Blutkuss der Begierde | Erotischer Roman. Carol Stroke
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»Werde ich nicht. Ich habe die Frau vor mir, die mit mir als Kind auf dem Friedhof in den Gräbern gebuddelt hat und unbedingt wissen wollte, wie das Blut eines Regenwurms schmeckt. Was hattest du davon? Sand zwischen den Zähnen!«
Diana prustete los. »Weißt du eigentlich, wie unmöglich du bist?« Sie setzte sich im Schneidersitz wieder auf ihre Couch. »Clare, was soll ich denn nur tun? Ich bin eine Nachkommin von Lillith. Ich muss nur noch wenige Jahre hier auf dem Thron sitzen, bis mich der nächste meiner überlebenden Geschwister ablöst. Ich wäre dann endlich frei und könnte machen, was ich will.«
»Di, bitte nimm mir das jetzt nicht krumm, aber machst du nicht schon alles, was du willst? Ich glaube, ich habe dich auch noch nicht ›über‹, sondern nur ›bei‹ den Orgien zu Ehren des Mondes stöhnen hören.«
Diana lächelte schelmisch und nickte leicht. »Ja, die Gruppentreffen sind schon nicht schlecht.«
»Gruppentreffen?«
»Ja, ich hab mir das von den Menschen abgeschaut. Wir sind die Monsterbanger.«
Clare rollte ihre hübschen Hexenäugchen und rümpfte die mit Sommersprossen überzogene Nase. »Diana, es ist echt wichtig.«
»Ich werde mich nicht beugen. Ich werde mich nie in einen Menschen verlieben. Von mir aus suche ich irgendein ekeliges Individuum von Menschenmann, der es verdient hat, und werde diesen wo auch immer abschlachten. Aber ich werde mich ganz sicher nicht herablassen und mich mit meinem Futter paaren. Ich glaube, bei den Menschen gibt es sogar die Benimmregel ›Spiel nicht mit deinem Essen‹.«
»Du übertreibst maßlos. Die Karten haben dein Schicksal bestätigt. Du wirst einem Menschen begegnen, du wirst dich verlieben und du wirst ihn töten.«
Diana lief auf das große Fenster zu und schaute auf die helle Scheibe, die langsam hinter einem Berg verschwand. Dann schloss sie die Augen. Sie kämpfte diesen innerlichen Kampf schon lange. Warum sollte sie sich ihrem Schicksal ergeben? Warum sollte dafür ein Mensch sterben? Schließlich drehte sie sich wieder zu der mächtigen Hexe, die jetzt still am anderen Ende des Zimmers stand.
»So sei es dann.«
Kapitel 2
Ihr getreuer Diener hatte die Anweisungen befolgt und sämtliche Gäste nach Hause geschickt. Diana lief durch den Thronsaal und war dankbar dafür, dass wieder alles an seinem Platz stand und der Boden gereinigt war. Für das Waschen der Decken und Kissen hatte Georg genug Zeit, wobei sie vermutete, dass er mittlerweile selbst die Dienste einer chemischen Reinigung in Anspruch nahm.
»Herrin?«
Sie drehte sich zu dem Fragenden.
»Herrin, werdet Ihr heute noch zum Essen ausgehen? Wenn ja, benötigt Ihr dafür meine Dienste?«
»Nein, Georg, es ist schon spät, du kannst dich zurückziehen. Ich werde ausgehen und mich um meinen Appetit kümmern.«
Er ließ sie allein zurück und sie ließ ihren Körper verschwinden und in der Garage neben ihrer schwarzen Viper wieder auftauchen. Sie könnte sich heute einen Jüngling in einer Diskothek anlachen. Dann schaute sie zur Seite, sah ihre Kawasaki einsam in der Ecke stehen und ihr Entschluss war gefasst. Sie zog sich bis auf die Unterwäsche aus und schlüpfte in den schwarzen Lederkombi. Der mattschwarze Helm war schnell über ihr kurzes Haar gezogen und sie genoss das Gefühl, als sie sich auf ihre Sportmaschine setzte. Ja heute könnte es auch etwas gefährlicher werden. Adrenalin im Blut war für sie wie ein Energydrink. Mal sehen, welches leckere Menschlein sich ein Rennen mit ihr bot, um danach mit ihr auf einen Drink in die Gasse zu gehen.
Sie fuhr los in Richtung Stadt, genau wissend, wo sich die jungen Männer mit ihren aufgemotzten Maschinen für illegale Rennen trafen. Galant nahm sie die Serpentinen, legte sich mit ihrem Körper geschmeidig in die Kurven und erhöhte die Geschwindigkeit auf den Geraden. Den Luftwiderstand empfand sie wie eine Umarmung und hätte am liebsten die Augen geschlossen.
An ihrem Ziel angekommen, sah sie bereits die Menschengruppe an diversen Autos und Motorrädern stehen. Halb nackte Frauen und muskulöse, teils tätowierte Männer mit übergroßen Hosen, in denen sie einen Rennassistenten hätten verstecken können.
Diana ließ ihre Maschine langsam auf sie zurollen und öffnete das Visier ihres Helms. »Wer von den Herren hätte Lust, gegen ein harmloses Mädchen von auswärts ein Rennen zu wagen?«
Ein junger Latino mit Goldzahn kam auf sie zu. »Ey, Chica, was wär es dir denn wert?«
»Einen Drink.«
»En serio, da muss mehr rausspringen.«
»Mein Motorrad, wenn ich verliere. Eine Einladung auf einen Drink, wenn ich gewinne.«
»Chica, ich hoffe für dich, dass deine Fahrkünste besser sind als deine Verhandlungskünste.«
Der junge Mann lief kopfschüttelnd zu einem orangefarbenen Ford Mustang 18 GT Fastback.
Diana schaute ihm interessiert nach, denn dieses Auto war ein Traum und es würde schwierig werden, es zu schlagen. Aber da nicht das Auto fuhr, sondern der Fahrer, ergaben sich doch noch Chancen auf ein Häppchen. Der Latino gestikulierte in ihre Richtung und schien dem Kerl hinter dem Lenkrad den Deal zu erklären. Kurz darauf rief er zu ihr hinüber.
»Chica, der Einsatz steht. Carlos wird gegen dich antreten. Ihr fahrt bis zur Brücke. Wer als Erstes unter der Laterne steht, hat gewonnen. Alonso, fahr ihnen mit Pepe nach, damit einer von euch ihre Maschine zu uns zurückfahren kann.« Er drehte sich zu Diana und zuckte mit den Schultern. »Nix für ungut, ich plane immer alles durch.«
Ich auch, dachte Diana bei sich.
Wenig später standen die Fahrzeuge nebeneinander an einer Behelfsstartlinie. Eine hübsche junge Latina schwang ein rotes Tuch und zählte von drei herunter. Als das Tuch zu Boden fiel, gaben sie Gas und waren in Sekundenschnelle in einer Rauch- und Staubwolke verschwunden.
Dieser Carlos war gar nicht so schlecht. Er holte auf und sie fuhren kurz auf gleicher Höhe – aber nur, weil Diana ihn mental unter Kontrolle bringen wollte. Statt geradeaus zur Brücke zu fahren, bogen sie in eine schlecht beleuchtete Gasse ab.
Diana stieg von ihrer Maschine, zog den Helm ab und ging zur Fahrertür des Mustangs. »Süßer, möchtest du nicht deinen engen Gurt lösen und zu mir herauskommen?«
»Si.« Der leckere Jüngling mit seiner honigfarbenen Haut stieg aus.
Sie packte ihn sacht am Kragen seines Hemdes und zog ihn vorsichtig mit sich in die Schatten. »Habe ich gewonnen?«, fragte sie ihn leise.
»Si.«
»Bekomm ich jetzt meinen Drink?«
»Si.«
Sie beugte sich etwas weiter vor, genoss die Macht, die sie über ihn hatte, und diese männliche Note, die er in die Luft abgab. Sie lockerte ihren mentalen Griff etwas, denn unter Gewalteinfluss wollte sie sich nicht nehmen, was er ihr zu bieten hatte. Er blinzelte kurz etwas überrascht und schaute Diana fragend an.
»Ich habe gewonnen und hole mir jetzt meinen Preis ab. Vielleicht hättest du ja Lust,