Die Hexe und die Orks - Lehrjahre | Erotischer Fantasy Roman. Timothy Morgan

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Die Hexe und die Orks - Lehrjahre | Erotischer Fantasy Roman - Timothy Morgan Erotik Fantasy Romane

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Zelts.

      Eingerollt in die Decke fühlte sich Anna schon viel wohler, wenn auch nicht weniger verwirrt. Der neue Tag würde ihr, vielleicht, Antworten bringen, vielleicht auch nicht. Aber wenigstens hatte sie es jetzt warm.

      ***

      Der nächste Morgen kam so früh wie der letzte, auch mit der Decke konnte Anna nicht länger schlafen. Der Tag begann genau wie der letzte: Wasser wurde vom Fluss geholt, Banditen krochen aus ihren Zelten, Geschäftigkeit um das Küchenzelt, Frühstücksausgabe. Neu war, dass ihr Martin diesmal auch ein Frühstück brachte. Er folgte wieder dem Prozedere des gestrigen Tages. Dass er sich ihr in der letzten Nacht mit Namen vorgestellt hatte, schien er vergessen zu haben. Es gab Brei mit einer Scheibe Brot, Anna aß lustlos. Sie lauschte den groben Scherzen der Männer, die ihren jeweiligen Tätigkeiten nachgingen. Anna blieb ungestört in ihrer immer weiter anwachsenden Unruhe und Unsicherheit, bis ihr Martin das Mittagessen brachte. Er gebrauchte dieselben Worte, und als Anna versuchte, ein Gespräch mit ihm zu beginnen, ignorierte er sie.

      Den Rest des Tages verbrachte Anna mit ihren Augen auf das Küchenzelt gerichtet, aber das Mädchen, das sie glaubte, gesehen zu haben, zeigte sich nicht noch einmal. Als die Dämmerung hereinbrach, kehrte Martin zurück, aber Anna, die sich zuerst gefreut hatte, erstarrte: Denn diesmal trug Martin einen Eimer bei sich, in dem seifiges Wasser schwappte – und außerdem eine Armbrust. Er trug denselben neutralen bis gelangweilten Gesichtsausdruck wie zuvor, als er sagte:

      »Du weißt ja, wie es funktioniert.«

      Anna starrte ihn an.

      Martin hob die Armbrust leicht und gestikulierte.

      »Arme durch die Gitterstäbe und verschränk sie. Wir hatten das doch schon.«

      Zögerlich gehorchte Anna. Die Zellentür wurde geöffnet und der Eimer abgestellt. Als die Tür wieder verschlossen war, sagte Martin:

      »Du wirst dich ausziehen und dich waschen.«

      »Gründlich«, fügte er hinzu, als er Annas geschockten Blick bemerkte.

      »Aber … aber …«, stammelte Anna, aber Martin unterbrach sie.

      »Schau, Mädchen, ich mache die Befehle nicht, ich leite sie nur weiter. Und jetzt fang an.«

      Er hob die Armbrust.

      Der Schock saß tief. Mit zittrigen Fingern begann Anna, die Schnürung ihres Kleids zu öffnen. Sie hatte keine Wahl.

      Gerade hatte sie, mit geschlossenen Augen, das Kleid über ihre Schultern geschoben, als sie den Schrei hörte, vor dem sie sich am meisten gefürchtet hatte.

      »Hey, Jungs, es geht los!«

      Es war nicht Martin gewesen, der gerufen hatte, sondern einer der wilderen Räuber. In Windeseile war der Käfig von schmutzigen Gestalten umstellt, und Kommentare und Anzüglichkeiten hagelten auf Anna herab.

      »Na komm, die Titten haben wir doch schon gesehen, zeig uns mehr!«

      »Komm doch ein bisschen näher, das wird dir gefallen, glaub mir!«

      »Was glaubt ihr, wie lange, bis wir sie haben dürfen?«

      Anna warf einen flehenden Blick zu Martin, der immer noch desinteressiert zusah.

      »Na los, Mädchen«, sagte er, »bring es hinter dich, mach es gründlich, und die ganze Sache ist schneller vorbei, als du denkst.«

      Anna hatte Schwierigkeiten, ihn über das Gegröle der Banditen überhaupt zu verstehen. Aber die Armbrust war noch immer auf sie gerichtet, und sie wollte gar nicht wissen, was mit ihr passieren würde, wenn sie sich widersetzen sollte. Immerhin war die Käfigtür verschlossen. Unter dem tiefsten Erröten, das sie jemals gespürt hatte, ließ Anna das Kleid zu Boden fallen und stand nun nackt vor den gierigen Männern. Ein Johlen erscholl zur Antwort. Sie schämte sich bis zu den Knochen, und tiefer. Anna wagte kaum, die Augen zu öffnen, musste aber, um den Eimer finden zu können. Sie sah ein Meer aus weit aufgerissenen Augen, die jede ihrer Bewegungen verfolgten und auf ihren geheimsten Orten ruhten. Sie sah Hände, die sich ihr hungrig entgegenstreckten, oder um steife Penisse geschlungen waren. Ekel überkam sie. Sie griff schnell in den Eimer, fand einen Schwamm und begann, sich zu waschen. Es war sinnlos, zu versuchen, sich vor den widerlichen Männern verstecken zu wollen: Sie hatten den gesamten Käfig umstellt. Unter das Johlen und die bösartigen Kommentare mischte sich das Grunzen derjenigen, die ihren Höhepunkt fanden.

      Als sie sich beugte, um ihr Kleid aufzuheben, hörte sie wieder Martins Stimme.

      »Du sollst dich komplett waschen. Auch dort.«

      Widerwillig ließ sie das Kleid wieder fallen.

      »Bitte, Martin, bitte … alles, nur nicht das!«

      Aber Martin ließ sich nicht erweichen. Er schüttelte nur den Kopf.

      Sie hatte also keine Wahl. Sie griff sich den Schwamm, ging leicht in die Hocke, spreizte die Beine … und wusch sich auch zwischen den Beinen. Beinahe schrie sie auf. Unmöglich! Hatte die Situation sie etwa – sie war empfindlich, viel empfindlicher, als sie gedacht hätte, und die Berührung des Schwamms – nein, unmöglich, sie würde nicht einmal darüber nachdenken. Martin schien zufrieden zu sein, also presste sie den Schwamm ein letztes Mal aus und entfernte mit ihm die Reste des seifigen Wassers von ihrer Haut. Dann zog sie, endlich, ihr Kleid wieder über ihren Körper und rollte sich in der Mitte des Käfigs zusammen, reduziert zu einem Häuflein Elend. Langsam verschwand ihr Publikum, und während es verschwand, wurde ihr Weinen heftiger. Zuletzt war alles still, nur der Bach plätscherte und einige Vögel sangen, um die herabsinkende Sonne zu verabschieden. Martin öffnete die Käfigtür; die Armbrust hielt er noch immer in der Hand.

      »Komm, Mädchen. Der Hauptmann will dich sehen.«

      ***

      »Jetzt haben wir also endlich Zeit, uns eingehender miteinander zu beschäftigen«, sagte der Hauptmann zu Anna. Sie trug das einfache, blaue Hauskleid mit den roten Stickereien, das sie auch bei ihrer Entführung getragen hatte, aber unter dem Blick des Hauptmanns fühlte sie sich noch viel nackter, als sie es bei ihrer erzwungenen Waschung getan hatte. Sie konnte seinen Blick nicht erwidern und starrte zu Boden. Sie schämte sich so! Aber da war noch etwas anderes in ihr, ein wildes Feuer der Entrüstung, dass man so mit ihr umging. Aber sie fürchtete sich zu sehr, also hielt sie den Blick gesenkt.

      »Ich sagte: Jetzt haben wir also endlich Zeit, uns miteinander zu beschäftigen. Sieh mich an, wenn ich mit dir spreche!«

      Mit einer Hand an ihrem Kinn zwang der Hauptmann Anna, ihn anzublicken. Er hatte sich verändert. Der ungewaschene, bärtige Hüne war jetzt glatt rasiert. Statt zerschlissener Felle trug er ein gut sitzendes Wollhemd. Seine schwarzen Haare fielen bis knapp auf die Schultern und seine Augen funkelten stahlblau. Anna stellte gegen ihren Willen fest, dass er ein attraktiver Mann war. Seine Brutalität ihrem Vater gegenüber hatte sie schockiert – doch festzustellen, dass er nicht das Monster war, für das sie ihn gehalten hatte, dass er die Brutalität bewusst eingesetzt hatte, schockierte sie noch viel mehr. Damals hatte sie ihn als ein wildes Tier gesehen – jetzt war er ein Mensch. Einem tollwütigen Fuchs konnte man sein Verhalten nicht vorhalten, er wusste nicht, was er tat. Der Hauptmann aber wusste es ganz genau.

      Er nickte. Konnte er etwa Gedanken lesen?

      »Du siehst, ganz so unzivilisiert

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