brach Chaos aus, Menschen sanken unter Schreien zu Boden und die Pferde wieherten laut vor Angst. Die Wachen, die eben noch die Händler im Stich lassen wollten, formierten sich jetzt zwischen den Wagen und dem Waldrand. Aus dem, unter lautem Gebrüll, eine Horde schmutziger und wilder Männer gestürmt kam. Anna beeilte sich, im Wagen zu verschwinden. Das geheime Fach im Boden, in dem ihr Vater die verschiedenen, von ihm so innig verehrten Geschäftsbücher aufbewahrte, sollte gerade groß genug sein, damit sie sich darin verstecken konnte. Während sie den Rand der Klappe mit zittrigen Fingern nach dem gut eingepassten Öffnungsmechanismus abtastete, hörte sie von draußen das Aufeinanderschlagen von Waffen, die wilden Schreie der Angreifer und die ruhige Stimme des Müllers, der wieder und wieder Befehle rief – bevor er mitten im Satz verstummte. Annas Herz pochte wie wild, als sie die Klappe über sich schloss und versuchte, sich zu beruhigen. Sicherlich würden die restlichen Wächter die Situation meistern können. Sicherlich! Ihr Vater wäre doch niemals ohne ausreichenden Schutz in die Randgebiete des Königreichs gezogen …

      Doch dann hörte sie, wie direkt neben dem Wagen jemand auf die Knie gestoßen wurde, gefolgt von einem widerwärtigen,

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